Wallhausen engagiert sich für die Hilfe für Krebs- und Leukämiekranke

3. August 2014
11:00 - 17:00 Uhr
Gemeindeverwaltung, 55595 Wallhausen
Am roten Doppeldecker der Stefan-Morsch-Stiftung kann man sich als Stammzellspender registrieren.
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  • Am roten Doppeldecker der Stefan-Morsch-Stiftung kann man sich als Stammzellspender registrieren.
  • hochgeladen von Annika Zimmer

Wie in jedem Jahr radeln auch 2014 Prominente aus Politik, Wirtschaft, Sport und Unterhaltung mit bei der VOR-TOUR der Hoffnung, einer Benefizaktion für krebskranke Kinder. Am Sonntag, 3. August, macht die Radgruppe Station in der Weinstadt Wallhausen (Kreis Bad Kreuznach). Um die Hilfe für krebskranke Kinder zu unterstützen, wird in Wallhausen, rund um den Zunftbrunnenplatz, ab 11 Uhr bis zur Ankunft der Hoffnungsradler, gegen 17 Uhr gefeiert. Auch die Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands ältester Stammzellspenderdatei, wird mit ihrem roten Doppeldeckerbus vor Ort sein, um über Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke aufzuklären und Freiwillige als Stammzellspender ins Team der Lebensretter aufnehmen.

Petra Behle, Schirmherrin und ehemalige Biathletin, Hendrik Hering (SPD-Fraktionsvorsitzender Rheinland-Pfalz), Julia Klöckner (CDU-Fraktionschefin, Rheinland-Pfalz), Johann Lafer (Sternekoch und TV-Entertainer), Nodine Poss (deutsche Weinkönigin) und viele weitere prominente Teilnehmer fahren Rad und rufen zu Spenden auf, um krebskranken Kindern zu helfen.

Um die Aktion zu unterstützen, wird in Wallhausen gefeiert. Ortsbürgermeister Franz-Josef Jost, die Gemeinde und die Wallhäuser Vereine organisieren das Fest am Zunftbrunnenplatz. Das Programm steht bereits fest: Der Musikverein Wallhausen und die Gräfenbach-Musikanten sorgen für die musikalische Unterhaltung. Um Essen, Kaffee und Kuchen kümmern sich weitere Vereine aus Wallhausen. Doch die Vereinsvorsitzenden und der Ortsbürgermeister wollten noch weiter helfen: Gemeinsam mit der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands ältester Stammzellspenderdatei, starten sie den Aufruf, sich als Stammzellspender typisieren zu lassen, um Leukämiepatienten Hoffnung auf Heilung zu geben.

Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 10 000 Menschen an Leukämie, oftmals sind Kinder betroffen. Wenn Chemotherapie und/ oder Bestrahlung nicht helfen, ist häufig eine Transplantation fremder Stammzellen die letzte Chance. Die Transplantation ist nur möglich, wenn ein genetisch passender Spender in den Spenderdateien gefunden wird. Weltweit sind mehr als 20 Millionen mögliche Lebensretter registriert. Trotzdem erweist es sich immer noch als Glücksfall, einen passenden Spender zu finden.

„Wir möchten den Schwächsten der Gesellschaft, den krebs- und leukämiekranken Kindern, helfen. Deswegen ist es wichtig, dass viele die Benefizaktion und das Typisierungsangebot am englischen Doppeldeckerbus der Stefan-Morsch-Stiftung nutzen“, erklärt Ortsbürgermeister Jost.
Die Typisierung in der Stammzellspenderdatei ist ganz einfach: Mit einer kleinen Blutprobe – so viel, wie in einen Fingerhut passt – kann man sich als potenzieller Lebensretter registrieren. Im Labor der Stiftung wird die Blutprobe auf die genetischen Gewebemerkmale hin untersucht. Um zu spenden, müssen sie mit den Gewebemerkmalen eines Patienten übereinstimmen. In diesem Fall nehmen Mitarbeiter der Stiftung den Kontakt auf.

Weitere Informationen, auch zu den Ausschlusskriterien erhält man unter www.stefan-morsch-stiftung.de, unter der kostenlosen Hotline 0800 – 76 67 724 oder bei Facebook.

Antworten auf die häufigsten Fragen rund um das Thema Stammzellspende:
Wie wird man Stammzellspender?

Prinzipiell kann jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren Stammzellen spenden. Informationen über Ausschlussgründe lassen sich auf der Internetseite der Stefan-Morsch-Stiftung (www.stefan-morsch-stiftung.de) nachlesen. Die Typisierung ist für alle Spender kostenlos, jedoch werden Spenden zur Finanzierung der Blutuntersuchungen gerne entgegen genommen – da jede Spenderregistrierung mindestens 50 Euro kostet.
Die aktuellen Termine für die Typisierungsaktionen der Stefan-Morsch-Stiftung findet man auf der Homepage. Zudem gibt es dort auch die Möglichkeit sich online registrieren zu lassen. Über den Button „Online-Registrierung“ auf der Startseite kann man sich eingehend informieren, die Einverständniserklärung ausfüllen und sich ein Entnahmeset zuschicken lassen – entweder für eine kleine Blutprobe oder einen Abstrich der Mundschleimhaut. In dem Päckchen ist das entsprechende Material, um sich bei seinem Hausarzt eine Blutprobe entnehmen zu lassen oder den Wangenabstrich durchzuführen. Dieses Päckchen wird einfach an die Stefan-Morsch-Stiftung zurückgesendet. Falls Sie Fragen zu den Ausschlusskriterien haben, rufen Sie einfach unsere gebührenfreie Hotline (08 00 - 766 77 24) an.

