Einst Fließgraben, heute Mecklenburgstraße

Schwerin im 12./13. Jahrhundert
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Der alte Stadtplan zeigt deutlich, wo etwa 700 Jahre lang die für die Stadt bedeutsame "Grafenmühle" stand, nämlich im heutigen Bereich der Mecklenburg-/Schloss-/Klosterstraße. Dieses Areal ist bei der Stadterkundung nur schwer als Mühlenstandort vorstellbar. Doch die Skizze der ältesten Bebauung im 12./13. Jahrhundert belegt, dass Schwerin sich nur über ein kleines Gebiet auf dem Hügel der heutigen Altstadt erstreckte.

Die "Grafenmühle" erhielt ihr Mühlwasser vom Pfaffenteich her durch einen Fließgraben (Verlauf der Mecklenburgstraße) und der vom Ostdorfer See kommenden Seeke. Das Mühlwasser floss parallel zur Klosterstraße in den damals näher angrenzenden Burgsee ab. Die Zuflüsse wurden durch einen Mühlendamm im Bereich der Mühle gestaut (Verlauf von der Kreuzung Enge Straße/Schusterstraße, Schlossstraße, bis zum Marienplatz). Dieser Staudamm war zugleich durch das Mühlentor der Hauptzugang des mittelalterlichen Schwerins.

1298 ging die Grafenmühle durch Verkauf in den Besitz des Zisterzienserklosters Reinfeld bei Lübeck über. Im 14. Jahrhundert hatte sich Schwerin bis an die "Grafenmühle" hin ausgedehnt und war nun mit der 1,5 m starken Felsensteinmauer umgrenzt, die von Norden und Südosten an die Mühle anschloss. Im 17. Jahrhundert erhielt die Stadt zum Schutz der Niederung zwischen Pfaffenteich und Burgsee zwei Bastionen.

1651 wurde die "Grafenmühle" beim großen Stadtbrand bis auf die Grundmauern vernichtet. Nach ihrem Wiederaufbau war die "Grafenmühle" dann bis ins Jahr 1853 in Betrieb, der in der Folge der Stadterweiterung durch den Neubau von Straßen anstelle des Fließgrabens eingestellt werden musste. Die heutige Mecklenburgstraße, früher Kaiser-Wilhelm-Straße, befindet sich dort, wo der Mühlgraben verlief.

Schwerin im 12./13. Jahrhundert
Im 17. Jahrhundert erhielt die Stadt zum Schutz der Niederung zwischen Pfaffenteich und Burgsee zwei Bastionen.
Bürgerreporter:in:

Helmut Kuzina aus Wismar

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