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1.288 junge Menschen ohne jeglichen Schulabschluss – Welche Perspektiven haben sie?

Düsseldorf, 26. Februar 2020

Leider gibt es noch immer Schüler, die in Düsseldorf die Schule ohne Abschluss verlassen. Deshalb griff die Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER dieses Thema auf und fragte die Verwaltung, wie viele junge Menschen in den letzten Jahren betroffen waren, welche Gründe ursächlich waren und, wenn als Grund eine schlechte Sprach-, Lese- und/oder Schreibkompetenz analysiert wurde (z.B. auch Analphabetismus), welche Schlussfolgerungen gezogen worden, um in der Zeit des Schulbesuches diese Kompetenzen so zu verbessern, dass sie nicht mehr zum Schulende ohne Abschluss führen.

Der zuständige Beigeordnete, Herr Burkhard Hintzsche teilte mit, dass in Düsseldorf im Schuljahr 2014/15 286 Schüler, 2015/16 346, 2016/17 308 und 2017/18 348 Schüler nicht mindestens einen Hauptschulabschluss erreicht haben; für 2018/19 liegen die Zahlen erst im April 2020 vor.

Nicht volljährige junge Menschen, die die gesetzliche Schulpflicht noch nicht erfüllt haben, erhalten „eine Anschlussoption.“ Für volljährige Schulabgänger ohne Abschluss „bestehen innerhalb und außerhalb der Landeshauptstadt Düsseldorf zahlreiche Angebote des zweiten Bildungsweges. Ein Beispiel dafür ist u.a. das Schulabschlussangebot der Volkshochschule Düsseldorf.

Angaben zu Gründen, die dazu führen, dass Schulabgänger*innen die Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen, werden statistisch nicht erfasst.“

Ratsfrau Chomicha Mohaya, Vorsitzende der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER: „Diese Antworten sind erschreckend!

Erstens: Von rund 5.000 Schülern, die in Düsseldorf die neunte bzw. zehnte Klasse einer Haupt-, Real- bzw. Gesamtschule besuchen, schaffen 286 bis 348 gar keinen Abschluss; dass sind 6 bis 7% eines jeden Jahrgangs!

Zweitens: Da die Gründe, die dazu führten, von der Verwaltung nicht erfasst werden, können auch keine Schlußfolgerungen gezogen werden! Ist es egal, dass in vier Schuljahren 1.288 junge Menschen ohne jeglichen Schulabschluss geblieben sind? Welche Perspektiven haben sie? Wie sieht ihre Zukunft aus? Wie sollen sie einen Ausbildungsplatz finden? Wie sollen sie für sich selbst sorgen können?

Drittens: Gemäß Schulentwicklungsplan werden die Schülerzahlen in den nächsten Jahren um ca. 10% ansteigen. Bedeutet dies, dass bald jedes Jahr 400 Schüler die Schule ohne Abschluss verlassen?

Viertens: Es ist ja schön, dass zahlreiche Angebote des zweiten Bildungsweges zur Verfügung stehen. Aber wie wird konkret geholfen? Wieso wird gehofft, dass jemand, der im ersten Bildungsweg keinen Abschluss schaffte, es nun im zweiten schafft? Gibt es Angebote, die konkret vorliegenden Probleme zu erkennen und zu versuchen, sie gemeinsam zu lösen?

In Düsseldorf beenden 286 bis 348 junge Menschen, ca. 16 Jahre jung, die Schule ohne Abschluss. Wahrscheinlich finden Sie keinen Ausbildungsplatz und nehmen auch weitergehende Angebote nicht wahr. Sollen sie sich mit Hilfsjobs über Wasser halten? Oder werden sie mit Alkohol und Drogen aus der Realität zu fliehen versuchen?

Haben sie es nicht verdient – jede/r einzelne –, dass sich die Gesellschaft mehr um sie bemüht? Damit sie einen Abschluss erhalten und den Anschluss nicht verlieren? Damit sie sich wert schätzen? Und die Arbeitswelt und Zivilgesellschaft auch? Ist es nicht besser, hier alles zu tun, auch, damit sie nicht ein Leben lang auf Hartz IV angewiesen sind?

Sowohl der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER, als auch mir persönlich als Betriebsratsvorsitzende gehen diese Schicksale sehr nahe.“

Foto: pixabay

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4 Kommentare

Anstatt sich nur andauernd Gedanken über die Zukunft zu machen, sollten die jungen Menschen auch mal an die Gegenward denken, und z.B. mal auch auf einen regelmäßigen Schulbesuch achten!

Ein guter Schulabschluss kann sich wohl auch positiv auf die Zukunft auswirken- oder?

Auszug aus obigem Artikel:

Angaben zu Gründen, die dazu führen, dass Schulabgänger*innen die Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen, werden statistisch nicht erfasst.“

Mein Kommentar dazu:

Mit dem Feststellen eines Mangels ist es nicht getan. Wichtiger wäre es auch die Ursachen dafür zu ermitteln, sonst laufen alle Forderungen ins Leere !

Übrigens es wird immer "bildungsferne Bürger" geben, aus den verschiedenartigsten Gründen (z.B. nicht lernwillig, nicht Aufnahmefähig usw.)!

Hier muss man gezielter die vorhanden Fähigkeiten abprüfen und geeignete Entwicklungen bezüglich eines Arbeitsplatzes einleiten! Aber ein solcher Aufwand für jene Bürger kostet viel Geld und Zeit, analog einer Integration von unseren vielen Flüchtlingen!

Wir reden immer nur (POLITIK, Medien), das wir alles schaffen!
Leider sehe ich immer nur "blühende Landschaften"!

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