Die KILLERPILZE live in FFB: Impressionen vom Konzert und ein Interview mit der Band

27. Mai 2010
21:00 Uhr
Veranstaltungsforum Fürstenfeld, 82256 Fürstenfeldbruck
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MH: Ihr kommt gerade von euren Auftritten in Straßburg und Paris. Wie war es? Verstehen die Franzosen überhaupt eure Texte?

KP:Die verstehen unsere Texte sogar sehr gut! Wir hatten schon oft Auftritte in Frankreich und die Fans haben uns wie immer sehr herzlich empfangen. Auch mit den Texten gibt es keine Probleme. Die Fans in Frankreich bekommen unsere Songs aus dem Internet oder importieren die CDs. Es ist für uns immer wieder ein Schmankerl in Frankreich zu spielen!

MH: Die letzten 2 ½ Jahre wurde es ruhig um euch. Ihr habt viel Zeit und Arbeit in euer neues Album „Lautonom“ investiert. Ihr distanziert euch vom Begriff „Teenie-Band“ und wolltet an eurer Ernsthaftigkeit arbeiten. Haben euch die Leute davor nicht ernst genommen?

KP:Wir sind sehr glücklich mit der Position, die wir haben und auch sehr glücklich über die Fans, die wir haben. Dennoch findet bei uns, aber auch bei unseren Fans, ein gewisser Umbruch statt. Sicherlich haben wir uns auch früher ernst genommen gefühlt, aber man will natürlich immer neue Ziele erreichen. Wir haben jetzt unsere eigene Plattenfirma und werden nicht mehr von Universal Music betreut. Wir schreiben unsere Songs selbst und sind einfach eine richtige Band! Und das wollen wir unseren Kritikern zeigen. Unser aktuelles Album bedeutet für uns einfach Freiheit, wir können alles alleine machen.

MH:Auf dem Album sind Titel zu hören wie „Rendevous“, „Denken“ oder „Halbromantisch“. Titel, die durchaus Erwachsen klingen. Wie kam der Wandel?

KP:„Lautonom“ ist, auch wenn die Titel ruhiger klingen mögen, ein Rock-Album. Der Musikstil ist gleich geblieben. Geändert haben sich die die Themen der Songs. Man ist nicht mehr so frisch, frei, fröhlich wie noch mit 14 Jahren. Wir beschäftigen uns mit sozialkritischeren Themen oder Dinge, die uns persönlich angehen. Dennoch sind wir im Gesamten unserem Witz und unserer Ironie in den Texten treu geblieben. Es ist unser rockigstes Album und wir werden auch weiterhin in diese Richtung gehen.

MH:„Alle guten Dinge sind drei“ – heißt es auf eurem aktuellen Album „lautonom“. Es ist euer drittes Album und erreichte Platz 79 der dt. Albumcharts. Im Vergleich zu euren ersten Alben, die Platz 7 und 14 erreichten, keine Steigerung. Wo liegen eurer Meinung nach die Gründe dafür – an mangelnder musikalischer Qualität kann es nicht liegen.

KP:Es gab viele Veränderungen. Dadurch dass wir nun unser eigenes Label haben, fehlt die Marketing-Power dahinter, wie es sie bei Universal Music gab. Dennoch sehen wir das ganze relativ unverkrampft. Uns geht es darum live möglichst viele Leute zu überzeugen und das Album soll sich über einen längeren Zeitraum etablieren. Uns ist das wichtiger als, dass ein Album in der ersten Woche hoch einsteigt. Ein ausverkauftes Konzert bedeutet uns mehr als ein hoher Chart-Rang.

MH: Im Moment werden die dt. Singlecharts von Namen dominiert wie Mark Medlok, Mehrzad Marashi oder Lena Mayer-Landruth. Allesamt Castingshow-Gewinner. Im Vergleich zu eurem Werdegang ein völlig anderes Konzept. Verfolgt ihr diese TV-Formate oder boykottiert ihr diese Kommerzialisierung total?

KP:Von Casting Shows halten wir nichts. Es wird ein Nummer-Eins Hit produziert, der Künstler nahezu ausgebeutet und dann fallen gelassen. Lena finden wir jedoch sehr sympatisch und wir würden sie gerne einmal kennen lernen. Ihre Casting Show wurde auf einem anderen Niveau ausgetragen, hier ging es wirklich um gute Musik und nicht zur Schau stellen.

MH:Deutschsprachige Lieder sind sehr angesagt. Mit welcher deutschen Band oder welchem deutschen Musiker würdet ihr gerne einmal zusammen auf der Bühne stehen und performen?

KP: Auf jeden Fall solche Bands, die den selben Weg gegangen sind, wie wir es gerade tun: die sich Schritt für Schritt gesteigert haben und immer mehr Leute bei Konzerten begeistern konnten. Beispiele: die Ärzte, Fettes Brot oder die Beat Sticks.

MH: Weg von der Musik: in zwei Wochen beginnt die Fußball WM in Südafrika. Wem drückt ihr Daumen und wer sind eure Favoriten?

KP: Klar drücken wir Deutschland die Daumen, auch wenn die Vorzeichen dieses Mal nicht so gut stehen. Realistisch ist eher der Triumph eines großen Teams wie Holland, England oder Argentinien. Halbfinale oder Viertelfinale für Deutschland wäre schon cool.
Wir hoffen, dass der öffentliche Druck auf die deutsche Mannschaft nicht zu groß wird. Man merkt schon, dass der WM-Hype, der 2006 von alleine kam, dieses Mal fast erzwungen wird.

Bürgerreporter:in:

Karsten Lauer aus Fürstenfeldbruck

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