Schiff Ahoi - Kaninchenwerder

Unser Dampfer kommt.....extra für uns!
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  • Unser Dampfer kommt.....extra für uns!
  • hochgeladen von Norbert Höfs

Nach einem Hitzetag  mit 31 C° nutzen wir die heutige Abkühlung um endlich mal wieder auf die Insel Kaninchenwerder im Schweriner See zu kommen, 

Für Schweriner ohne Boot ein schweres Unterfangen, denn man muss sich schon bemühen um zur Insel zu kommen, bzw. die Insellogistik zu verstehen. Um es vorweg zu nehmen, wer von Zippendorf aus nach Kaninchenwerder will, und keine Ahnung hat, dass es gegenüber dem Zippendorfer Strand eine Insel, eigentlich ja zwei, gibt wird dies auch kaum mitbekommen. Die Dampferanlegestelle, ehemals zentral am Badestrand gelegen, wurde abgerissen und in den Wald in Richtig Stadt verlegt. Dort findet Sie kein Urlauber und auch kein Neuschweriner. Allenfalls nimmt man vom Strand aus noch den Dampfer wahr, aber dann ist es auch schon zu spät.
Lobenswert hier die Schweriner Weiße Flotte, die extra an diesem Tag an den Anleger kam um uns abzuholen. Wir hatten telefonisch angefragt ob denn der Dampfer auch kommt und an Kaninchenwerde anlegt, was wohl nicht immer, wie bei starkem Wind möglich ist. So legte das große Schiff extra für uns an und brachte uns zur Insel Kaninchenwerder rüber, wir blieben die einzigen Fahrgäste die am Anleger ausstiegen. Die Besatzung versprach uns hoch und heilig gegen 14:20 Uhr wieder abzuholen!
Angekommen empfing und eine herrliche Einsamkeit und zwei Boote am Anleger. Um es vorweg zu nehmen, diese einst für die Naherholung voll erschlossene Insel ist abgewrackt und völlig am Ende!
Vom neuen Inselwirt und seinem Konzept war nichts zu spüren. Kein herzlich Willkommen an der gastronomischen Einrichtung, kein Hinweis auf ein kaltes Getränk oder einen Kaffee. An einer der Seitentüren fanden wir ein Hinweisschild, man sei in 20 min wieder da, was nach unserem Rundgang von 1 ½ h immer noch hing. Oder schon wieder?
Hier die neue Seite zur Insel vom Inselwirt eingerichtet

Insel Kaninchenwerder Was auffältt ist die Betrachtungsweise und der Umgang mit den Bildern auf der Webseite. Hier werden sogar die Bänke gezeigt, die unter den umgestürzten Bäumen begraben liegen. Auch das Schildchen in 20 min wieder da zu sein, ist zu sehen. So findet der eine den Inselzustand gut andere wollen nur wieder weg. Es liegt also im Auge des Betrachters sich selber einen Eindruck zu verschaffen und am Ende sich eine eigene Meinung zu bilden.     

Der Weg zum Aussichtsturm war noch annehmbar und gut begehbar. Der Turm zeigte sich ungepflegt und mit einer unpassenden Ausstellung, Hauptsache ein Fußabtreter befindet sich am Ende des ersten Aufstiegs…
Von oben hat man einen guten Blick nach Zippendorf und zur Insel Ziegelwerder, aber leider nicht auf die Stadt und das Schloss. Hier streitet man sich schon lange ob man die Bäume etwas stutzen sollte, um den Blick auf die Stadt freizugeben. Beim Ausbau der Crivitzer Chaussee war man nicht so zimperlich und hat masseweise Bäume gefällt.
Vom Turm wieder runter und weiter auf den Rundweg entlang am Wasser. Ein Alptraum und eine Schande für die Stadt Schwerin, diese Verwahrlosung und Vernachlässigung der Natur, hat aber auch nichts mehr mit Naturschutz und Vogelschutz zu tun. Sicher lässt man abgestorbene Bäume auch liegen, aber niemals in solchem Umfang. Der Rundweg ist fast zugewachsen, teilweise liegen Bäume quer über den Weg. Alte Leute können ja wohl kaum über die Bäume klettern, geschweige denn unten drunter. Wiesen die früher regelmäßig zur Erhaltung der Natur und der Insel gemäht wurden, werden sich selbst überlassen. Ein entsetzlicher Zustand, hier muss man Fragen zur Verantwortlichkeit stellen! Diese Insel wurde in den letzten Jahren möglichweise nur zur Fördergeldabschöpfung genutzt, dieses Geld kam aber nie der Insel zugute. Wie kann und konnte dieses Naherholungsgebiet so verkommen?
Wird es nach dem Missbrauch der Insel und des Naherholungsgebietes durch „Flüchtling für einen Tag“ und der „Resozialisierung für jugendliche Straftäter “ mit dem neuen Inselwirt Urmel Meyering eine Widerbelebung der Insel geben? Sicher nicht, denn die Zeichen auf der Insel deuten darauf hin, dass es kein wirkliches Konzept gibt. Nach unserem Rundweg über die Insel, fragte ich eine Dame auf der Terrasse, bei der „Gaststätte“ für wen den die Getränke sind, die dort auf dem Tresen stehen. Diese wären für das Inselfest am Wochenende… auf die Frage, ob es denn einen Kaffee gibt, meinte die Dame dann, „ Oh damit sieht es auch sehr schlecht aus“ Man hätte fast annehmen können, dass diese junge Dame es sich möglichst bald wieder in der dortigen Hängematte auf der Terrasse gemütlich machen möchte. Na wenigstens konnte Sie mir noch die Uhrzeit mitteilen, damit wir unseren Dampfer nicht verpassen, um möglichst schnell wieder die Insel zu verlassen. Ok ich hätte ja noch Baden können, aber leider war der kleine Strand neben dem Anleger voller Hundekacke. So waren wir doch eher froh, als unser Dampfer uns pünktlich und zuverlässig sogar bei etwas Wind, wie versprochen abholte und uns am Anleger in Zippendorf absetzte. Was für ein glücklicher Umstand, wir bekamen sogar noch auf der kurzen Überfahrt von der Insel nach Zippendorf einen Kaffee auf dem Schiff serviert. Nach dem grausamen Inselbesuch grenzte dies schon fast an ein Wunder. Das schönste am Trip zur Insel, war die Weiße Flotte, freundliches Personal, mit guter Laune auch für zwei Extrawürste die zur Insel wollten und ein sauberes Schiff. Wir kommen gerne wieder aufs Schiff, aber nicht zur Insel oder erst wenn dort endlich ein wirklich frischer Wind weht.

Bürgerreporter:in:

Norbert Höfs aus Schwerin (MV)

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