Deutschland feierte Presley-Gedenktag

Im Interview: Arne Willander, Vize-Chef des Musikmagazins ROLLING STONE. Foto: Rolling Stone Deutschland | Foto: Rolling Stone Deutschland
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Elvis über alles? Auch 40 Jahre nach seinem viel zu frühen Tod denken Fans aller sozialer Schichten und Altersgruppen in Deutschland und anderswo an den unsterblichen "King Of Rock & Roll"

Ich sprach mit Arne Willander, Vize-Chef beim größten deutschen Musik-Magazin ROLLING STONE über Elvis und seine heutige Bedeutung in "good old Germany".

FRAGE: Elvis starb am 16. August 1977 in Memphis. Können Sie sich noch daran erinnern, was Sie an diesem Tag getan haben?

Arne Willander: Meine Eltern, mein Bruder und ich waren im Auto auf der Reise von Hamburg an die dänische Nordseeküste bei Hvide Sande. In den Radionachrichten wurde der Tod Elvis Presleys vermeldet. Meine Mutter glaubte es nicht: "Er war doch erst vierzig." Im Radio wurden nur noch Elvis-Songs gespielt. Mein Lieblingslied war "Return To Sender" - mein Vater hatte die Single. Vater fuhr an die Raststätte. Er konnte nicht mehr.

FRAGE: Das aktuelle ROLLING STONE Magazin bietet eine opulente Cover-Story über Elvis Presley. Sie haben sich neben der Bedeutung von Elvis auch mit seinen Filmen beschäftigt. War das nicht eher eine Strafarbeit?

Arne Willander: Jedenfalls gab es Bus mit Leuten in der Redaktion, die sich um den Text bewerben wollten. Die meisten Filme sah ich zum ersten Mal - und ich hatte den größten Spaß, den man im angezogenen Zustand haben kann, wenn auch nur für wenige Momente. Elvis war insofern ein authentischer Künstler, als er überhaupt nicht schauspielerte. Er konnte gut singen, er konnte gut lächeln, er konnte sich gut bewegen, er konnte gut küssen. Die Filme und das Filmen waren ihm zu langweilig - bei den Dreharbeiten war alles umständlich. Es gab lange Pausen, er konnte nur alle zwanzig Minuten ein Lied singen, einen schlechten Witz erzählen oder eine Frau bezaubern oder alles zusammen. Er wollte nie ein anderer sein als er selbst. Weshalb hätte er das auch sein wollen? Die Filme sind rührende, alberne Schwänke und Possen, hanebüchen geschrieben und schepperig inszeniert von Routiniers und Heiopeis. Jeder Tag in Elvis' Leben war eine anspruchsvollere Erzählung, die Drehtage ausgenommen.

FRAGE: Wie haben Sie den Elvis-Gedenktag am 16. August verbracht?

Arne Willander: An dem Tag habe ich die Live-Aufnahmen für den Konzertfilm "That's The Way It Is", Las Vegas 1970 gehört. "I Just Can't Help Believin'", "How The Web Was Woven", "I've Lost You" - es gibt nichts Schöneres. Ich habe mich darüber gefreut, dass es Elvis Presley gegeben hat. Er war das größte Weltwunder.

Im Interview: Arne Willander, Vize-Chef des Musikmagazins ROLLING STONE. Foto: Rolling Stone Deutschland | Foto: Rolling Stone Deutschland
Elvis starb 1977. Im Jahr 2017 ziert er den Titel des RS-Magazins. Fotos: Rolling Stone | Foto: Rolling Stone Deutschland
Bürgerreporter:in:

Ulrich Grunert aus Cambs

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