Junges Ensemble Berlin e.V. -- Sinfonieorchester

16. Januar 2011
20:00 Uhr
Konzerthaus, 10117 Berlin

Claude Debussy: Prélude à l’après-midi d’un faune
Richard Wagner: Tristan und Isolde – Vorspiel und Liebestod
Johannes Brahms: 3. Sinfonie F-Dur

Turid Karlsen, Sopran
Michael Riedel, Leitung

Informationen www.junges-ensemble-berlin.de/so und www.konzerthaus.de

In brütender sizilianischer Mittagshitze schleicht ein Faun durch Schilf und sonnendurchflutetes Unterholz und beobachtet einige Nymphen beim Baden. Beim Anblick des jungen, zottig-gehörn- ten Halbgottes retten sich die unbekleideten Nymphen in die grüne Flut. Prélude à l’après-midi d’un faune ist Claude Debussys Vertonung der gleichnamigen Vorlage von Stéphane Mallarmé und wurde als „Eine neue Form vom Klang her: Klang wächst, Klang wandelt sich, Klang lässt eine bestimmte poetische Idee sichtbar werden, nicht nur thematische Arbeit im alten Sinn“ gelobt (Albert Jakobik, 1977). Prélude à l’après-midi d’un faune gilt als Anfang der „Neuen Musik“, geprägt durch den in dieser Zeit herrschenden literarischen Symbolismus und die impressionistische Malerei.

„Meine feinste und tiefste Kunst möchte ich jetzt die Kunst des Überganges nennen“. So lauteten Richard Wagners Worte nach Vollendung der Oper Tristan und Isolde. Und es ist wahr: in Tristan und Isolde gelingt es Wagner, Musik und Drama neu ins Verhältnis zu setzen. Das Vorspiel ist nicht mehr, wie bisher üblich, aus mehreren kontrastierenden Elementen zusammengesetzt: Wagner lässt es „nur einmal, aber im lang gegliederten Zuge ... anschwellen“, um dann „die Empfindung ... ohnmächtig zurücksinkend, wie im Tode verlöschen“ zu lassen. Dieses Anschwellen gelingt Wagner, indem er nicht nur einen scheinbar endlosen Spannungsbogen aufbaut, sondern gleichzeitig auch den Zustand un- erreichbarer, unlösbarer Liebe, den sehnsuchtsvollen Wunsch der beiden Liebenden nach Auflösung symbolisch in Musik umsetzt. Das zunächst 1859 isoliert zur Aufführung gelangte Tristan-Vorspiel ist ein Werk von singulärer Dichte und außerordentlicher erotischer Suggestivkraft. Wir freuen uns, dass wir die international renommierte Solistin Turid Karlsen für die Besetzung der Isolde gewinnen konnten!

Klassisches Jodeln? So verwunderlich das klingen mag, doch das erste Thema in Johannes Brahms Sinfonie Nr. 3 hat dieser dem Berchtesgadener Jodler abgelauscht. Die Sinfonie ist mit ihren charak- teristischen und sehr lebhaften Themen und deren Transformationen sicher eines der poetischsten, bewegendsten Werke und wurde von Hans Richter, dem Dirigenten der Uraufführung, als Brahms’ „Eroica“ bezeichnet. Poesie, Fabel und Leidenschaft finden mit Verklingen der letzten brahmsschen Töne einen gemeinsamen Schluss. Denn auch in Brahms 3. Sinfonie „ist man von Anfang bis zu Ende umfangen von dem geheimnisvollen Zauber des Waldlebens“ (Clara Schumann in einem Brief an Brahms).

Bürgerreporter:in:

Jannis Fischer aus Berlin

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