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Arbeitslosentombola

Ja ist denn schon wieder Weihnachten…

Ein Jobcenter ist keine Lottobude und ein Weihnachtsmarkt kein Sklavenmarkt.

Ein privater Bildungsträger in Rheinland-Pfalz verloste auf einem Weihnachtsmarkt Dienstleistungen älterer Langzeitarbeitsloser an Firmen.
Ins Leben gerufen wurde die Aktion von dem in Bendorf ansässigen Bildungsträger DG Mittelrhein. Also einem privaten Dienstleister. Dieser arbeitet mit dem regionalen Jobcenter bei der Integration älterer Langzeitarbeitsloser im Rahmen des Programms "Perspektive 50plus" zusammen. Und dabei hat die DG Mittelrhein offenbar sehr kreativ gezeigt. Im vergangenen Jahr habe man nach Ideen gesucht, wie die betreuten Langzeitarbeitslosen mit den regionalen Unternehmen in Kontakt kommen könnten, sagt Monika Scheel, Geschäftsführerin der DG Mittelrhein. Heraus kam, dass besagte Tombola-Event auf dem Weihnachtsmarkt. Dabei konnten die Unternehmen neben einem Workshop oder Büroartikeln auch Dienste der Arbeitslosen gewinnen. Anders als bei einer normalen Tombola mussten die Firmen nicht für ihr Los zahlen, auch Nieten (jedes Los ein Treffer!), gab es nicht. Die DG Mittelrhein wollte schließlich das soziale Firmenengagement belohnen - gemeint ist damit die Bereitstellung unbezahlter Arbeitsplätze für eine kurze Zeit. Rund 30 Unternehmen gefiel das Angebot so gut, dass sie bei der Ziehung mitmachten.
Das Jobcenter Landkreis Mayen-Koblenz weist DGB-Vorwürfe in einer Stellungnahme von sich. "Wir halten die Aktion weiterhin für einen innovativen Ansatz mit Arbeitgebern in Kontakt zu treten", heißt es da.

Naja, irgendwelche ethischen oder moralischen Grenzen nach unten scheint es nicht zu geben. Arbeit als sinnentleerter Selbstzweck. Nachdem Arbeitslose wie auch (noch) Beschäftigte jahrelang mittels Hartz IV und neoliberalem Geschwätz bedrängt und bedroht worden sind und werden, ist ja ein Mittel nach dem anderen Recht und billig, Arbeitgebern einen Vorteil zu sichern und abhängig Beschäftigte als Menschen zweiter oder einer weiteren niederen Klasse zu unterwerfen und nutzbar zu machen. Das Goldene Kalb heutiger Zeit scheint gefunden. Ob der Niedergang des Abendlandes bevorsteht möchte ich verneinen, wir sind mittendrin. Hurra!!!
Würde und Selbstbestimmung hat dank Hartz 4 endlich wieder einen Preis in D: 370 + ein Dach über dem Kopf. Damit ist der Kandidat vogelfrei. Und ironischer Weise diskutiert man quasi zur gleichen Zeit in den Feuilletons über die Verwendung des Wortes "Negerlein" in Kinderbüchern.

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1 Kommentar

Wie du selbst sagst, sind wir schon länger nicht nett zu Armen und Arbeitslosen. Und wenn schon die Behörden zwangsvermitteln in Job, "Kurse" und "Praktikum", ist so eine Verlosung doch nur die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.

Weil die Würde des Menschen unantastbar ist, macht man die Arbeitslosen zu Unmenschen - und die haben ja keine Würde auf die man Rücksicht nehmen müsste.

Und die Firmen nutzen nur aus, was wir ihnen per Behörde anbieten.

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