Zeitarbeit – ja bitte!

Früher, als Wünsche noch wahr wurden und wir alle an Märchen glaubten, da war alles besser. Da ging der Junge zum Lehrherrn, ließ seinen Vater das Lehrgeld bezahlen, hatte nach ein paar Jahren ausgelernt, ging als Handwerksbursche auf die Wanderschaft, kam reumütig zurück und schaffte bis an sein Lebensende, was er gelernt hatte.
Heute ist alles anders, schlechter. Der Lehrmeister zahlt dem Lehrling eine ständig steigende Vergütung. Und der Ausgelernte erwartet vom Meister eine hochbezahlte Dauerstellung. Das redet ihm der Rentengesetzgeber wie die Gewerkschaft so ein. Und im Übrigen ist es viel zu viel Arbeit und viel zu wenig Geld – die Zeiten sind schlecht.
Das alte Lehrgeld, heute Schulgeld und Studiengebühr, haben durchaus ihre Berechtigung: Wer zahlt, kann auch Leistung fordern – und das im eigenen Interesse des Lernenden.
Und die Wanderjahre der Gesellen waren doch auch die heutige Variante der Zeitarbeit, sie dienten der besseren Ausbildung – und genau das wäre die heutige Zeitarbeit auch, nur missbrauchen darf man dieses Instrument nicht, früher nicht und heute nicht.
Die Zeitarbeit nutzt dem Arbeitgeber bei Arbeitsspitzen, als Kranken- und Urlaubsvertretung, und, was nicht zu unterschätzen ist, als Informationsmittel, um andere vergleichbare Arbeitstechniken in anderen Betrieben kennenzulernen (damit meine ich nicht Betriebsspionage). Dem Arbeitnehmer hilft es kurzzeitig freie Zeit zu nutzen, seine (abgeschlossene) Berufsausbildung durch praktische Erfahrungen zu ergänzen, und eben selbstverständlich auch etwas Geld zu verdienen, was ein geringbezahltes Praktikum so nicht bietet. Zeitarbeit hat für alle Vorteile – wenn sie richtig eingesetzt wird. Dabei ist es letztendlich gleichgültig, ob sich der Arbeitnehmer seinen jeweiligen Job selber sucht oder ob er sich über einen Zeitarbeitsvermittler jeweils vermitteln lässt.

30.08.2013
Hermann Müller
Bentierode
Bentieröder Bruch 8
D-37574 Einbeck

Bürgerreporter:in:

Hermann Müller aus Einbeck

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