Die Bronner-Stipendiaten im Düsseldorfer KiT

Die Ausstellung "Bronner Residency: die Stipendiaten Junge Künstlerinnen und Künstler im israelisch-deutschen Dialog" ist in der Zeit vom 11. Februar bis 9. April 2012 zu sehen. Die Ausstellung zeigt sechs israelische und sieben deutsche Künstler, die im Rahmen des Stipendiums eine Zeit lang in Düsseldorf und Nordrhein-Westfalen oder in Tel Aviv / Israel gelebt und gearbeitet haben.

Das Künstlerstipendium ist eine Zusammenarbeit zwischen der Cary und Dan Bronner Stiftung aus Düsseldorf, der Kunststiftung NRW sowie dem Goethe-Institut und den Artists´ Studios in Tel Aviv. Es ermöglicht den Stipendiaten einen sechsmonatigen Arbeitsaufenthalt im jeweils anderen Land. KiT präsentiert nach eigenen Angaben, die in den letzten fünf Jahr seit der Gründung der Stiftung entstanden sind.

"Das breite Spektrum der Arbeiten in dieser Ausstellung macht die Komplexität des Schaffens der beteiligten Künstlerinnen und Künstler sichtbar. Die gewählten Alternativen und die Anspielungen auf verschiedene kulturelle und materielle Bezugssysteme zeugen von einer produktiven und faszinierenden Verbindung aus Neugier, Vorstellungskraft und der unabhängigen individuellen Suche von Menschen, die zwischen verschiedenen - realen ebenso wie fiktiven Orten unterwegs sind.

Das Kit zeigt seit seiner Gründung innovative und kreative Kunst, die sich deutlich vom etablierten Mainstream abhebt. So auch hier. Die Ausstellung zeigt Glasarbeiten, Bildhauerei, Computerkunst, Malerei, Video und Film. Sehr bunt ist die Ausstellung und hinsichtlich der Exponate auch sehr unterschiedlich und vielfältig.

Die Kunststiftung NRW wurde am 12. September 1989 als Stiftung privaten Rechts gegründet. Sie nahm ihre Tätigkeit im folgenden Jahr. "Sie gilt seit langem als gute Adresse und engagierter Anwalt für die bedeutenden Künstler und Künstlerinnen aller Sparten und für die herausragenden künstlerischen Ereignisse in Nordrhein-Westfalen. Sie konzentrier sich auf ausgewählte, qualitativ besonders ausgezeichnete Projekte, bevorzugt auch solche mit internationalen Bezügen in allen Kunstsparten," berichtet Dirk Schwere.

Seinen Worten finanziert sie sich aus "Erträgen von Fußball-Toto, der Lottere `KENO´, den Oddset-Wetten, der Losbrieflotterie und der Zusatzlotterie `Spiel 77´." Die Kunststiftung finanziert aber nicht nur Kunstausstellungen. "Die Förderung des Erwerbs und der Sicherung von Kunstgegenständen und Kulturgütern mit herausragender Bedeutung für Nordrhein-Westfalen zur Verwendung in Museen, Bibliotheken und Archiven der vergleichbaren Einrichtungen" drückt Schewe es etwas geschwollen-bürokratisch aus. Die Kunststiftung fördert auch den "besonders begabten künstlerischen Nachwuchs", etwa durch Stipendien, Förderpreise und Sachleistungen, sowie den internationalen Kulturaustausch, beispielsweise durch Ausstellungen, Gastspiele und Konzertreisen im In- und Ausland. "Rund 5.500 Entscheidungen für Kunstprojekte mit einem Fördervolumen von ca. 170 Mio. € - das ist die Bilanz ihrer 22-jährigen Förderpraxis. Jährlich fördert die Stiftung etwa 250 Einzelprojekte in allen Kunstsparten," blickt Schewe zurück.

Friedemann Banz ist einer der beteiligten Künstler. Er wurde 1980 in Mainz geboren. Er hat bei Professor Albert Oehlen an der Kunstakademie Düsseldorf studiert. Zusammen mit seiner Freundin und künstlerischen Partnerin Giulia Bowinkel präsentiert er Computerkunst.

"Mein Vater ist Musiker. Ich selbst habe schon als Kind immer gemalt und gezeichnet. Da war es für mich nur folgerichtig, daß ich selbst aktiver Künstler geworden bin," beschreibt er seinen Zugang zur Kunst.

In den `60er Jahren schlossen Techniker Computer an Graphomaten an, die technisches Zeichnungen anfertigten. Aus dieser Zeit stammt erstmals die Computerkunst, die auch Digitale Kunst genannt wird. Populär wurde diese Kunst damals aber nicht, zu viele Künstler fühlten sich in ihrer beruflichen und künstlerischen Ehre angegriffen. So beschreibt Banz die Anfänge der digitalen Kunst. Ein erneuter Höhepunkt kam nach seinen Worten erst in den `90er Jahren.

"Die technischen Möglichkeiten waren lange Zeit einfach viel zu begrenzt," benennt er auch einen Grund für die Zurückhaltung und gibt sich positiv: "Es kommt so langsam."

Doch warum wehrten sich Künstler so lange Zeit gegen die digitale Kunst des Computers? "Es ist Design, nicht hehre Kunst."

Und was gefällt ihm persönlich an dieser Kunstform? "Die Form der Gestaltung ist vielfältig. Man kann hier Filme, Skulpturen und Installationen machen. Es gibt so einen flexiblen Anfangspunkt. Viele Fragen sind hier noch nicht beantwortet, beispielsweise die nach der Ästhetik. Uns interessiert das Neuland, das Niemandsland und der Wilde Westen."

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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