Warum liegt das Typisierungsalter bei der Stefan-Morsch-Stiftung bei 40 Jahren?
Prinzipiell kann sich jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 60 Jahren registrieren lassen. Das Höchstalter für eine kostenlose Neuaufnahme haben wir für unsere Datei so festgelegt, da wir wissen, dass Spender, die älter als 40 Jahre sind, nicht mehr oder nur noch sehr selten von den Transplantationszentren als Spender angefordert werden. Das liegt unter anderem daran, dass sich mit zunehmendem Alter die Zellteilung verlangsamt und die Beschwerden zunehmen. Deshalb bitten wir, Spender, die älter als 40 Jahre sind, einen Beitrag für die Typisierungskosten zu leisten. Denn als gemeinnützige Organisation finanzieren wir die Registrierungen aus Spendengeldern. Und diese Gelder wollen und müssen wir so verantwortungsvoll wie möglich einsetzen.

Warum werden Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften nicht kostenlos in die Datei aufgenommen?
Stehen für einen Patenten mehrere Spender zur Verfügung, so haben die Transplantationskliniken folgende Prioritäten: Junge Spender werden den älteren Spendern bevorzugt. Und Männer werden eher als Spender ausgewählt, als Frauen. Das belegen auch die Statistiken der Stiftung: Von den mehr als 600 Stammzellspendern im Jahr 2013 sind über zwei Drittel jünger als 40 Jahre – die meisten davon sogar jünger als 30 Jahre. 511 Stammzellspender waren Männer. Und noch etwas zeigt die Statistik: Nicht nur, dass Frauen immer seltener als Spender ausgewählt werden. Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften haben einen verschwindend geringen Anteil in der Stammzellspenderstatistik. Sieglinde Wolf, Leiterin der Entnahmestation (Apherese) bei der Stefan-Morsch-Stiftung, weiß auch warum: "Im Rahmen von Schwangerschaften können Antikörper gebildet werden, die nach heutigem Kenntnisstand den Transplantationserfolg gefährden können. Deshalb wählen die Transplantationskliniken meist nur dann Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften aus, wenn sonst keine anderen Spender zur Auswahl stehen." Emil Morsch bedauert: „Wir wissen, dass Frauen und gerade Mütter hochmotivierte Spender sind. Fakt ist jedoch: „Sie sind die schlechteren Spender. Deshalb bitten wir Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften, um einen Beitrag zu den Typisierungskosten bitten, die wir aus Spendengeldern finanzieren.“

Was passiert bei einer Stammzellentnahme?
Um die Stammzellen beim Spender zu entnehmen, gibt es heute zwei Varianten: Bei der klassischen Methode der Knochenmarkentnahme wird durch eine Punktion des Beckenkamms das Knochenmark entnommen – niemals aus dem Rückenmark. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Die zweite Methode – und die weit auf häufigste - ist die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Plasmaspende oder Dialyse. Dazu wird dem Spender vorher ein körpereigener Botenstoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt. Dieser Botenstoff löst beim Spender im Vorfeld oft grippeähnliche Symptome – wie Kopf- und Gliederschmerzen aus. Diese verschwinden aber mit der Entnahme der Stammzellen.

Sollten Sie noch Fragen haben – die Stefan-Morsch-Stiftung ist unter der gebührenfreien Hotline 08 00 - 766 77 24 oder über info@stefan-morsch-stiftung.de erreichbar. Auf der Homepage www.stefan-morsch-stiftung.de oder via Facebook kann man sich ebenfalls informieren.

Zahlen und Fakten zur Stefan-Morsch-Stiftung
Bei der ersten deutschen Spenderdatei wurden im vergangenen Jahr (2013) mehr als 17.000 potenzielle Lebensrettern registriert. Das bedeutet: Diese Menschen haben sich dazu bereit erklärt, im Ernstfall einem an Leukämie erkrankten Menschen mit einer Stammzellspende eine Chance auf Heilung zu geben. Gleichzeitig wurde auch eine neue Höchstmarke bei der Zahl der Menschen erreicht, die tatsächlich für ihren „genetischen Zwilling“ spenden konnten. Mehr als 600 Spender wurden so zu Lebensrettern.
Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld (Rheinland-Pfalz) ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die Stiftung seit fast 30 Jahren Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist es, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. Daher sind nahezu täglich Teams der Stiftung in ganz Deutschland unterwegs, um bei Typisierungsaktionen über das Thema Stammzellspende zu informieren. Fast 350 Typisierungsaktionen wurden so im vergangenen Jahr bundesweit organisiert. Emil Morsch, Vorstandsvorsitzender der Stiftung: „Bei uns stehen die Menschen im Mittelpunkt, die Hilfe benötigen.“

Am roten Doppeldecker der Stefan-Morsch-Stiftung kann man sich als Stammzellspender registrieren.
Unter der kostenfreien Hotline 0800 - 76 67 724 sind Mitarbeiter der Stefan-Morsch-Stiftung jederzeit erreichbar.
Bürgerreporter:in:

Annika Zimmer aus Birkenfeld

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