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RÄTSEL AUFGELÖST: Jahre und Zahlen

  • Zahlen, nichts als Zahlen, sehr kunstvoll auf die Tafeln gebannt... aber teilen dieses Zahlen mit?
  • hochgeladen von Christel Pruessner

Rätsel in InterNetten Zeiten haben nur dann eine Chance, wenn etwas eher exotisches in den Ring geworfen wird.
Und hier wäre solch eine tatsächlich ausgefallene Wahrnehmung, die mir 2014 bei einer der Ausflüge in Deutschland aufs Auge gedrückt wurde.
Wer glaubt, eine Ahnung zu haben von dem, was mit den Zahlen auf den Holztafeln zum Ausdruck gebracht werden soll.
Die Bretter sind alle etwa zwei Meter hoch - hilft das irgendwie weiter?

AUFLÖSUNG

Tatsächlich handelt es sich bei diesen Brettern schon um etwas sehr besonderes. Dass die Betrachter hier an Totenbretter denken mussten, erstaunt mich gar nicht, denn einerseits fein gestaltet, und ebenso fein in der Beschriftung... und als ich überraschend vor diesen Schildern stand kam ich auch gleich auf Sterbetafeln, aber jedes Jahr solch eine Bestattungsrate und das schon im 16ten Jahrhundert - das Ende der Stadt hätte es bedeuten müssen...

Wer sich in der St.Nicolai-Kirche in Mölln umschaut, staunt ohnehin über sehr viele seltsame Dinge. Und schon wird der vor dem Kirchhof platzierte Till Eulenspiegel ins rechte Licht gerückt. Ein bisserl verrückt war nicht Till, sondern sind wir Menschen, die wir uns als ach so normal einschätzen.

Denn die Tafeln zeigen nichts anderes an, als die Zahl der Menschen, die in dem jeweils genannten Jahr "zum Abendmahl gegangen sind". Es sind damit sogenannten "Kommunikantentafeln"; Ich meine mich zu erinnern, dass diese Liste mit dem Jahr 1576 beginnt - und (nun ganz tapfer sein!) noch immer fortgeführt wird. - Ach, Du lieber Gott, wenn er dann mal wieder Zeit hat für Mölln und dort kurz vorm Mittagessen noch mal die Beine vertreten will (frei nach Hermann v.Veen) , er wird schallend lachen und die Möllner werden glauben, es sei Till Eulenspiegel...
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Zitat aus AMAZON.DE:

Die Möllner Kommunikantentafeln:

Lutherische Abendmahlspraxis im Wandel der Zeit

"Die Möllner Kommunikantentafeln sind ein einzigartiges Zeugnis der Geschichte evangelisch-lutherischer Frömmigkeit. Seit 1575 wird in ununterbrochener Folge bis in die Gegenwart hinein „die Zahl derer, die in der Kirche zu Mölln des Leibes und Blutes unseres Heilandes teilhaftig geworden sind“ aufgezeichnet. In den Anfängen dienten die Tafeln der Durchsetzung konfessioneller und sittlicher Homogenität in der Gemeinde. Aus den späteren Aufzeichnungen lässt sich der Wandel in Abendmahlsanschauung und Abendmahlspraxis in Theologie und Gemeinde erschließen. Die vorliegende Studie ist ein exemplarischer Beitrag zur Geschichte der lutherischen Frömmigkeit, der praxis pietatis evangelischer Religiosität. Als solche verdient sie über die Grenzen des Landes hinaus Beachtung. Untersucht werden Entstehung und Geschichte der Tafeln, Beichte und Abendmahl im Zeitalter der Reformation und die Einführung der Reformation in Mölln. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Prozess der Individualisierung von Beichte und Abendmahl in der Neuzeit. Das abschließende Kapitel über „Tradition und Gegenwart“ dient dem Verständnis der religiösen Lage der lutherischen Kirchen in der Gegenwart, die nur vor dem Hintergrund ihrer Lebens- und Lehrgeschichte angemessen verstanden werden kann."

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Es könnte auch im Bereich von Guben (dort im Museum?) auch solche Tafeln geben / gegeben haben!

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17 Kommentare

Nein, das wusste ich nicht - war vor meiner Zeit. Allerdings war das Abendmahl in Hüpede am Altjahrsabend so gut besucht, dass wir drei Durchgänge machen mussten - das gab es noch nicht, solange ich zu der Gemeinde gehöre.

Du meinst jetzt "bei uns" dort bei Euch in Dersenow, oder? Weißt Du noch, wie es in Eldagsen ist oder war?

"bei uns" war ein Zitat aus Deinem Text vorher

Vermutlich wird es keine KiGem unterlassen, denn in der sogenannten "TABELLE II" werden diese Zahlen in jedem Jahr für die interne Statistik der Landeskirche(n) - Eldagsen gehört auch zu den gewissenhaften Gemeinden, die zählen!

danke , es war interessant zu lesen - bin erst jetzt dazu gekommem

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