Rattengift in der Leinemasch bei Gleidingen

Manchmal muss man schon genau darauf achten, wo der eigene Hund gerade seine Nase hat. Beim abendlichen Hundespaziergang in der Leinemasch bemerkte ich, dass Bruno interessiert an einer durchsichtigen Plastiktüte mit bläulich-grünem, auch türkis-farbigem Inhalt zu schnüffeln begann. Misstrauisch geworden, sah ich mir das Objekt seines Interesses etwas genauer an. Mit etwas Mühe waren die Worte „Mittel gegen Wanderratten in der Kanalisation“ auf der zerrissenen und vielleicht noch zu einem Viertel gefüllten Tüte zu entziffern. Die Lust am Spaziergang war zumindest mir schlagartig vergangen.

Mit einem „Stinkerbeutel“ konnte ich die Tüte und das Meiste ihres Inhalts bergen und sicher nach Hause transportieren. Eine Mitarbeiterin des Giftinformationszentrums-Nord in Göttingen identifizierte das Mittel als „Sugan Perfekt“ der Firma Neudorff aus Emmerthal. Nach dem Sicherheitsdatenblatt dieses Mittels (http://www.ungezieferabwehr.de/downloads/suganperf...) handelt es sich um einen Blutgerinnungshemmer für die Anwendung „nur durch den professionellen Schädlingsbekämpfer“. Zur Handhabung bemerkt das Informationsblatt, dass geeignete Köderboxen zu verwenden seien, Köder also nicht offen ausgelegt werden dürften. Es versteht sich, dass dieses Mittel nicht in die „Kanalisation/Oberflächenwasser/Grundwasser“ gelangen soll.

Vertrieben wird dieses Mittel in Wurfbeuteln mit Haferflockenködern, die "wie geliefert" auszulegen sind. „Die Ratten oder Mäuse fressen die Verpackung an.“ (http://pestodo.tradoria.de/p/31059872/neudorff-sug...)

Glück für uns, dass Bruno nur geschnüffelt, aber nicht geleckt und auch nichts aufgenommen hat. Denn „Sugan Perfekt“ sei, so die nette Dame vom Giftzentrum, bei Hautkontakt ungefährlich. Das Rattengift haben wir der Polizei übergeben.