Die schönsten Schweriner Ruinen....

Ehemalige Gäststätte" Zur Fähre" direkt am Störkanal zum Ein bzw. Ausgang zum Schweriner See
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  • Ehemalige Gäststätte" Zur Fähre" direkt am Störkanal zum Ein bzw. Ausgang zum Schweriner See
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Schwerin, wird im Volksmund auch immer gerne die Stadt der Seen und Wälder genannt, kein Wunder den Schwerin ist tatsächlich von zahlreichen Seen und Wäldern umgeben. An den zentralen Stellen zum Zugang der Stadt gab es Gaststätten, die die Besucher verabschiedeten und oder steht’s willkommen geheißen haben. Leider empfangen die Gäste jetzt nicht mehr Gaststätten und mondäne Hotels die Besucher, sondern an vielen Orten Ruinen. Um diese ehemals sehr schönen Plätze nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, habe ich mich einmal mit meinem Fotoapparat auf den Weg gemacht. Eine durchaus traurige Geschichte.

Zur Fähre

Eine der schönsten Plätze war die Die Gaststätte zur Fähre, gleich am Ortseingang aus Richtung Parchim kommend.Die Gaststätte "Zur Fähre" an der Alten Crivitzer Landstraße in Schwerin-Mueß gehörte zu den Fuhrmannskrügen, deren Wirte früher wahrscheinlich Fährleute und später Brückenwärter waren. An der 1331 erstmals urkundlich erwähnten Fähre über die Stör entstand Ende des 19. Jahrhunderts das Ausflugslokal. Das Gartenrestaurant am Wasser und die gute Küche sorgten für viele Gäste. Um 1900 legten auch die ersten Personendampfschiffe auf dem Schweriner See an der "Fähre" an.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Saal beschädigt. 1968 verschwand die Drehbrücke über der Stör; eine neue Chaussee und eine massive Brücke entstanden. Der Gasthof lag nun etwas abseits. 1982 wurde das Gebäude abgerissen, und im Juni 1985 öffnete eine neue "Fähre" am alten Standort mit 120 Plätzen im Biergarten. Sie brannte im November 1993 ab. Die Ruine "ziert" noch heute eine der wichtigsten Stadteinfahrten. Die Gaststätte erfreute sich zu DDR Zeiten großer Beliebtheit und war ein beliebtes Ausflugsziel für die Schweriner, die vom Alten Garten direkt am Schweriner Schloss, mit der Elfriede, der Möwe oder der Sowjetfreundschaft, so hießen die Fahrgastschiffe, direkt zum Fähranleger am Eingang zum Störkanal in Raben Steinfeld fahren konnten. Dort gab es herrliche Plätze die rundum mit Hecken zugewachsen waren. Heute ist nur noch eine Ruine übrig, der Bootssteg ist völlig verfallen.

Bezirksparteischule

Kein schöner Platz, aber eine bemerkenswerte Geschichte eines Verfalls

Die ehemalige Bezirksparteischule der SED in Schwerin. Die Bezirksparteischule befindet sich am Nordhang des Wohngebietes Neu Zippendorf. Sie wurde im Jahre 1979 fertiggestellt. Der Entwurf beruht auf einer Grundkonzeption, die mit der Bezirksparteischule Frankfurt an der Oder erstmalig umgesetzt wurde. Der Komplex besteht aus dem Internatsgebäude, einem Plattenbau aus Wohnungsbauelementen, mit 6 Etagen und 174 Zweibettzimmer, einer 2 Mensa mit Speisesaal über 2 Etagen mit über 200 Plätzen und einem Café mit ca. 120 Plätzen. Einem über 4 Etagen gehenden Lektions Gebäude mit Hörsaal (500 Pl.) als Kompaktbauten. Nach der Wende übernahm die Treuhand den Komplex, verkaufte ihn 1992 an die städtische Schweriner Grund GmbH, die sie ab 1993 an die Fachhochschule des Bundes für Arbeitsverwaltung vermietete. Seit 2000 steht der als »Apachenhügel« bezeichnete Komplex leer. 2003 ging das Areal in den Besitz eines Hamburger Investors über, der auch einen Bauantrag für Wohnungen stellte. Gebaut wurde bisher nicht.

