Wer arbeitet ist der Dumme?

Was lief schief bei Maischberger?

Viele Fernsehzuschauer fragten sich wer ist der Mann mit dem Schal, anscheinend ohne Beine, auf der Couch bei Frau Maischberger. Als ich nun gespannt auf die Sendung, Herrn Boes im Schneidersitz auf der Couch sitzen sah, war mir sofort völlig klar, das jetzt was schieflaufen würde. Mit dieser Sitzhaltung, sich dem Publikum im Deutschen Fernsehen, bei so einem heiklen Thema zu präsentieren, musste nach Hinten losgehen. Leider war Herr Boes zudem nicht in der Lage das Problem Hartz4/ALG II gegenüber den anderen und anscheinend völlig Unwissenden Redepartnern, darzulegen. (Ausnahme Frau Kipping)Dies entpuppte sich als 2. Fehler des Herrn Boes, den anstatt der Frau Ralfs zu sagen, dass er nur Arbeit annimmt die auch nach Tarif oder nach Mindestlohn bezahlt wird, teilt er lieber der Öffentlichkeit mit, das die Jobcenter ihm bisher noch nichts Gutes mit Arbeit wollten und er grundsätzlich nur Arbeit annimmt, die er möchte. Tausende gehen für immer weniger Lohn zur Arbeit oder nehmen eine Arbeit an, die auf 400.-€ Basis basiert. Wie üblich und weit verbreitet zahlt der Arbeitgeber noch einen „Bonus“ drauf, dabei spart er immer noch Lohnkosten und der Niedriglohnarbeiter hat noch was Bares auf die Hand. Diese Zahlungsmodalitäten sind Gang und Gebe ist der heutigen Zeit. Dazu kommen noch die Menschen die aus Scham jede Arbeit annehmen, nur um auf keinen Fall zu den Menschen zu gehörten, die in der Presse immer wieder an den Pranger gestellt werden. Nur welcher dieser Menschen schadet nun eigentlich der Gesellschaft mehr, die die auf der faulen Haut liegen, mit dem Wissen, das der Staat ohnehin keine Arbeit mehr für alle hat oder die die wissentlich, die Hand aufhalten und sich einen Teil ihrer Arbeit, Schwarz auszahlen lassen? Oder die, die zur Arbeit gehen, obwohl diese wissen, dass sich ihre Arbeit eigentlich gar nicht lohnt, weil am Monatsende nichts zum Leben bleibt. Alle gemeinsam haben, eigentlich das gleiche Problem und zwar, das alle zu wenig zum Leben haben, nur der eine ohne Arbeit und der andere eben mit Arbeit. Es mag zwar moralisch verwerflich sein, nicht arbeiten zu gehen, wenn man genau weiß, dass man mit oder ohne Arbeit genauso viel Geld zur Verfügung hat. Aber Arbeit kostet eben Geld. Als „frischer Arbeitsloser“ sieht die Sache noch ein wenig anders aus, es liegen noch keine bitteren Erfahrungen hinter einem, man hat noch einen gewissen finanziellen Rückhalt und noch einen Ruf zu verlieren. Noch ist man nur ALG I Empfänger und noch nicht stigmatisiert als Hartzer. Noch besteht vielleicht Hoffnung, dem Dilemma Jobcenter zu entgehen. Kommt man erst einmal in die Mühlen der Jobcenter ist es auch bald mit der Moral vorbei. Wer die Erstanträge ausgefüllt und überstanden hat und sein gesamtes Leben völlig fremden Menschen offenlegen muss, verliert auch bald seine Scham und die Hemmschwelle sinkt immer weiter. Zum Schluss kommt, die Leck mich am Arsch-Stimmung-nach mir die Sintflut. Diese stetig steigende Zahl, deren die am Tropf des Staates vegetieren, wird dem Staat auch das Genick brechen, zudem suggeriert uns der Staat doch eine heile Welt, die es gar nicht gibt. Wenn alles so toll ist, warum soll ich dann gerade arbeiten gehen, die Wirtschaft brummt, immer mehr Arbeitslose werden fachmännisch versteckt, bald gibt es keine Arbeitslosen mehr. Der einzige Grund sich noch um Arbeit zu kümmern, kann dann nur noch sein, nicht als letzter Arbeitsloser in den Zoo zu kommen, mit einem Schild am Käfig –Letzter Arbeitsloser in Deutschland Aussterbende Spezies -
Leider hat Herr Boes es nicht geschafft den Menschen zu vermitteln, was auf Sie zukommt, so sahen die Menschen , kein tapferes Schneiderlein, sondern einen frechen Boeselein, der auch jetzt noch nicht das Einsehen hat, sich mit seiner Sitzhaltung daneben benommen zu haben. Sich jetzt auf seiner Webseite zusammen mit dem Dalei Lama gleichzustellen, ist an Arroganz wohl auch nicht mehr zu überbieten, Dalei Lamadabei hat der Mann Recht und kämpft aber vermutlich nur für sich, denn Sanktionen verstoßen ohne Frage gegen das Menschenrecht.

