Bevölkerungspolitik 10 - Auswertungen

Eigene Kinder oder Einwanderer?
Schulen oder Altersheime?
Kindergeld oder Renten?
Zukunft oder Vergangenheit?
Leben oder Aussterben?
Das ist Bevölkerungspolitik!

Dieser Beitrag setzt die Kenntnis der vorhergehenden Beiträge voraus.
Die Auswertungen der Bevölkerungsstatistik betrachten häufig den Bestand als Ganzen und zum anderen ausgewählte Teile im Verhältnis zum Gesamtbestand beziehungsweise zu anderen Teilen. Sinnvoll ist es, den Bestand in diese drei Teile zu teilen:
• die noch nicht arbeitende Bevölkerung, also Kinder und Heranwachsende;
• die im arbeitsfähigen Alter (Erwerbstätigen) befindliche Bevölkerungsgruppe; für manche Fragestellungen ist es notwendig diese Bevölkerungsgruppe, etwa im Alter von 40 bis 45 Jahren, noch einmal aufzuteilen;
• die nicht mehr arbeitende Bevölkerungsgruppe (Rentner).
Die Altersabgrenzung zwischen den Gruppen ist prinzipiell frei wählbar, oft ist es genau diese Abgrenzung, die das Untersuchungsobjekt darstellt. Die untere Altersgrenze kann irgendwo zwischen 16 und 25 Jahren angenommen werden, die Obere irgendwo zwischen 60 und 77 Jahren. Je nach Wahl der Grenzalter verschieben sich die Gewichte der Altersgruppen. Welche Grenzwerte als richtig angesehen werden, ist eine Wertungsfrage, eine politische Entscheidung, zum Beispiel: Welches Renteneintrittsalter ist richtig? Jede Verschiebung des Renteneintrittsalters nach oben, vermindert die Zahl der Rentner und erhöht zugleich die Zahl deren, die diese Rente bezahlen müssen.
Andere Fragestellungen betreffen Veränderungen der Sterbewahrscheinlichkeiten. Eine Absenkung der Sterbewahrscheinlichkeiten um 10 oder 20 Prozent führt im wesentlichen zu einem Anwachsen der Rentneraltersgruppe und zu einer Lebensverlängerung. Umgekehrt würde eine „Rentnerseuche“ (wie Corona) die vorwiegend die hohen Alter betrifft, zu einer Lebensverkürzung und deutlichen Minderung der Rentneraltersgruppe führen – mit der Folge, dass die von der arbeitsfähigen Bevölkerungsgruppe zu tragende Rentnerlast abnimmt und sich damit eventuell auf die Reproduktion auswirkt.
Eine durch menschliche Aktivität („Ein-Kind-Politik“) verursachte Verschiebung des Geschlechterverhältnisses bei der Geburt ändert nicht nur den Gesamtbestand, sondern auch die Reproduktion.
Die häufigste Änderung, direkt oder indirekt immer vom Menschen gemacht, betrifft die Geburtenziffer. Diese Änderung wirkt sich spürbar erst in zwei bis vier Jahrzehnten aus und ist dann nicht mehr korrigierbar: Ein nicht geborenes Kind kann in keiner Zukunft nachgeholt werden.
Alle Auswertungen und alle Modellberechnungen müssen einmal an einer stabilen Bevölkerung als Maßstab und zum anderen an der realen Bevölkerung durchgeführt werden, nur so lassen sich die politischen Tagesentscheidungen mit Sachverstand treffen.
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Ohne Bevölkerung, ohne Menschen, gibt es keine Kultur und keine Wirtschaft, aber auch keine vom Menschen verursachten Umweltschäden. Also entscheiden Sie:
• Wie viel Menschen – Einwohner – soll es in unserem Dorf geben?
• Wie viel Menschen – Einwohner – soll es in unserer Gemeinde geben?
• Wie viel Menschen – Einwohner – soll es in unserer Stadt geben?
• Wie viel Menschen – Einwohner – soll es in unserer Region geben?
• Wie viel Menschen – Einwohner – soll es in unserem Land geben?
• Wie viel Menschen – Einwohner – soll es in Deutschland geben?
• Wie viel Menschen – Einwohner – soll es auf der Welt geben?
Und weiter jeweils:
• Welche Altersstruktur soll diese Bevölkerung haben?
• Soll es ein einheitliches Volk sein?
• Sollen Parallelgesellschaften zulässig sein?
• Wie soll diese Bevölkerung ernährt, versorgt werden?
Und es gibt noch viele weitere Fragen, die alle von Ihnen beantwortet werden wollen und müssen. Also übernehmen Sie Verantwortung und entscheiden Sie!
Das ist Bevölkerungspolitik!
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Und jetzt ans Werk und Hunderte von Modellen selbst durchrechnen, nur so gewinnt man die nötige Sachkenntnis, um bei den umkämpften Themen der Politik mitreden zu können. Ahnungslose Dummschwätzer haben wir schon genug.
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15.06.2020
Hermann Müller
Bentierode
Bentieröder Bruch 8
D-37574 Einbeck

Bürgerreporter:in:

Hermann Müller aus Einbeck

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