Alzheimer – das Schreckgespenst der Neuzeit

Eigentlich habe ich vor der Zukunft keine Angst. Nicht vor Krankheiten, nicht vor Kriegen oder Unruhen, nicht vor der eventuellen Klimaveränderung, auch nicht vor dem Untergang der Welt oder wirtschaftlicher Not in Deutschland.

Das Wörtchen „eigentlich“ ist allerdings eine Einschränkung, und die gilt auch für meine Ängste. Denn vor einem habe ich doch Angst, richtiggehend Schiss, um es deutlich auszudrücken, und diese Angst taucht jedes Mal aufs Neue auf, wenn ich lese oder höre, dass wieder jemand an Alzheimer erkrankt ist. Dies sind zwar immer Prominente, aber von Normalbürgern erscheinen in solchen Fällen ja keine Meldungen in den Medien und persönlich kenne ich niemanden, die/der an dieser Krankheit leidet.

Fast alles kann man ersetzen und sich auch, so gut es geht, damit arrangieren: Knie, Hüftgelenke, Herzklappen, ganze Organe. Aber diese Krankheit, bei der sich im Hirn das eigene Leben auflöst, man seine Persönlichkeit verändert und diese nicht mehr steuern kann, wo man jeden Tag ein Stückchen mehr „verschwindet“, gegen die man kaum oder gar nichts machen kann – etwas Schlimmeres kann ich mir nicht vorstellen.

Und es gibt nur wenige Möglichkeiten, dem zu entgehen. Das Allheilmittel für alles, was die Gesundheit betrifft, scheinen stets vier Dinge zu sein: Reduzierung eventuellen Übergewichts (da muss ich noch dran arbeiten), ausreichende Bewegung (ist durch meine zahlreichen Wanderungen und Radtouren wohl gewährleistet), ausgewogene Ernährung und wenig Alkohol (ein Glas Wein abends wird wohl nicht zu viel sein).

Ansonsten – und wahrscheinlich noch wichtiger - muss der Geist auf Trab gehalten werden, damit er stets was zu tun hat. Schreiben, lesen, Kreuzworträtsel lösen und das mir bis heute als großes Unbekannte erscheinende Sudoku scheinen hier gute Mittel zu sein. Denn Menschen, die ihr ganzes Leben lang geistig aktiv waren, erkranken offensichtlich seltener oder viel später an Alzheimer.

Eine Garantie ist dies alles natürlich nicht, denn es gibt auch Beispiele, wo Menschen an Alzheimer litten, obwohl sie geistig sehr aktiv waren, zum Beispiel den Schriftsteller Walter Jens oder die ehemalige britische Premierministerin Margret Thatcher.

Ich hoffe, dass es den Medizinern bald gelingt, eine wirksame Methode zu ermitteln, mit der schon Jahre vor Ausbruch dieser Krankheit die Diagnose gestellt werden kann. Dann hat man immerhin noch die Möglichkeit, entsprechend gegenzusteuern.

Bürgerreporter:in:

Horst-Peter Horn aus Erkrath

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