Förderfalle Wallensteingraben!

Morgen, Donnerstag der 28. August 2008 erscheint in der Lokalausgabe Gadebusch der Schweriner Volkszeitung ein Beitrag zum geplanten Beschluss des morgen tagenden Kreistages und der Beschlussvorlage zum Raumordnungsverfahren für das Projekt Ausbau des Wallensteingarbens.
Nun, nach dem sich in der Presse doch einige Kreistagsmitglieder für das Projekt aussprachen, mit der Bemerkung kostet uns ja nichts, bezahlt ja die EU, muss man diese Verschwendung von öffentlichen Mitteln für ein Prestigeobjekt eines scheidenden Landrates doch etwas kritischer unter die Lupe nehmen.
Diesbezüglich habe ich mich gegenüber der Presse zu Wort gemeldet, um zu mindestens darauf hinzuweisen, dass dort Fördermittel verschwendet werden und zwar ca. 500.000 Euro.
Morgen werden sie los schreien, was ich mir erlaube mich dazu so zu äußern.
Darf ich das oder muss ich das sogar tun, ist hier die Frage. Jemand wie ich der jahrelang sich mit der Aquise von Fördermitteln in der Behörde, als Amtsleiter für Regionalentwicklung, beschäftigt hat und große EU- Projekte geleitet hat, bei dehnen es um Millionen ging. Der aber in der neuen Strukturfonds- Förderperiode der EU für eine Veränderung der Förderung im ländlichen Raum eingetreten ist und sich nicht durchsetzen konnte weil die Verfechter des weiter so und der Auffassung, wenn wir die Mittel uns nicht holen, dann tun es andere, noch immer die Mehrheit haben.
Ja ich denke, dass muss ich tun, denn ich habe in den vielen Jahren der Förderpraxis durch die öffentliche Hand, deren Grenzen erkannt und die Notwendigkeit andere Wege in der Förderung des ländlichen Raums zu gehen. Wege in der es um mehr Wertschöpfung in den Regionen geht, in der die Verwaltungen sich stärker raus halten, um Initiativen von Unten stärker sich entwickeln zu lassen. Wo Förderungen nicht die Politik bestimmt und insbesondere nicht vom Wohlwollen eines Landrates, Leitenden Verwaltungsbeamten oder eines Abteilungsleiters abhängig sind.
Die Zukunft des ländlichen Raumes hängt genau davon ab, denn es geht darum Mittels der Förderung Impulse zu schaffen und Potentiale zu wecken, damit die handelnden Akteure vor Ort ihre Geschicke selbst besser in den Griff bekommen, damit Wertschöpfung in neuen Bereichen entsteht, denn der Bauer kann das Dorf längst nicht mehr ernähren.
Geld alleine löst die Probleme auf dem Lande schon lange nicht mehr, Förderungen können nur Impulse geben und neue Wege anschieben. Lösen müssen die Akteure ihre Probleme schon selbst, wenn man sie dann lässt.
Noch mehr Konzepte, Gutachten und Studien alleine werden die Probleme nicht lösen und insbesondere keine Großprojekte wie der Ausbau des Wallensteingrabens. Hoffe mal das meine Kritik in der Sache, etwas zum nachdenken anregt und morgen keine schnellen Beschlüsse gefasst werden.
Genau vor dieser Diskussion haben einige Angst und genau deshalb ist sie erforderlich, weil man sich durchmogeln will und nur mit dem Argument arbeitet, sonst bekommt ein anderer die Förderung. In diesem Fall hoffentlich einer mit einem besseren Projekt!
Ich selbst werde mich auch weiterhin mit Förderungen beschäftigen und auch Fördermittel für neuen Denken und neue Wege im ländlichen Raum besorgen. Das ist notwendig in einer Gesellschaft wo das Geld regiert und wir gemeinsam die Voraussetzungen für die schlechte Förderpolitik schaffen, denn das Geld kommt von unten. Da muss es auch wieder hin, in Arbeit und Wertschöpfung vor Ort.

Infos zum Wallensteingraben findet ihr unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wallensteingraben

Bürgerreporter:in:

Volker Jödicke aus Dassow

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