Das Kurhaus Zippendorf ist ein 1910 errichtetes, denkmalgeschütztes[ Gebäude am Südufer des Schweriner Sees in der Mecklenburg-Vorpommerschen Landeshauptstadt Schwerin. Das ehemalige Hotel steht seit den 1990er Jahren leer und verfällt.
Zur Förderung des Fremdenverkehrs gründete sich 1909 die Kurhaus GmbH, die Zippendorf zu einem Luftkurort entwickeln wollte und neben einem Strandhotel auch bis 1910 das nach eigener Aussage gemeinnützige Kurhaus mit 63 Betten, einer geschlossenen Veranda sowie Damen-, Gesellschafts- und Lesezimmern nach Plänen von Paul Korff errichten ließ. Zu jener Zeit gab es Streitigkeiten mit der Stadt, die sich in nicht ausreichender Weise um die Entwicklung und den Unterhalt des Umfeldes und der Infrastruktur kümmerte. So wurden Spazierwege nicht gepflegt, der Strand wurde von Anwohnern zur Lagerung von Unrat genutzt und drei zum Anlegen von Dampfschiffen genutzte Erdwälle erschwerten den Wasseraustausch in der Bucht des Schweriner Sees mit Auswirkungen auf die Wasserqualität.
Mit dem Ersten Weltkrieg flachte ein aufkommender touristischer Boom ab, die Kurhaus GmbH vermietete Zimmer ans Artilleriedepot. Die Pächter wechselten des Öfteren. 1919 wurde das Kurhotel schließlich mit Verlusten an den neuen Besitzer Friedrich Schwarz verkauft. Nach einer guten Entwicklung in den 1920er Jahren meldet Schwarz, bedingt durch die Weltwirtschaftskrise, 1931 Konkurs an. Wegen seines schlechten Rufes gestaltete sich der Verkauf des Hauses schwierig. Nach der Zwangsversteigerung wurde Max Otto Kirst neuer Inhaber. Er warb mit dem Standort Bad Zippendorf, obwohl dieser Titel dem Ort offiziell nie verliehen wurde und bei Urlaubern Erwartungen weckte, die nicht erfüllt werden konnten. Das Hotel war unter Kirsts Führung nur zu etwa 5 % ausgelastet.
1934 plante man, die Ständige Stabswache der SA im Gebäude unterzubringen. 1938 kamen sudetendeutsche Flüchtlinge hier unter. Wegen angeblich schlechter Behandlung der Flüchtlinge und Unsauberkeit wurde Kirst 1939 die Gast- und Schankwirt Konzession entzogen, wodurch es zum Rechtsstreit mit der Stadt Schwerin kam. Nach Beschlagnahme des Hotels durch die deutsche Luftwaffe 1944 kam es zur Umwandlung in ein Lazarett. Nach dem Krieg wurde das Haus als Erholungsheim für ehemalige Häftlinge von Konzentrationslager genutzt.

Strandhotel Zippendorf
Der Verfall dieses Gebäudes, hängt auch eng mit Umbruch in der DDR zusammen, ungeklärte Eigentumsverhältnisse, tolle neue Ideen von angeblichen Investoren, haben vielen Gebäuden den endgültigen Todesstoß versetzt. Das Standhotel war eines der schönsten Plätze am Zippendorfer Strand, es gab dort ein Restaurant, aber auch im Außenbereich, eine Selbstbedienungsgaststätte für die hungrigen Badegäste. Für Konzerte war dort eine Art Strandmuschel aufgestellt und es gab einen Kiosk für den schnellen kleinen Hunger. Angebliche Heilsbringer wurden gerne gesehen und über den grünen Klee gelobt. Anbei mal ein paar Lobeshymnen zum Standhotel:

Schwerin • 27 Millionen Euro für die Landeshauptstadt: Die österreichische Firma Alpha Bau Management will das Strandhotel am Zippendorfer Strand zu einem hochmodernen Multimedia-Hotel umbauen. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2003 geplant. Das Projekt ist brandneu, neben Schwerin wird nur in Ljubljana (Slowenien) ein ähnliches Hotel entstehen. Damit könnte die Stadt internationale Aufmerksamkeit erregen.
Dies ist ein hochinteressantes und hochinnovatives Projekt, dass Schwerin bundesweit Aufmerksamkeit bringt.“ Norbert Claussen CDU) Oberbürgermeister

Am Zippendorfer Strand soll ein Hotelkomplex entstehen, der sich vor allem dadurch auszeichnet, dass in allen Bereichen die neuesten medialen Techniken vorgesehen sind. Partner hierfür werden Siemens, Sony und die amerikanische Firma Cisco Systems sein, während das Unternehmen Valkotel das Hotelmanagement inne haben wird.
„Aus patentrechtlichen Gründung kann ich zur technischen Einrichtung noch nichts Konkretes sagen“, so Haupt. „Nur so viel: Das Hotel soll nicht nur Kommunikationszentrum, sondern auch Tourismusplattform für den gesamten norddeutschen Raum werden. Schwerin hat die Chance, sich in zu einem Vorzeigestandort zu entwickeln.“
Das Projekt ist eine Bereicherung des Hotelangebots in Schwerin. Ich hoffe, dass es mit der Realisierung klappt.“ Otto Ebnet (SPD) Wirtschaftsminister

Das denkmalgeschützte Strandhotel wird in den neuen Komplex integriert. Mit der Erweiterung wird ein Konferenzsaal für 430 Tagungsgäste, 128 Zimmer und Suiten und ein Tanz-Club entstehen. Zur Entlastung der Parkplatzsituation ist eine Tiefgarage mit 118 Stellplätzen vorgesehen.
Nach Realisierung sollen so in Zippendorf 80 neue Arbeitsplätze entstehen. Und auch bei der Vergabe der Aufträge im Zuge des Baus setzen die Investoren auf Regionalität: „80 Prozent der Aufträge sollen hier realisiert werden“, verspricht Haupt.
Mit so einem Referenzobjekt aus der IT-Branche wird man völlig neue Zielgruppen erschließen können.“ Angela Preuß IHK-Geschäftsführerin

Stadt und Land seien, so Haupt, sehr angetan von dem Vorhaben und sagten ihre Unterstützung bereits zu. Die Bedeutung, die dieses Projekt auch international hat, zeigte sich erst vor einigen Wochen in Amsterdam: Auf der weltweit wichtigsten Messe für Multimediatechnologie warb Siemens mit dem Schweriner Strand-Hotel.

Bürgerreporter:in:

Norbert Höfs aus Schwerin (MV)

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