Vom Containerterminal zum Alltag in der Lebenshilfe-Wohngemeinschaft

Friedrich Stuhrmann mit Christa Müller vor ihrem Bild im Flur der Wohngemeinschaft der Lebenshilfe.
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  • Friedrich Stuhrmann mit Christa Müller vor ihrem Bild im Flur der Wohngemeinschaft der Lebenshilfe.
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Geschäftsführer der MSC Gate aus Bremerhaven erlebt im Rahmen des Projekts „Seitenwechsel“ eine Woche lang die Arbeit bei der Lebenshilfe Bremen

Statt sich um seine normalen Managementaufgaben wie Umschlagszahlen, Kapazitäten an der Stromkaje oder vernetzte IT-Systeme als Geschäftsführer der MSC Gate Bremerhaven GmbH & Co. KG zu kümmern, besuchte Friedrich Stuhrmann eine Woche lang eine soziale Institution. Auf Vermittlung der „Patriotischen Gesellschaft von 1765“ erlebte der Manager eine Woche lang den Alltag in der Wohngemeinschaft der Lebenshilfe am Oewerweg in Bremen-Osterholz.

Dort sind 16 Menschen zu Hause, die aufgrund ihrer geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen Unterstützung, Förderung und Betreuung für ein so weit wie möglich selbstbestimmtes Leben erhalten. Jeder Bewohner kann sich zum Beispiel ein eigenes Zimmer nach seinen Vorstellungen einrichten. Rund um die Uhr arbeiten in der Wohngemeinschaft Betreuer*innen, um die notwendigen Hilfestellungen im Alltag zu geben.

Ziel des „Praktikums“ im Oewerweg war es, den Austausch zwischen der Wirtschaft und sozialen Trägern zu fördern und Führungskräfte aus Unternehmen weiterzubilden sowie auch ein Stück weit zu sensibilisieren.

Eine intensive Woche in einem fremden Arbeitsumfeld schärft die Wahrnehmung für die Bedürfnisse von Menschen, sie schafft Offenheit, Interesse und Respekt und macht hellhörig für soziale Fragen. Davon profitieren die Teilnehmer, die Unternehmen und die sozialen Institutionen.

Firmen, die ihre soziale Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und der Gesellschaft ernst nehmen, benötigen Führungskräfte mit hoher sozialer Kompetenz.

Für seine Woche in der Wohngemeinschaft hatte die Lebenshilfe Bremen für Friedrich Stuhrmann einen umfangreichen Dienstplan entwickelt.

Zu seinen Aufgaben zählen beispielsweise die Assistenz beim Wecken und Anziehen der BewohnerInnen, die Unterstützung bei den Mahlzeiten oder die Begleitung in der Freizeit. Dabei konnten die Menschen im Oewerweg natürlich selber entschei-
den, inwieweit sie an dem Seitenwechsel des Geschäftsführers partizipieren und ihm dabei auch einen Einblick in ihre Lebensgeschichte geben mochten.

Friedrich Stuhrmann selbst zeigte sich mit Blick auf den Perspektivwechsel vom Manager hin zum Mitarbeiter einer sozialen Einrichtung von Beginn sehr neugierig. Neben Einblicken in die Arbeit mit behinderten Menschen versprach er sich insbesondere ein neues Bewusstsein für die wirklich wichtigen Aspekte des Lebens im Vergleich zum tagtäglichen Stress im ursprünglichen Beruf, den er hier ein Stück weit ausblenden wollte.

Ekkehard Lentz, der das Projekt seitens der Lebenshilfe Bremen begleitete, sagte: „Die Gesellschaft driftet auseinander, der soziale Zusammenhalt ist mehr als gefährdet. Deshalb finde ich es wichtig, dass Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik mit gesellschaftlichen Prozessen in ihnen fremden Lebensbereichen in Berührung kommen und damit auch mehr Verständnis für Sozialausgaben entwickeln.“

Weitere Informationen zu dem Projekt "Seitenwechsel" sind im Internet unter www.seitenwechsel.com abrufbar oder über die Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V. • Waller Heerstraße 55 • 28217 Bremen Tel.: 0421 387 77-0 • Fax: 0421 387 77-99 • E-Mail: info@lebenshilfe-bremen.de • Web: www.lebenshilfe-bremen.de

Bürgerreporter:in:

Ekkehard Lentz aus Bremen

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