S`Rissderfer Christine eas Ochtzisch woarn.

3. März 2012
Zum Stern, Ebsdorfergrund
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S`Rissderfer Christine eas Ochtzisch woarn.

Werden die Mitglieder der Tanzgruppe der „Hessische Volkskunstgilde“ auf einen bevorstehenden Termin hingewiesen, so erklären die meisten in Abstimmung ihrer sonstigen Termine, sofort ihre Teilnahme und sind dabei. Sie tanzen, schauspielern, singen und musizieren gerne, denn das ist ihr Hobby. Am Samstag, den 3. März, war es wieder einmal soweit. Ein Termin, der besonders gerne wahrgenommen wurde. Da konnte nämlich die Trachtenschneiderin Christine Luzius aus Roßdorf im Restaurant „Zum Stern“ in Rauischholzhausen ihren 80. Geburtstag feiern.
Ihr zu Ehren galt es, ein Ständchen zu bringen. Christine ist nicht nur eine der letzten Frauen des Kreises Marburg-Biedenkof, die noch täglich, mit großem Stolz, ihre Marburger Katholische Tracht trägt. Sie ist auch eine Frau, die immer hilfsbereit unterstützend in der Brauchtums- und Trachtenpflege mitarbeitet und damit ihre in den vergangenen 80 Jahren erworbenen Kenntnisse an die jüngere Generation weitergibt. Vielen Trachtengruppen des Kreises hat sie Trachten geschneidert, ergänzt oder geändert. Zum Hessentag in Stadtallendorf hatte Christine Luzius die Ehre, den weiblichen Teil des Hessentagspaares mit der Marburger Katholischen Tracht. auszustatten. Mona Lorena Monzien hat sie über ein Jahr lang mit stolz getragen und die katholische Tracht des Kreises Marburg-Biedenkopf auch über die Kreisgrenzen hinaus einem Millionenpublikum bekannt gemacht. Hierfür hat Christine noch einmal einen besonderen Dank verdient. „Dreh dich, dreh dich Rädchen spinne mir ein Fädchen“, so war es wohl an vielen Abenden, die die Jubilarin in ihrer Jugend mit dem Spinnrad in der Spinnstube verbracht hat. Mit diesem Gesangstitel begann die Tanzgruppe ihren ca. 30 minütigen Vortrag. Da kamen dann auch zu später Stunde die Burschen herbei, die mit dem Lied „ Schönes Jungfer Lieschen“ Einlass in das Schlafgemach der Angebeteten einforderten. Einige Stationen des 80 Jahre währenden Lebens der Jubilarin wurden bei der Spinnstube in Sketchform dargebracht, wobei die früher bestandenen Disharmonien der lutherschen und katholischen Frauen nicht ausgespart wurden. Auch auf „trockene Luft“ im Spinnstubenzimmer wurde mit dem Lied „Treank merr noch e Treppche“ auf das Wohl der Jubilarin angestoßen. In Anlehnung an „Schäfers Christine“ wurde das Lied „Der alte Schäfer“ und auf eine von den Geburtstagsgästen eingeforderte Zugabe passend zur kommenden Jahreszeit „Was glänzet der Frühling“ gesungen. Mit den Tänzen „Elsässer“, „Lauterbacher“ und „Nagelschmied“ beendete die Tanzgruppe ihr Ständchen für die Jubilarin. Unter den weiteren ehrenden Darbietungen lies es sich Ewald ...........von dem früheren Mundartmusikduo „Ewald und Ewald“ aus Roßdorf nicht nehmen, ein Ständchen für seine Nachbarin auf dem Saxophon mit dem Titel „Ich bete an die Macht der Liebe“ zu intonieren. Vor den weiteren Beiträgen aus der Verwandtschaft ergänzte die Roßdorfer Volkstanzgruppe, bei der die Jubilarin noch heute als aktive Tänzerin mitmacht, den musikalischen Nachmittag zu Ehren der Jubilarin.

Text und Fotos:
Bernhard Hermann

Bürgerreporter:in:

Bernhard Hermann aus Marburg

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