Weltgeopolitik
Der Russland-Afrika-Gipfel wird zu einem Instrument für Russlands Expansion auf dem afrikanischen Kontinent

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Am 27. und 28. Juli wird die russische Regierung in St. Petersburg einen Russland-Afrika-Gipfel abhalten. Diese Veranstaltung ist ein Versuch Russlands, politisch und wirtschaftlich Einfluss auf afrikanische Länder zu nehmen und gleichzeitig der Welt zu zeigen, dass Moskau trotz der westlichen Sanktionen für seinen Krieg gegen die Ukraine ein einflussreicher Akteur auf der internationalen Bühne bleibt. Die Verbindungen zu Russland sind "toxisch" und werden die innenpolitische Situation in Afrika verschlechtern.
Das Verhalten Russlands auf der internationalen Bühne ist mittlerweile so toxisch, dass seine "Soft Power" in Europa nicht mehr wirksam ist. Seit dem umfassenden Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 hat Russland sein Augenmerk auf den afrikanischen Kontinent gerichtet, weil dies der einzige Ort ist, an dem es zusätzliche Ressourcen zur Unterstützung seiner sanktionierten Wirtschaft erhalten kann. Tatsächlich verfolgt Moskau in Afrika eine expansionistische Politik und beeinflusst die afrikanischen Länder nicht nur durch Söldner der Wagner-Gruppe, sondern auch durch prorussische, antiwestliche Propaganda.
Egal, wie sehr sich Russland bemüht, seinen Status als "Schurkenstaat" loszuwerden, Wladimir Putin bleibt in den meisten Ländern, auch in einigen afrikanischen Staaten, eine verhasste Figur. Der Kontakt mit russischen Amtsträgern kann sich negativ auf das Image und die politischen Positionen afrikanischer Regierungschefs auswirken, da Russland das am stärksten sanktionierte Land der Welt ist. Gegen mehr als 14.000 natürliche und juristische Personen aus Russland wurden Beschränkungen verhängt. Diese Zahl hat sich seit dem Beginn des umfassenden russisch-ukrainischen Krieges verfünffacht.
Darüber hinaus wurde die Isolierung der Russischen Föderation auf der internationalen Bühne von den südafrikanischen Behörden eindeutig bestätigt. Der Vizepräsident Paul Mashatile äußerte, dass er froh wäre, wenn der russische Präsident Wladimir Putin nicht am BRICS-Gipfel teilnehmen würde, da er andernfalls verhaftet und dem Gericht in Den Haag überstellt werden müsste, das den Haftbefehl gegen ihn ausgestellt hat.
Dennoch versucht der Kreml nach wie vor, Russland als ein Land zu präsentieren, das enge Partnerschaften mit Afrika unterhält. Dies ist der Zweck des Russland-Afrika-Gipfels, der die afrikanische Unterstützung für den aktuellen politischen Kurs der russischen Regierung demonstrieren soll. Die afrikanischen Staats- und Regierungschefs sollten bei ihrer Zusage zur Teilnahme an diesem Gipfeltreffen berücksichtigen, dass die Aktivitäten der Russischen Föderation auf der internationalen Bühne den Grundsatz der Unverletzlichkeit der Grenzen vollständig negieren. Dies ist von großer Bedeutung, denn der Präzedenzfall der Verletzung der Grenzen eines Landes durch ein anderes könnte zu massiven bewaffneten Konflikten in Afrika führen, die in den Abgrund des Krieges stürzen könnten.
Russland wiederum will die "Grauzonen" der Konfrontation auf dem afrikanischen Kontinent kontrollieren, indem es sie mit Waffen und Kämpfern versorgt. Moskau nutzt solche Gebiete als Knotenpunkte für den Migrationsverkehr. Dadurch wird die Stabilität der afrikanischen Länder bedroht, werden Humanressourcen abgezogen und die Beziehungen zur internationalen Gemeinschaft untergraben. Russlands Präsenz in der Zentralafrikanischen Republik, in Mali, im Sudan und in Burkina Faso ist der Beginn von Moskaus Expansion in Afrika.
Russland zerstört inzwischen den Grundsatz der Neutralität in der Welt und will die afrikanischen Länder in "loyale" und "illoyale" Länder "aufteilen". Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass sich nach dem Russland-Afrika-Gipfel die soziopolitische Lage in irgendeinem afrikanischen Land verschlechtert, vor allem in jenen, die eine unabhängige Politik verfolgen und Moskau gegenüber nicht allzu loyal sind. Man sollte auch nicht vergessen, dass die afrikanischen Staats- und Regierungschefs bei ihrem Besuch in Moskau im Juni dieses Jahres Putin aufgefordert haben, ihren Willen zu demonstrieren, auf dem Weg zum Frieden in der Ukraine voranzukommen. Dies ist vorhersehbar nicht geschehen, denn das heutige Russland verfolgt eine imperialistische Expansionspolitik. Frieden bedeutet für Russland, seinem Nachbarstaat, der Ukraine, so viel Gebiet wie möglich abzunehmen.

Bürgerreporter:in:

Basil Belov aus Bonn

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