Und seine Aussagen haben nichts mit der aktuellen Wirtschaftssituation zu tun?
Tarifliche Regelungen - „Das Kapital ist daher rücksichtslos
gegen Gesundheit und Lebensdauer des Arbeiters, wo es nicht
durch die Gesellschaft zur Rücksicht gezwungen wird."
Arbeitsverdichtung - „Du zahlst mir eintägige Arbeitskraft, wo
du dreitägige verbrauchst. Oas ist wider unsren Vertrag und das
Gesetz des Warenaustausches. Ich verlange also einen Arbeitstag
von normaler Länge, und ich verlange ihn ohne Appell an dein
Herz, denn in Geldsachen hört die Gemütlichkeit auf."
Dumpinglöhne - „Es ist allgemein bekannte Tatsache, dass, je
länger der Arbeitstag in einem Industriezweig, umso niedriger
der Arbeitslohn."
Arbeits- und Gesundheitsschutz - „Das Kapital fragt nicht nach
der Lebensdauer der Arbeitskraft. Was es interessiert, ist einzig
und allein das Maximum von Arbeitskraft, das in einem Arbeits-
tag flüssig gemacht werden kann."
Mitbestimmung - „Ich will wie ein vernünftiger, sparsamer Wirt
mein einziges Vermögen, die Arbeitskraft, haushalten und mich
jeder tollen Verschwendung derselben enthalten. Ich will täglich
nur so viel von ihr flüssig machen, in Bewegung, in Arbeit umset
zen, als sich mit ihrer Normaldauer und gesunden Entwicklung
verträgt."
Literatur: Der Grundstein, Der Säemann, Zeitschrift der IG Bauen-Agrar-Umwelt, 68. Jahrgang, September 2017
Ja, es wird immer wieder auf den Karl Marx zurück gegriffen, aber nicht heimlich (warum auch und von wem heimlich?) sondern offen (und das ist in Ordnung!) von denjenigen, die unterstellen, dass die Zustände von Übervorgestern immer noch herrschen.
Tarifliche Regelungen. Marx ist überholt, da heutzutage die Tarife zwischen Arbeitgebern (nicht "dem Kapital"!) und den Gewerkschaften vereinbart werden.
Arbeitsverdichtung. Was Marx da anspricht sind überlange Arbeitszeiten. Heute ist die Länge des Arbeitstages durch die Tarifvereinbarung geregelt. Zu lange Arbeitszeiten haben mit Arbeitsverdichtung nichts zu tun. Das ist ein ganz anderes Problem, nämlich das der Leistungs-Frequenz.
Arbeitsverdichtung gibt es in so mancher Branche, trifft aber in erster Linie nicht die manuell Tätigen sondern die in den Büros. So deckt sich auch hier die Marx'sche Klage mit den jetzigen Zuständen nur für unscharfe Denker.
Dumpinglöhne. Auch hier gibt es einen Unterschied zwischen den zu Marx' Zeiten herrschenden Zuständen und den heutigen. In unserem Verständnis des Begriffs des Dumpinglohns hat die Länge der täglichen Arbeitszeit kein Gewicht.
Arbeits- und Gesundheitsschutz. Sie sind heutzutage durch das Arbeitsrecht geregelt. Auch hier klaffen also die Zustände zwischen den Zeiten des Marx und unseren Zeiten auseinander.
Mitbestimmung. Besteht doch. Wozu haben wir Koalitionsfreiheit und Gewerkschaften, über die Beschäftigte mitbestimmen können? Zumindest das sollte die IG Bau (eine Gewerkschaft!!) wissen.
Fazit: Marx ist heute veralteter Murks!