Housing First
„Housing First“ hat 40 Wohnungen an obdachlose Menschen in Bremen vermittelt

Laut dem ersten Bericht vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales aus Dezember 2022 waren zu diesem Zeitpunkt 262.600 Menschen in Deutschland ohne Wohnung, 38.500 von ihnen lebten auf der Straße, die anderen in vorübergehenden Unterkünften. Das Projekt „Housing First Bremen“ arbeitetet seit knapp zwei Jahren daran, diese alarmierenden Zahlen in der Hansestadt zu reduzieren – und dies sehr erfolgreich.

Das multiprofessionelle Team, das aus einer Kooperation zwischen der Wohnungshilfe e.V. und Hoppenbank e.V. sowie verschiedenen Vermietern, wie auch Vonovia, hervorgegangen ist, konnte bereits 40 Menschen eine dauerhafte Bleibe vermitteln. Diese stellt dann, dem Kerngedanken des Konzeptes Housing First – „zuerst eine Wohnung“ – folgend, den Ausgangspunkt für die weitere Begleitung und Unterstützung der vormals Obdachlosen dar. Vonovia beteiligt sich seit anderthalb Jahren an dem Projekt: Bislang konnten 13 Menschen Wohnungen von Vonovia beziehen, aktuell stehen Housing First noch drei weitere Wohnungen zur Vermittlung zur Verfügung.

Das Leben wieder selbst gestalten

„Wir freuen uns, dass unsere Zusammenarbeit mit Housing First Bremen bereits so viele Menschen in ihre eigenen vier Wände bringen konnte und wir ihnen so einen Ausgangspunkt für eine bessere Zukunft bieten können,“ erläutert Timm Tebbe, Regionalbereichsleiter von Vonovia.

Ein schönes Beispiel dafür ist etwa Klaus Jürgen Lewin. Der 67-jährige Bremer hatte zuvor zwei Jahre lang in einer Notunterkunft gelebt. Seit Dezember 2022 wohnt er nun bereits in seiner eigenen, seniorengerechten Wohnung von Vonovia, nahe der Innenstadt, so wie er es sich gewünscht hatte. Dort fühlt er sich in der Nachbarschaft sehr wohl und schätzt insbesondere auch die kleinen Dinge: „Es ist ein wunderbares Gefühl, sich jederzeit eine Kanne leckeren Earl Grey Tee kochen zu können. Zusätzlich ist auch die Ruhe in der Nacht nicht zu verachten,“ sagt Lewin, der zeitweilig mit bis zu 30 Personen in einer Notunterkunft übernachtet hat.

Bei Bedarf, zum Beispiel bei Behördengängen, unterstützen ihn auf Wunsch noch die Begleiter von Housing First. „Für uns ist es eine wahre Freude zu sehen, wie gut Herr Lewin in seiner Unterkunft und seinem neuen Alltag angekommen ist,“ berichtet Svenja Böning, Geschäftsführerin bei Housing First Bremen. „Mit Vonovia haben wir einen Kooperationspartner an der Seite, der hier mit uns an einem Strang zieht und unbürokratisch Menschen eine neue Perspektive geben möchte. Nur durch unsere Partnerschaften und unser vielfältiges, multiprofessionelles Team können wir solche Erfolgsgeschichten erzählen,“ so Böning weiter.

Begleitung statt Betreuung

Das Konzept des Projektes stammt ursprünglich aus den USA und kommt beispielsweise auch in Finnland mit großem Erfolg zur Anwendung. Projektteilnehmenden wird zunächst eine Wohnung zur Verfügung gestellt. Dafür führt Housing First im Vorfeld sehr ausführliche Gespräche zu den Orts- und Wohnwünschen und stimmt sich anschließend eng mit den kooperierenden Vermietern ab. „Wer ein Zuhause hat, kann die Kraft sammeln, sich den Herausforderungen des eigenen Lebens zu stellen. Wir legen daher bei der Vermittlung sehr großen Wert darauf, dass sich der Projektteilnehmende im Wohnumfeld und in der Hausgemeinschaft wohl fühlt und seine Wünsche berücksichtigt werden. Zudem achten wir gemeinsam mit Vonovia darauf, dass sich die Wohnungen über ganz Bremen verteilen – eine Gettoisierung gibt es bei uns nicht,“ erklärt Moritz Muras, Geschäftsführer bei Housing First Bremen.

„Housing First“ startete im Januar 2022 als Kooperation der Wohnungshilfe e.V. und Hoppenbank e.V. Gefördert von der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport kann das Projekt nur durch eine gute Zusammenarbeit mit Vermietenden und Wohnungsunternehmen, wie Vonovia, sowie weiteren Partnern wie den Ameos Kliniken gelingen.

Bürgerreporter:in:

Panagiota-Johanna Alexiou

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