Dabei sollte man bei der Besetzung der Couch nicht vergessen, das dort eigentlich nur die Frau Ralfs wirklich Arbeiten geht und Geld verdient, das nicht vom Steuerzahler kommt. Denn alle Damen und Herren werden ohne Ausnahme ja vom Steuerzahler finanziert, dies betrifft auch Frau Maischberger selbst. Der Unterschied liegt eigentlich nur in der Vergütung der Damen und Herren. So bekommen alle Damen und Herren der illustren Runde, jeder für sich versteht sich, so viel im Monat, wie Herr Boes im ganzen Jahr nicht bekommt. Somit war er die Ärmste „Sau“ in der Runde. So gesehen, waren es ja nur „Kollegen“ mit unterschiedlicher „Besoldung“.

Herr Boes ist zudem Uneinsichtig und verteidigt seine (Sitz)Haltung damit das er immer so sitzen würde...
Zitat von der Webseite des Herrn Boes: "Von Manchem wird mir vorgeworfen, dass ich im Schneidersitz gesessen habe und Sachen gesagt hätte, die niemand versteht. BILD HAT MICH VERSTANDEN !!! - sonst hätten sie nicht eine so mörderische Hetz-Kampagne gegen mich losgetreten! Das ist auf jeden Fall ein Erfolg. Und zum Schneidersitz ist zu sagen, dass ich IMMER so sitze (s. z.B. das
Bild in der Zeit). Und dass Authentizität natürlich die wichtigste Waffe im Kampf um die Freiheit ist."

Mit dieser Einsstellung wird Herr Boes es in Zukunft schwer haben, noch weiterhin Mitstreiter gegen die Sanktionspolitik der Bundesregierung zu finden.

Noch ein paar Zeilen zu Herrn Alt. Man kann nur froh sein, das es sich bei der Geschichte mit Pinocchio um ein Märchen handelt, sonst wäre Heer Boes sicher von der Couch geflogen, allerdings erzählte uns Herr Alt , tatsächlich Geschichten aus dem Dämmerwald. Niemand verliert seine Wohnung, niemand ist ohne Krankenversicherung, kein Mensch im Hartz4 Bezug muss Hungern?
Herr Alt lesen Sie bitte die Studie hier durch, die sich mit den Auswirkungen von Sanktionen befasst.
Der disziplinierende Staat

Auszüge aus der Studie:
„Nach einer ersten Pflichtverletzung werden nur noch die Kosten der Unterkunft
und Heizung übernommen. Bei wiederholter Pflichtverletzung innerhalb einer
Jahresfrist seit der letzten Sanktion werden auch die Leistungen für Unterkunft
und Heizung für drei Monate völlig eingestellt und die Krankenversicherung ruht.“

„Bei Sanktionen auf 0 entfallen neben den Leistungen für die Unterkunft auch die
Zahlungen für den Krankenversicherungsschutz der Hilfeempfänger. Der Krankenversicherungsschutz
lebt bei Gewährung von Sachleistungen (sprich
Lebensmittelgutscheinen) wieder auf (vgl. z.B. Thomé 2008, S.254).
Der Jurist Jens Strömer zeigt in einem Fachartikel auf, wie komplex die Materie
bei Personen ist, die zu 100% sanktioniert wurden. Er resümiert, dass im Fall des
Entzugs jeglicher Leistungen und bei einer konsequente Anwendung der
gesetzlichen Regelungen dies zu „wenig lebenspraktischen Ergebnissen führt“
(vgl. Strömer 2010, S. 64). Er stellt fest, dass auch bei Sanktionen auf 0 die
Krankenversicherungspflicht seit 2007 existiert und deshalb für die Betroffenen
trotzdem die Beitragspflicht vorhanden ist. Dies führt zu einer weiteren
Verschuldung, da sie sich der Zahlungspflicht nicht entziehen können. Nach
zweimonatiger Nichtzahlung dieser Beitragspflicht können die Leistungen
erheblich eingeschränkt werden, da dann der Anspruch auf die gesetzlichen
Leistungen ruht. Lediglich eine Basisversorgung (Stichwort Schmerzzustände,
Schwangerschaft) sei dann nach §16 Abs. 3a Satz 2, 1. Halbsatz a.E. SGB V
gewährleistet.
Der Autor erlaubt sich die Anmerkung, dass im genannten dreiseitigen Artikel des
Fachexperten Herrn Strömer über 60 Mal auf einen gesetzlichen Paragraphen
verwiesen wird – für einen juristischen Laien sind die Regelungen nicht
ansatzweise nachvollziehbar.“

Bürgerreporter:in:

Norbert Höfs aus Schwerin (MV)

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