myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Meine Jugendjahre im Kloster ab 1963

  • Unsere Abende gestalteten sich in fröhlicher Runde. Wir lernten handarbeiten, tanzen, Benimm vom Feinsten. Ganz links vorne ich.
  • hochgeladen von Gisela Görgens

Ich hatte mir ja in den Kopf gesetzt gegen den Willen meiner Mutter Krankenschwester zu lernen.

Mit 16 Jahren bin ich dann als Pflegevorschülerin ins alte Herz-Jesu-Krankenhaus in Dernbach im Westerwald gezogen. Damals wohnten noch die Ordensfrauen, die im Krankenhaus gearbeitet hatten und das übrige Personal unter einem Dach. Alle 14 Tage hatte ich ein Wochenende frei, an dem ich nach Hause fahren konnte. Die restliche Zeit verbrachte ich wohlbehütet in der Obhut katholischer Nonnen.

Ich war die einzige Nichtkatholikin dort und so etwas gab es bis zu meiner Zeit noch nie. Allerdings vielleicht während der Nazi-Zeit. Der Orden wurde auch enteignet und es wurde gemunkelt, dass die Schwestern, die ja auch Kinderheime hatten, jüdische Kinder versteckt hätten. Am Anfang war meine Konfession noch ein Geheimnis, was es natürlich nicht bleiben konnte, da ich ja nie mit zur Kommunion ging und das war schon unglaublich in einem Kloster. Eine alte Schwester fragte mich eines Tages nach dem Grund und ich erzählte ihr, dass ich nicht katholisch wäre. Sie bekreuzigte sich sofort und sah mich an, als wenn ihr der Leibhaftige begegnet wäre.

Die Nonnen waren alle sehr nett zu mir und besonders Schwester Fernandis von der Privatstation, wo ich arbeitete.

Unsere Abende gestalteten sich in fröhlicher Runde. Wir lernten handarbeiten, tanzen, Benimm vom Feinsten und wir hatten auch immer etwas zu feiern.

Das Leben im Kloster gehört mit zu den angenehmen Zeiten meines Lebens.

Nachdem das neuen Herz-Jesu-Krankenhaus bezogen wurde, renovierte im November 1972 die Gemeinschaft das verlassene alte Haus und ab 1977 wurde ein Altenheim für Schwestern der Gemeinschaft daraus.

In der schönen Kapelle findet immer noch täglich ein Gottesdienst statt. Ich bin seinerzeit jeden Samstag um 17:00 Uhr in die Marienandacht gegangen und habe darum gebetet als Jungfrau in die Ehe zu gehen, ebenso um eine gute und harmonische Ehe bis das der Tod uns scheidet. Nicht alle meine Gebete wurden erhört.

  • Unsere Abende gestalteten sich in fröhlicher Runde. Wir lernten handarbeiten, tanzen, Benimm vom Feinsten. Ganz links vorne ich.
  • hochgeladen von Gisela Görgens
  • Bild 1 / 5
  • wir hatten auch immer etwas zu feiern. Am 07.05.1964 mein Namenstag.
  • hochgeladen von Gisela Görgens
  • Bild 2 / 5
  • wir hatten auch immer etwas zu feiern.
  • hochgeladen von Gisela Görgens
  • Bild 3 / 5
  • wir hatten auch immer etwas zu feiern.
  • hochgeladen von Gisela Görgens
  • Bild 4 / 5
  • wir hatten auch immer etwas zu feiern.
  • hochgeladen von Gisela Görgens
  • Bild 5 / 5

Weitere Beiträge zu den Themen

GiselaUser der WocheKlosterlebenAnno dazumalAnnodazumalInternatJugend

15 Kommentare

Ein interessanter Bericht von Dir.
Meine Mutter arbeitet seit vielen Jahren in einem Altersheim. Lange Zeit wurde es von Nonnen geführt, heute ist die Einrichtung in privater Hand. Das Arbeiten und die Führung des Hauses unter den Schwestern, hat meine Mutter in guter Erinnerung.

Schön, dass Konfessionen schon in den -60ger auch mal so miteinander umgehen konnten.
Ich kenn's leider aus einigen Ecken des Westerwaldes auch anders - und nicht nur zwischen 'Katalaunen' und 'Reformanten'. Die von den verschiedenen Reformlagern waren sich oft untereinander nicht grün.
Die Geschichte zum vestecken jüdische Kinder könnte sich auch auf Behinderte beziehen, da Dernbach ganz in der Nähe der Tötungsanstalt von Hadamar liegt, die 1940 für die sogenannte "T4-Aktion" eingerichtet worden war (http://www.gedenkstaette-hadamar.de/).

Im der Landesbibliothek Koblenz findet sich übrigens ein Artikel aus der "Wäller Heimat" von Ulrich Keller "100 Jahre Herz-Jesu-Krankenhaus Dernbach (Teil 1+2)". Falls Du weiter recherchieren willst.

Danke Erwin, das ist ja interessant. Ich werde mich mal drum kümmern.

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite