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Kaiserswerth - einst selbständige Stadt am Rhein

Kaiserswerth geht zurück auf Suitbert, den Apostel des Bergischen Landes. Er war der Sohn eines englischen Grafen. Erzbischof Wilfried von York hat ihn zum Bischof geweiht und ihn in das Land zwischen Ruhr und Wupper gesandt, um den Germanen von Christus zu verkünden. Der fränkische Hausmeier Pipin hat ihm einen Königshof auf der oberhalb der Angermündung gelegenen Rheininsel Werth geschenkt. Diese Insel wurde für Suitbert der sichere Stützpunkt für sein missionarisches Wirken. Hier baute Suitbert gegen Ende des siebten Jahrhunderts ein Kloster. Er gründete von dort aus weitere christliche Gemeinden. 

Suitbert lebt bei den Bewohnern des Bergischen Landes in gesegneten Andenken. Seine Gebeine ruhen in einem kostbaren, reichvergoldeten Schrein, der in dem Münster, dessen ersten Bau Suitbert errichtet hat, aufbewahrt wird. Die Insel  wurde nach ihm Suitbertuswerth genannt.

Die Suitbertusinsel stand in späteren Jahrhunderten in engen Beziehungen zu deutschen Kaisern. Die Salier besaßen hier eine Burg, die sie zur Festung ausbauten. Hier weilte oft Heinrich III. mit seiner Gemahlin. Von hier wurde nach dem Tod Heinrich III. der minderjährige Kaiser Heinrich IV durch den Erzbischof Anno von Köln und den Bremer Erzbischof Adalbert entführt. Der Staufer Friedrich Barbarossa baute auf Suitbertuswerth einen neuen  Burgpalast, Kaiserpfalz genannt. Sie wurde Lieblingssitz der Hohenstaufen. Friedrich Barbarossa verlegte 1174 den Rheinzoll nach Kaiserswerth. 1181 erhob er sie zur Stadt. Stadt und Insel erhielten den Namen Kaiserswerth. 1702 bei der Belagerung der Stadt durch die Franzosen wurde die stolze Kaiserpfalz in eine Ruine verwandelt. Während vorausgegangener Kämpfe ließ Graf Adolf III. von Berg, ein Nachfahre jenes Adolf, der das benachbarte Düsseldorf im 13. Jahrhundert zur Stadt erhoben hat, den rechten Rheinarm bei Kaiserswerth durch einen Damm abschneiden. Seitdem liegt Kaiserswerth nicht mehr auf einer Insel, sondern auf dem rechten Rheinufer. Eine fromme Sage erzählt jedoch, der Rhein habe seinen Lauf deswegen geändert, weil Suitbert nicht von dem Land getrennt werden wollte, dem er das Christentum gebracht hatte.

1907/08 erfolgten Restaurierungen an der Pfalzruine. 1929 ist die Stadt Kaiserswerth  in die größer gewordene Stadt Düsseldorf eingemeindet worden.

In Kaiserswerth hat im 19. Jahrhundert ein großer Förderer der Diakonie gelebt und gewirkt, Theodor Fliednr. Er begründete mit seiner Frau Friederike die Institution der Diakonissen. Mit der caritativen Idee erhielten unverheiratete Bürgertöchter Ausbildung, Lebensperspektive und eine diakonische Aufgabe. Um sie vor Diskriminierung zu schützen, kam man darauf, sie in die damalige  Tracht der  verheirateten Frau zu kleiden und damit auch sie unter die "Haube" zu bringen. Die Diakonissen von Kaiserswerth sind ein bedeutendes Hilfswerk der rheinischen Kirche und darüber hinaus. So gehen von der einstigen Suitbertusinsel weiterhin christliche Impulse für das ganze Land aus.
 

  • romanische Säulen und Bögen an der Stiftskirche des heiligen Suitbertus
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  • Ruine der Kaiserpfalz; die 50 m lange und 13 m hohe Außenmauer war ursprünglich 6 m dick.
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  • Durch diese Ruinenfenster blickt der Besucher auf den Rhein
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  • Reiter bei der Stiftskirche; in der Kirche werden Feste wie Hochzeiten gefeiert
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5 Kommentare

So hast Du doch auch persönliche Erinnerungen aus Deinen jungen Jahren an diesen besonderen Ort, lieber Manfred. Das macht ihn umso besuchenswerter in den späten Jahren.

Und anläßlich unseres diamantenen Abiturs (60 Jahre) ist die ganze ehemalige Klasse noch einmal in Kaiserswerth gewesen. Ja es gibt viele Erinnerungen an die kunst- und kirchenhistorisch interessante nördliche Vorstadt von Düsseldorf

Diamantenes Abitur - mit der ganzen ehemaligen Klasse - was für ein spezieller Anlass, gemeinsam mit den Düsseldorfer Klassenkameraden noch einmal Kaiserswerth aufzusuchen! Einfach wunderbar, ein solches Klassentreffen an historischer Stätte im weit fortgeschrittenen Alter zu realisieren! Chapeau!

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