Unser kleiner Spatz „Piep“

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Im August 2006 fand ich vor unserer Haustür einen noch sehr jungen Spatzen mit ganz wenig Gefieder, der wohl aus dem Nest gefallen ist. Ich setzte ihn zum Schutz in unser etwas höher gelegenes Vogelfutterhaus und beobachtete ihn, ob er eventuell von den Eltern weiter gefüttert wurde. Den ganzen Nachmittag und den nächsten Morgen habe ich mir sein verzweifeltes Piepsen angehört, dann habe ich ihn mit hereingenommen und im Internet recherchiert, wie man einen kleinen Vogel am besten füttert. Alle waren der Meinung, dass ich es nicht schaffe ihn durchzubringen, da er doch noch sehr klein war. Ich habe mir aber gleich noch Beoperlen besorgt, sie ihn Actimel aufgeweicht und den kleinen Spatzen mit der Pinzette gefüttert. Die ersten Male musste ich ihn noch ein bisschen dazu „überreden“ dass er den Schnabel öffnet und habe ihm das Futter vorsichtig in den Schnabel geschoben. Aber er hat schnell gelernt und am nächsten Tag schon gierig den Schnabel aufgesperrt. Meine Söhne hatten ihm einen kleinen Schuhkarton mit Handtüchern ausgelegt und in den Deckel Löcher gebohrt. Ich musste ihn ca. alle zwei Stunden füttern. Nachts hat er zwar Ruhe gegeben, aber morgens ging das gepiepse sehr früh wieder weiter und ich musste in meinem Urlaub früh aufstehen. In der nächsten Woche musste ich wieder zur Arbeit und so habe ich ihn einfach im Schuhkarton mit zur Arbeit genommen und dort weitergefüttert. Mittlerweile frass er auch schon kleinere Fliegen und Insekten. Meine Kollegin brachte mir dann auch gleich am nächsten Tag eine kleine Dose mit toten Fliegen mit. Sie meinte, sie hätte ihren Söhnen zu Hause von dem kleinen Spatz erzählt und sie seien daraufhin gleich auf die Jagd nach Fliegen gegangen  Der Kleine machte sich richtig gut und wir hatten ihm mittlerweile schon beigebracht, die fliegen vom Tisch oder Fußboden zu fressen, so dass wir ihn nicht mehr mit der Pinzette füttern mussten. Er wurde flügge und fraß dann auch schon fliegen, die noch krabbelten. Wir nahmen ihn natürlich regelmäßig mit in den Garten, wir wollten ihn ja wieder in die Freiheit entlassen, wenn er sich selbst versorgen konnte. Ein, zwei Meter konnte er auch schon fliegen. Leider hatten wir in diesem Sommer aber eine große Wespenplage, die unserm kleinen „Piep“ zum Verhängnis wurde. Als wir im Garten saßen und er so um uns rumhopste, fraß er eine Wespe, die auf dem Boden lag und die muss ihn gestochen haben.
Am nächsten Tag lag unser kleiner Spatz tot im Käfig, das Gift aus dem Stachel der Wespe war zuviel für seinen kleinen Körper. Wir waren natürlich alle sehr traurig, aber trotzdem würde ich diese Strapazen immer wieder auf mich nehmen, weil wir wirklich viel Freude mit dem kleinen Vogel hatten.

Bürgerreporter:in:

Tinka lein aus Edemissen

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