Nahe-Adler kraulen für Leukämiekranke. Typisierung bei der Stefan-Morsch-Stiftung

7. September 2013
15:30 - 18:00 Uhr
Schwimmbad, 55765 Birkenfeld
Auch diese jungen Schwimmerinnen - Bezirksmeister 2013 - sind beim 1. Nahe-Adler-Cup in Birkenfeld am Start.
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  • Auch diese jungen Schwimmerinnen - Bezirksmeister 2013 - sind beim 1. Nahe-Adler-Cup in Birkenfeld am Start.
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„Schwimmen und Leben retten“ ist das Motto der DLRG. In diesem Sinne bildet die Ortgruppe Birkenfeld/Nahe seit Jahren junge Menschen aus – und bewahrt Menschen vor dem Ertrinkungstod. Jetzt macht man sich dafür stark, gemeinsam mit der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands ältester Stammzellspenderdatei, auch Menschen, die an Leukämie erkrankt sind, zu helfen. Während des 1. Nahe-Adler-Cups am Samstag, 7. September, einem Schwimmwettkampf im Birkenfelder Freibad, können sich Teilnehmer und Zuschauer als Stammzellspender registrieren lassen. Katja Meng, 2. Vorsitzende des Schwimmvereins: „Die Bereitschaft – gerade unserer jungen Schwimmer – zu helfen, ist groß – wir möchten sie über die Möglichkeit aufklären, auf diesem Weg Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke zu leisten.“

Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland mehr als 10 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa der Leukämie. Jeder zweite Patient ist ein Kind oder Jugendlicher. Oft reicht die Behandlung mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung aber nicht aus. Dann ist die Übertragung gesunder Blutstammzellen eines fremden Spenders die einzige Hoffnung. Eine solche Transplantation ist aber nur möglich, wenn sich ein passender Stammzell- bzw. Knochenmarkspender zur Verfügung stellt. Deshalb wirbt die Stefan-Morsch-Stiftung für eine „Typisierung“ – eine Registrierung in der Spenderdatei. Das bedeutet: Nach entsprechender Aufklärung muss ein Spender schriftlich sein Einverständnis zur Blutabnahme und Registrierung seiner Daten geben. Aus einer Blutprobe(knapp ein Fingerhut voll Blut) oder einem Abstrich der Mundschleimhaut werden die Gewebemerkmale des Spenders im hauseigenen Labor der Stiftung bestimmt und bei der Spenderdatei gespeichert. Von dort werden sie anonym dem Zentralregister in Ulm übermittelt, wo sie mit denen der Patienten weltweit verglichen werden können. Stimmen diese Gewebemerkmale mit denen eines Patienten überein, wird der Spender von der Stiftung informiert. Somit erhöht sich mit jedem neu gewonnenen Spender die Chance, dass einem leukämiekranken Patienten das Leben gerettet werden kann.
„Viele unserer Mitglieder sind Rettungsschwimmer – sie wissen – welchen Wert ein Leben hat. Deshalb glaube ich, dass die Bereitschaft, ein paar Tropfen Blut abzugeben bzw. sich mit einem Wattestäbchen einen Abstrich machen zu lassen, groß ist“, erklärt Katja Meng. Sie freut sich auf die Wettkämpfe und hofft, dass sich Zuschauer und Gäste-Mannschaften dem Aufruf anschließen. Die Wettkämpfe beginnen um 14.30 Uhr, um 18 Uhr ist die Siegerehrung geplant. Der Informationsstand der Stefan-Morsch-Stiftung ist von 15.30 Uhr bis 18 Uhr besetzt.

Lebensretter gesucht!

