Zum Neujahrsmarkt gehts auch bei Regen !!

- Traditioneller Neujahrsmarkt in Kirchhain am 30.12.2009 -

Gerade heute hat es sich gezeigt, das das Regenwetter die Menschen nicht davon abhält, den Kirchhainer Neujahrsmarkt zu besuchen. Das liegt vor allem an der Vielzahl der Stände mit ihrem breitgefächerten Angebot von Textilien, Lederwaren, Schmuck, Holzspielzeug, Haushaltswaren, Gewürzen, Gardinen, Hosengummi, Süßigkeiten usw. Nicht nur die Marktbesucher kamen von nah und fern, nein auch die Händler, nämlich von Hamburg bis Erlangen sowie von Köln bis Leipzig. Über 250 Standplätze wurden vergeben und am Markttag frühmorgens konnten nochmal rund 30 Händler auf dem Marktgelände im Innenstadtbereich untergebracht werden. Das Marktgelände umfasst die Fußgängerzone in der Bahnhofstraße, die Schulstraße, Brießelstraße, Am Markt, Unterm Groth und die Gänseburg. Für das leibliche Wohl in flüssiger und auch in fester Form war bestens gesorgt.

Auch in meinem heutigen Artikel möchte ich noch einmal einen Blick zurück in die Geschichte des Kirchhainer Neujahrsmarktes werfen.
Bürgermeister a.D. Heinrich Grün schreibt in der "Chronik der Stadt Kirchhain" aus dem Jahre 1952: "...Im Jahre 1360 hat Landgraf Heinrich II. der Stadt Kirchhain das Recht zur Abhaltung von zwei Jahrmärkten verliehen, ... Wohl wurden an den Markttagen auf dem Marktplatz vor dem Rathaus einige Marktbuden und Verkaufsstände aufgestellt, die Halle im Erdgeschoß des Rathauses und ein Raum im Weinhaus für den Verkauf von Tuchen und Leinen geöffnet, die zahlreichen Kirchhainer Schuhmacher legten auf Tischen Schuhwerk zum Verkauf aus und die Bäcker boten mürbe Wecke an. Ab und zu erschienen bei den Kirchhainer Märkten Zauberkünstler, Würfelbuden und Glücksräder, ... Von den bei den Kirchhainer Märkten auf dem Marktplatz aufgestellten Verkaufsbuden und Marktständen wurde von der Stadt Kirchhain das sogenannte "Marktstandsgeld" erhoben, dessen Höhe von den Städtischen Behörden festgesetzt wurde. ...Diese Ausgaben und der im Laufe der Jahre immer schwächer werdende Besuch der meisten Kirchhainer Märkte durch Verkäufer und Käufer sind wohl die Ursachen gewesen, daß von den ehemaligen 8 Kirchhainer Jahrmärkten sich nur zwei bis in die Gegenwart erhalten haben, der Ostermarkt und ein Markt am Ende des Jahres, der "Kirchhainer Neujahrsmarkt". Schon seit langen Jahren war mit letzterem Markt Tanzlustbarkeit, früher im Rathaussaal und später in Gasthaussälen, verbunden. Während sich der Verkehr bei dem Ostermarkt meistens in bescheidenen Grenzen hält, waren häufig bei dem Neujahrsmarkt die Verkaufsstände vom Bahnhofsplatz über den Marktplatz bis in die Straße unterm Groth und in der Brießelsgasse aufgestellt ..."

Wie wir aus dieser Schilderung erkennen, hat der Neujahrsmarkt eine sehr lange Tradition und so ist es nicht verwunderlich, das Menschen, die das ganze Jahr nicht nach Kirchhain kommen, gerade am Neujahrsmarkttag zurück kehren.

Da es für mich heute ein Arbeitstag wie jeder andere war, habe ich meinem Bericht einmal Fotos von dem "etwas anderen Neujahrsmarkt" beigefügt. Es sind Aufnahmen, die frühmorgens und am Abend entstanden sind und die die Stimmung während des Auf- bzw. Abbaus hoffentlich wiedergeben.

Ich wünsche allen Lesern viel Spaß bei unserem kleinen Rundgang über den diesjährigen Neujahrsmarkt und hoffe, wir sehen und lesen uns im nächsten Jahr am Neujahrsmarkttag gesund und munter wieder.