myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Gold für Jedermann zum kleinen Preis

Wer kennt nicht diese Werbung in Zeitschriften, Zeitungen, E-Mails und Werbebriefen.
Meist werden die Münzen mit vielleicht 10-facher Vergrößerung abgebildet, das schafft natürlich einen

WOW-Effekt

für den potentiellen beworbenen Münzkäufer.

Heute bekam ich z.B. eine Mail in der eine Goldmünze in eindrucksvollem Feingold(?) mit einem gigantischen Durchmesser von 40 mm und in der Prägequalität "Polierte Platte" (beste Qualität) angeboten wurde. Das ganze ist eine Startkollektion für eine n-teilige Serie, wobei alle 3 - 4 Wochen eine Folgelieferung zu erwarten ist.
In der Mail wurde ein Startpreis von 29,95 € statt später 99,95 € ausgelobt.
Über den Link "zum Angebot" gelangt man dann auf die Händlerseite und erhält weiter Informationen zu dieser (diesen) Münzen.
Der Preis von 30 € für die Münze hört sich natürlich nicht schlecht an, so dass doch der Eine oder der Andere geneigt sind sich die Münze zu bestellen.

Vielleicht hat aber der Eine oder der Andere die Beschreibung gar nicht bis zum Ende durchgelesen? Erst am Ende der Beschreibung erfährt der gewissenhafte Leser dass die Münze ein Gewicht von 1/200 oz hat.
Hinweis:

Lassen sie uns ein bisschen rechnen:

1/200 oz sind also 0,155 g. Man muss gar nicht rechnen - bei einer Fläche dieser Münze von 1256 mm² kann man sich auf Anhieb denken, das bei einem Gewicht der Münze von 0,155 g für die Dicke so gut wie nichts übrig bleibt.
Hinweis:

  • mit einem Gramm Blattgold kann man bei der üblichen Dicke von 0,1 Mikrometer (100 Nanometer) eine Fläche von etwa 1/2 m² vergolden. Die beschriebenen Angaben zur Fläche gehen bis 2 1/2 m².

1 oz Feingold (ohne Händleraufschlag (meistens so 4 - 5 %)) kostet 1553 € (Stand 1.1.21).
Bei dem Münzgewicht von 1/200 oz müssten sie 200 Münzen kaufen um auf ein Gesamtgoldgewicht von einer Feinunze zu kommen.
Also: 200 mal den Münzpreis von 99,95 € ergibt einen Preis für eine Feinunze Gold von 19.990 €
Die 70 € Ersparnis für die erste Münze (70 €) rechnen wir auf das Porto . . .

Stopp!
Ich habe hier von einer "Münze" gesprochen. Eigentlich ist das verkehrt. Warum?
Münzen haben einen Nominalwert - 20 Euro, 10 Dollar usw. und sind reguläres Zahlungsmittel (ggf. gewesen). Alles andere sind irgendwelche Sonderprägungen ohne einen numismatischen Hintergrund.
Münzen werden von den staatlichen Prägestätten in einer vom Gesetzgeber bestimmten Menge (Limitierung) geprägt. Je niedriger die Auflage ist, desto höher kann der Wert der Münze (neben dem Edelmetallpreis) werden.
Gerne wird bei den Sonderprägungen mit einer "strengen Limitierung" geworben um so einen Wert vorzutäuschen, den die Prägung haben sollte. Aber - jederman kann sich Sonderprägungen anfertigen lassen - soviel wie er möchte und bezahlen kann.
An dieser Stelle sind schon x-Leute aufs bitterste enttäuscht worden. Sie wollten die Prägung, für die sie vielleicht 100 Euro bezahlt haben, wieder verkaufen und bekamen dafür am Ende ca. 7 Euro (das ist der Goldwert von 1/200 oz Feingold).
Eine bittere Enttäuschung ist vorprogrammiert.

Oh, hätte ich fast vergessen:
Wie sieht es denn mit der Steuer aus? Prinzipiell fällt natürlich Gold unter die Besteuerung durch die Mehrwertsteuer. Außer - "Anlagegold".
Neben Barrengold werden auch Goldmünzen als Anlageprodukte gehandelt. Nach EU-Richtlinie sind auch ehemalige Umlaufmünzen, die zu mindestens 900/1000 aus Gold bestehen und nach 1800 geprägt wurden, als steuerfreies Anlagegold handelbar.
Alles andere Gold unterliegt der Besteuerung mit 19 %! Auch die angebotenen "Sonderprägungen" fallen darunter. Einen Hinweis auf die fällige Mehrwertsteuer umgehen die Anbieter in der Regel, da sie im Preis schon inbegriffen ist.

(Oh Leute, ist mir schlecht wenn ich diese Zeilen schreibe bzw. lese. Deshalb breche ich jetzt meinen Beitrag ab . . .)

Weitere Beiträge zu den Themen

Hobby FotografenedüDummenfangfeinunzeGoldMünzenAbzocke

12 Kommentare

Es geht aber um mehr als 100€ zur gleichen Zeit.

holger, du hast doch wieder die hälfte unterschlagen.
die "goldmark 2020" für 20 euro hat einen goldwert (0,16 g feingold) von ~ 8,30 euro. es ist kein 999.9 gold sondern 585, also von gewicht her nur die gute hälfte.
die "1 dm abschiedsmark" hat dagegen ein feingewicht (999.9) von 12 g und somit einen goldwert von ~ 610 euro.

Nee Unterschlage habe ich nichts, höchsten einen falschen Link zu dem Plagiat reingesetzt. ich habe mir den nicht so genau angeschaut. Die zahlen, die ich genannt habe stimmen zu dem letzten Angebot in der Zeitung überein. Der Händler ist der gleiche.

Zu deinem Goldpreis kommt beim Original noch der Sammlerwert dazu und der ist nicht unerheblich.

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite