Wenn Kriege, Armut und Hunger die Beine bewegen!

Bei all den schönredenden und auch sachlichen Berichten über die ansteigenden Zahlen von Flüchtlingen verliert man schnell den Menschen aus den Augen, der hinter dem „Flüchtling“ steckt. Im übrigen wird die Bezeichnung „Flüchtling“ der Situation wohl nicht ganz gerecht. Wir haben, was in all den Jahrhunderten vor unserer Zeit immer wieder geschah, offensichtlich eine beginnende Völkerwanderung. Eine Verschiebung von ethnischen Gruppen aufgrund unterschiedlichster Ereignissen. Krieg ist nur ein Grund und nicht der Grund. Der Hauptgrund dürfte nach wie vor in der wachsenden Zahl der verarmenden Menschen liegen. Weltweit. Selbst wenn Deutschland einen Staat als sicheres Herkunftsland deklariert, der Hunger und die Perspektivlosigkeit seiner Bevölkerung werden dadurch nicht beseitigt.

Die Tatsache, dass wir Europäer uns in die sogenannten Kolonialmächte eingereiht hatten und viele Länder in Selbstherrlichkeit aufgrund ihrer Bodenschätze und anderen Ressourcen ausgebeutet hatten, zu Lasten deren Bevölkerung, holt uns jetzt wie ein Bumerang ein. Afrika steht hierfür Pate. Hinzu kommt, dass wir durch eine Bäumchen-wechsel-Dich-Politik seit Jahrzehnten aus reinem Opportunismus Regime unterstützen, die ihrerseits wieder ihre eigenen Leute ausbeuten und das Kapital prozentual auf wenige eigene Auserwählte verteilen. Indien oder Ägypten sind nur einige Beispiele für diese Praxis. Massenweises Hochrüsten unterstützt von einer Waffenlobby, die nicht nur in Amerika beheimatet ist, fördert Kriege und Elend.

Was jetzt auf uns zukommt ist das Ergebnis (wohlgemerkt, es sind noch weit mehr Faktoren) der seit Jahrhunderten anhaltenden Schieflage zwischen „satt“ und immer „fetter werdend“ und nicht genug kriegen. Zwischen dem perspektivlosen und keinen Ausweg mehr sehenden Hungrigen aus dem Drittstaat. In Europa werden 2030 viel mehr Menschen als bisher mit Fettleibigkeit kämpfen, so eine Studie der WHO. Wir brauchen uns nur auf den Straßen umsehen.
Der Begriff des "Wirtschaftsflüchtlings" ist genauso fehl am Platz wie der des "Kollateralschadens". Womit das Akzeptieren getöteter Zivilisten bei Militäreinsätzen gemeint ist. Unser eigener Bauch versperrt uns mittlerweile die Sicht auf unsere tragenden Füße. Eine Denkkur ist angesagt.

In der Tat „flüchtet“ auch ein Albaner oder aus einem anderem nicht Kriegs-Land kommender Mensch, vor Armut und Hunger. Das ist nicht neu. Neu aber ist, dass wir es nicht mehr ignorieren können. Zäune oder Mauern werden umfallen. Umdenken tut Not.

Bürgerreporter:in:

Achim Mihailo aus Bielefeld

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