Zehn Jahre Euro

Heute vor zehn Jahren, also am 1. Januar 2002 war es soweit – die gute Deutsche Mark war (vorerst) Geschichte, der Euro war da. War das nun eine gute oder eine schlechte Nachricht? Für die Euro-Befürworter, die meiner Meinung nach nicht wussten, was sie da taten und anrichteten (und es bis heute nicht wissen oder nicht wissen wollen), war es sicher eine gute, anderen war es vielleicht egal. Für mich persönlich war es eher eine schlechte Nachricht. Denn ich konnte mir schon damals nicht vorstellen, dass eine Währung, die unterschiedlichen Ländern übergestülpt wird, auf Dauer von Vorteil sein soll.

Aber trotz meiner Skepsis und meiner bis heute andauernden Ablehnung des Euro blieb und bleibt mir ja nichts anderes übrig, als mich mit diesem Spielgeld abzufinden. Und eine gesunde Neugierde hatte ich immer schon und so trieb es mich in der Silvesternacht 2001 unwiderstehlich zum nächsterreichbaren Geldautomaten meines Bankenverbundes. Da man in den meisten Geschäften ja noch eine ganze Zeit sowohl mit DM als auch mit Euro bezahlen konnte, hatte ich eigentlich vor, mir kurz vor Mitternacht noch die letzten frischen DM zu besorgen und kurz darauf die taufrischen Euro.

Aber „eigentlich“ ist ja eine Einschränkung. Mit den DMs hat’s dann auch nicht geklappt, denn der Bankautomat verweigerte seine Zusammenarbeit. An den Text im Display kann ich mich noch gut erinnern.“ Wegen Wähungsumstelleng zur Zeit außer Betrieb.“ Na, da konnte ich nichts machen.

Dann ging rund um mich herum die Silvesterknallerei los, etliche Mark lösten sich im Pulverdampf auf. Davon völlig unbeeindruckt nutzte ich die Gunst der Stunde, und mit dem Wissen, dass ich zumindest an diesem Geldautomaten der Erste war, der die neue Währung in Empfang nehmen würde, wandte ich mich dem Automaten zu, der püntklich um 00:01 Uhr am 1. Januar wieder betriebsbereit war. Also EC-Karte rein, Geheimzahl und Geldbetrag eingetippt, bestätigt - und dann hielt ich die ersten Euro-scheine meines Lebens in den Händen. Gespannt, wie die in der Wirklichkeit aussahen, war ich ja schon, denn bisher hatte ich die nur im Fernsehen und in der Zeitung gesehen.

Na ja, schön bunt waren sie, aber ansonsten stehe ich dieser Währung bis heute skeptisch gegenüber. Wie die Geschichte gelehrt hat, gibt es mit dem Euro ja auch nur Ärger. Das ganze Gedöns, das jetzt schon seit einiger Zeit im Gange ist, hätte die Politik uns ersparen können, aber mich und uns fragt ja keiner.

Und auch, wenn Untersuchungen angeblich ergeben haben sollen, dass der Euro kein Teuro ist, ist er es in vielen Bereichen tatsächlich doch. Besonders die meisten Gastroniomiebetriebe haben die Gelegenheit genutzt und ihre Angebote massiv verteuert. Da wurde zwar die Währungsbezeichnung von DM auf Euro umgestellt, die Umstellung der Zahlen wurde aber oft vergessen. Viele Betreiber in dieser Branche hatten wohl bei der Erstellung der Preisliste keinen Taschenrechner zur Hand, da haben sie es sich eben einfach gemacht.

Nicht nur deshalb möchte ich wieder eine nationale Währung. Ob die nun Deutsche Mark oder Deutscher Rubel oder Deutscher Taler heißt, ist mir egal, am liebsten allerdings die Deutsche Mark.

Bürgerreporter:in:

Horst-Peter Horn aus Erkrath

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