Das Jahrestreffen der Laternen - seltsame Begebenheit in Thönse

Kurz vor 18.00 Uhr verließen wir gestern das Haus.
Scheinbar magisch wurden die, sich aus allen Richtungen nähernden, immer größer werdenden, schwankenden Lichter von irgendetwas angezogen.
An einem Haus in der Ortsmitte von Thönse schien diese Kraft am größten zu sein. Hier trafen sich Sonnen und Monde, runde und eckige, kleine und große Laternen.
Diese Laternen schienen sich hier versammelt zu haben, um sich nach langer Zeit einmal wiederzusehen. Einige kannten sich schon seit einigen Jahren. Manche hatten sogar schon ihren zweiten Träger im laufe der Jahre bekommen.
Sie wackelten hin und her, auf und ab und hatten sich viel zu erzählen. Schließlich war ja auch ein ganzes Jahr seit ihrem letzten Treffen vergangen.
So beschlossen Sie in einem langen Zug, mit ihren kleinen Trägern im Schlepp, ein wenig Licht in die kaltdunklen Straßen unseres Ortes zu bringen.
Frauen und Männer in seltsamen blauen Gewändern gingen den Laternen und ihren Kindern voran.
Auf ihren Instrument spielten sie fröhlich-herbstliche Weisen, von denen sich scheinbar alle angezogen fühlten.
Am Ende dieser Reise versammelten sich alle Laternen und deren Hüter und Gefolgsleute wieder an jenem magischen Ort in der Dorfmitte.
Hier gab es für die Träger Würste zu essen, die vorher mehrere Minuten in heißem Wasser geschwommen waren. Die Älteren schienen auch an einem Ritual teilzunehmen, bei dem man Gerstenkaltschale aus Flaschen trank.
Während dieser Zeit schienen die Laternen sich untereinander ausgelassen zu unterhalten. Einige waren von dem vielen Geschaukel allerdings auch schon ganz schön müde geworden. Teilweise waren sogar ihre Lichter erloschen. So beschlossen Sie, sich langsam wieder auf den Heimweg zu machen. Sie verabschiedeten sich voneinander und verabredeten, sich genau in einem Jahr wieder an diesem Ort zu treffen. Danach brachten Sie Ihre kleinen Träger und das Gefolge wieder heil uns sicher durch die dunklen Gassen nach Hause.
Ich glaube es hat allen gefallen und wir treffen uns auch im nächsten Jahr wieder an diesem "magischen" Ort.

Olaf
(Gefolgsmann einer Laternenträgerin)

Etwas von dieser Stimmung während dieser seltsammen Begebenheit habe ich versucht in meinen Bildern einzufangen (auch mal in Schwarzweiß).