Elisabeth Terboven, Koordinatorin der Typisierungsaktionen bei der Stefan-Morsch-Stiftung, erklärt, welche Voraussetzungen ein potenzieller Lebensretter wissen muss: „Prinzipiell kann sich jeder gesunde Erwachsene registrieren lassen. Das Höchstalter für eine kostenlose Neuaufnahme haben wir für unsere Datei auf 40 Jahre festgelegt, da wir wissen, dass Spender, die älter als 40 Jahre sind nicht mehr, oder nur noch sehr selten von den Transplantationszentren als Spender angefordert werden.“ Sie weist daraufhin, dass es weitere Ausschlusskriterien gibt: „Für Frauen, die mehr als zwei Schwangerschaften (auch Fehlgeburten zählen dazu) hatten, können wir als gemeinnützige Organisation bei der Typisierung keine Spendengelder aufwenden. Denn im Rahmen von Schwangerschaften können Antikörper gebildet werden, die nach heutigem Kenntnisstand den Transplantationserfolg gefährden können.“ Sie weiß, dass viele Frauen hochmotivierte Spenderinnen sind, aber die Analyse der Gewebemerkmale kostet pro Spender mehr als 50 Euro, die von den Krankenkassen nicht übernommen werden. Emil Morsch, Gründer der Stiftung, ergänzt deshalb: „Wir finanzieren diese Typisierungen aus Spendenmitteln. Und mit diesem Geldern müssen wir verantwortlich umgehen.“
Leukämie kann Jeden treffen. Jeder kann helfen, Menschen eine Chance auf Leben zu geben. Deshalb bittet Elisabeth Terboven darum, diese Hilfe zu unterstützen. Wer nicht als Stammzellspender registriert werden kann, hat die Möglichkeit durch eine Spende, die Typisierung eines geeigneten Spenders zu finanzieren. Das Spendenkonto für Lebensretter ist bei der Sparkasse Birkenfeld BLZ 562 500 30 unter der Kontonummer 79790 eingerichtet.
Elisabeth Terboven erklärt, was passiert, wenn man später als Stammzellspender ausgewählt wird: „Es wird zu Ihrer Sicherheit ein umfassender Gesundheitscheckup durchgeführt. Die Mitarbeiter der Stefan-Morsch-Stiftung werden Sie kontaktieren. Wir beraten und begleiten Sie während der gesamten Vorbereitung auf die Stammzellspende. Der Verdienstausfall und alle anderen anfallenden Kosten werden von der Stiftung getragen oder der Krankenkasse des Patienten ersetzt.“

Zahlen und Fakten zur Stefan-Morsch-Stiftung

Bei der ersten deutschen Spenderdatei wurden im vergangenen Jahr eine Rekordzahl an potenziellen Lebensrettern registriert: Fast 23 000 Menschen haben sich 2012 von den Mitarbeitern der Stefan-Morsch-Stiftung typisieren lassen. Das bedeutet, sie haben sich dazu bereit erklärt, im Ernstfall einem an Leukämie erkrankten Menschen mit einer Stammzellspende eine Chance auf Heilung zu geben. Gleichzeitig wurde auch eine neue Höchstmarke bei der Zahl der Menschen erreicht, die tatsächlich für ihren „genetischen Zwilling“ spenden konnten. Fast 600 Spender wurden so zu Lebensrettern.
Die Stefan-Morsch-Stiftung, mit Sitz in Birkenfeld (Rheinland-Pfalz), ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die Stiftung seit mehr als 25 Jahren Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist es, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. Daher sind nahezu täglich Teams der Stiftung in ganz Deutschland unterwegs, um bei so genannten „Typisierungsaktionen“ über das Thema Stammzellspende zu informieren. 270 Typisierungsaktionen wurden so bundesweit organisiert. Emil Morsch, Vorstandsvorsitzender der Stiftung: „Bei uns stehen die Menschen im Mittelpunkt, die Hilfe benötigen.“

Auch diese jungen Schwimmerinnen - Bezirksmeister 2013 - sind beim 1. Nahe-Adler-Cup in Birkenfeld am Start.
Das Typisierungsteam der Stefan-Morsch-Stiftung ist täglich in ganz Deutschland unterwegs, um über die Stammzellspende aufzuklären: Am Samstag, 7. September, ist im Birkenfelder Schwimmbad wieder eine Typisierungsaktion geplant.
Bürgerreporter:in:

Annika Zimmer aus Birkenfeld

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