Stefan-Morsch-Stiftung plant einen Tag der Retter in Coesfeld

23. August 2015
Stephanus Brauhaus, 48653 Coesfeld
Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke, Feuerwehr, DRK und Polizei präsentieren sich am 23. August in Coesfeld
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  • Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke, Feuerwehr, DRK und Polizei präsentieren sich am 23. August in Coesfeld
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Jeden Tag sind viele verschiedene Hilfsorganisationen im Einsatz, um uns allen in Notsituationen zu helfen. Diese wichtige Arbeit ist nur möglich, weil es viele Menschen gibt, die sich ehrenamtlich engagieren. Das weiß vor allem auch die Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands älteste Stammzellspenderdatei, die in den fast 30 Jahren ihres Bestehens schon Dutzende Typisierungsaktionen im Raum Coesfeld organisiert und mehr als 20 000 potenzielle Stammzellspender hier gefunden hat. Zusammen mit anderen Hilfsorganisationen plant sie deshalb am Sonntag, 23. August 2015, auf dem Coesfelder Marktplatz einen „Tag der Retter“. Zeitgleich findet im Stephanus-Brauhaus ein Stammzellspender-Treffen statt.

„Wir wollen den vielen Menschen, die sich nicht nur für uns engagieren, Danke sagen“, so Emil Morsch, Gründer der Stammzellspenderdatei, die seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke leistet. „Und wir wollen den Organisationen hier vor Ort, die uns oft bei den Aktionen hier unterstützt haben, die Gelegenheit geben, ihre Arbeit und ihr Können zu präsentieren.“

Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz im rheinland-pfälzischen Birkenfeld ist beinahe täglich in ganz Deutschland unterwegs, um über die Chancen der Stammzellspende aufzuklären. Denn 11.000 Mal pro Jahr wird allein in Deutschland diese Diagnose Leukämie gestellt. Mal ist es ein berühmter Fußballer, mal die Frau eines Arbeitskollegen, mal der Sohn eines Vereinskameraden, mal der Bekannte eines Freundes – es könnte aber auch Ihr Kind, Ihre Frau, Sie selbst treffen.

Hilfe ist oft nur möglich, wenn es Menschen gibt, die sich freiwillig als Stammzellspender und damit als potenzieller Lebensretter für Patienten zur Verfügung stellen. Deshalb wirbt die Stefan-Morsch-Stiftung dafür, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. Mit jedem neu gewonnenen Spender erhöht sich die Chance, für einen Patienten einen passenden Stammzellspender zu finden. Nur dann hat die Übertragung von Stammzellen den gewünschten Erfolg bei Krankheiten, für die es ansonsten keine vergleichbaren Möglichkeiten der Heilung oder des Überlebens gibt. So vermittelt die gemeinnützige Stiftung täglich Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der Spenderdatei als Lebensretter für Patienten weltweit.

Mehr als eine halbe Million Menschen hat die Datei inzwischen registriert – mehr als 20.000 allein in und um Coesfeld. „Fast 250 davon sind inzwischen zu Stammzellspendern geworden. Das heißt, sie haben einem Leukämiepatienten die Chance gegeben, den Blutkrebs zu besiegen“, so Morsch, der in den kommenden Wochen diesen Tag mit Unterstützung des Coesfelder Bürgermeisters und der Coesfelder Zeitung vorbereitet. So wird nicht nur der rote, englische Doppeldecker der Stiftung vor Ort sein. Der Blutspendedienst West des DRK hat zusammen mit dem Ortsverein schon seine Zusage gegeben. Polizei und Feuerwehr sind in jedem Fall auch dabei. Auch viele Spender haben schon ihr Kommen angekündigt.

3 Schritte zur Typisierung - Wie wird man Mitglied im Team der Lebensretter?

Schritt 1: Informieren Sie sich über das Thema Stammzellspende – bei der Stefan-Morsch-Stiftung (www.stefan-morsch-stiftung.de), gebührenfreie Hotline 08 00 - 766 77 24 , info@stefan-morsch-stiftung.de

Schritt 2: Sie müssen den Gesundheitsfragebogen ausfüllen und unterschreiben – auch der ist auf der Homepage unter Einverständniserklärung abrufbar.

Schritt 3: Um die für eine Transplantation entscheidenden Gewebemerkmale (HLA-Werte) zu bestimmen, werden 5,6 ml Blut entnommen bzw. eine Speichelprobe gemacht. Ihre persönlichen Daten und HLA-Merkmale werden unter der Beachtung des Datenschutzgesetzes bei der Stefan-Morsch-Stiftung gespeichert. Für weltweite Suchanfragen stehen sie anonymisiert zur Verfügung.

Wie funktioniert eine Stammzellspende?

Um die Stammzellen beim Spender zu entnehmen, gibt es heute zwei Varianten: Bei der klassischen Methode der Knochenmark-Entnahme entnehmen Mediziner etwa 0,8 bis 1,5 Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenknochen des Spenders – niemals aus dem Rückenmark. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Die zweite Methode ist die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Plasmaspende oder Dialyse. Dazu wird dem Spender vorher ein körpereigener Botenstoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt. Dieser Botenstoff löst beim Spender im Vorfeld oft grippeähnliche Symptome – wie Kopf- und Gliederschmerzen aus. Diese verschwinden aber mit der Entnahme der Stammzellen.

Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die gemeinnützige Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. So werden täglich Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der stiftungseigenen Spenderdatei von mehr als 400 000 potentiellen Lebensrettern weltweit vermittelt. Die Stiftung ist Mitglied der Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD).

Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke, Feuerwehr, DRK und Polizei präsentieren sich am 23. August in Coesfeld
Stefan-Morsch-Stiftung richtet in Coesfeld ein Spender-Treffen aus
Bürgerreporter:in:

Annika Zimmer aus Birkenfeld

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