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Vor 20 Jahren: Acht Otzer Triathleten an einem Tag von Otze nach Berlin durchs Brandenburger Tor

  • Das war die Zeitungsmeldung in der damaligen Ausgabe vom Anzeiger für Burgdorf und Lehrte
  • hochgeladen von Friedhelm Döbel

Wie die Zeit vergeht: am 19. Juni jährt sich zum 20. Mal ein besonderes Ereignis der Otzer Triathleten. Am 27. Geburtstag von Ingo Heppner nahmen acht "Verrückte" von den Otzer Triathleten die 275 km lange Strecke von Otze bis Berlin in Angriff.
Kann man das schaffen? Nur wenige dieser Leute sind schon einmal vorher über 100 km an einem Tag gefahren; und dann 275 km? Aber an diesem Tag passte alles: Sonne von Anfang an (Abfahrt morgens um 5:00 Uhr) und der Wind sollte es gut meinen. Guter Westwind, also immer von hinten; besser hätte es nicht sein können.
Aber eine Schrecksekunde gab es schon kurz nach Gifhorn. Auf dem neuen Radweg kam ein Fahrer davon ab und versackte in dem weichen Sand. Zum Glück konnten alle weiteren Fahrer ausweichen und die Fahrt konnte weitergehen.
Zum Glück gab es auch ein Begleitfahrzeug, mit dem über Handy (vor 20 Jahren noch eine Ausnahme, heute kaum vorstellbar) Kontakt gehalten wurde. Bei den ersten kleinen Pausen brauchten die Fahrer noch keine größeren Verpflegungen auf den Rennrädern. Zum ersten Mal war das in Gardelegen der Fall. Aber bis dahin hatte die Gruppe in den gleichen Trikots schon so viele schöne Erlebnisse, dass man heute noch darüber (und schwärmen) kann.
Es war ja noch nicht einmal 5 Jahre her, dass die Grenze zur DDR geöffnet war. Der ehemalige Grenzort für Züge, Oebisfelde, hatte die Gruppe schon nach drei Stunden erreicht.
Viele Ortsdurchwarten waren noch nicht saniert und mit Pflastersteinen nicht allzu gut zu fahren. Bei einigen Orten waren auch Bauarbeiten und die mussten umfahren werden.
Aber auch lustige Dinge erlebte die Truppe. Da die gleichen Trikots sehr auffällig waren wurde hörten sie mehrmals den Spruch: "Na, ist denn hier die Friedensfahrt?"
Nach dem Treffpunkt in Gardelegen, verabredeten sich Rad- und Autofahrer nach ca. 60 km wieder in Tangermünde. Hier war auch bald die Elbe überquert. Nach dem nächsten Zwischenziel Rathenow hatten alle ein wenig Hunger, da kam ein kleines Lokal gerade recht. Es sollte auch nur eine Kleinigkeit sein, Suppe oder ein kleiner Snack. Doch es war halt noch ein wenig "DDR-Mentlität" bei der Bedienung. So verging fast eine Stunde bis die Truppe weiterfhren konnte. Auf Anfrage, ob man einen Weg fahren kann, der eine Abkürzung (nicht an der Hauptstraße) bedeutete, kam ein ganz klares: JA! Darauf hätten sie sich nicht einlassen sollen, denn nach knapp 2 km war die befestigte Straße zu Ende und es folgten noch gut 3 km feinster sand, und das mit Rennrädern; das ging gar nicht. Es gab auch zwei sanfte "Hinfaller". Alle waren glücklich als der Ort Senske erreicht war und wieder "fester Boden" unter den Rädern war.
Der nächste Treffpunkt in Nauen (auf der alten Transitstrecke Hamburg - Berlin) sollte schon wieder was ungewöhnliches, aber dann auch unvergessenes geschehen. Am Ortseingang legten sich die Radler auf eine Rasenfläche zwischen Zaun und Radweg, doch die gehörte wohl der Grundstücksbesitzerin. Diese kam erboßt aus dem Haus und "bat" uns mit forschem Ton diese Stelle schnellstens zu verlassen; unglaublich!
So, jetzt sollte es ja nicht mehr weit sein bis Berlin erreicht sein sollte. Um 18:00 Uhr verabredeten sich Radler und Begleitfahrer am Brandeburger Tor. Der Autoverkehr wurde an dem Sonnabendnachmittag auch immer mehr und um 17:00 Uhr war der Stadteingang von Berlin erreicht. An dem "Berliner Bären" wurde ein Erinnerungsfoto gemacht. Aber: Berlin ist groß. Bis zum Brandenburger sollten es noch ca. 20 km sein.
Kurz nach 18:00 Uhr bogen sie auf die "Straße des 17. Juni" ein. das Brandenburger Tor war bald danach zu sehen.
Nach gut 9 Stunden reiner Fahrzeit (Durchschnittsgeschwindigkeit fast 30 km/h) war das Ziel erreicht. Glücklich fielen sich alle in die Arme. Wer hätte das bei der Idee gedacht? Wer war denn überhaupt auf diese Idee gekommen; das muss bei irgendeiner Feier gewesen sein. So hatten alle für einen schönen Geburtstag vom "Jüngsten" (Ingo) beigetragen.
Es hat, bis auf die unfreiwillige längere Rast, alles geklappt. Nur ein "Fast"-Sturz, keine Panne (bis hierher), nicht verfahren (bis auf den Sandweg); ein Super-Tag! Natürlich wurden noch Erinnerungsfotos unter der Quadriga geschossen.
Aber der Tag war noch nicht vorbei. Hauptorganisator Heinz hatte vorher schon Zugverbindungen herausgesucht und es passte recht gut mit der Zeit, dass der geplante Zug vom Berlin-Ostbahnhof auch erreicht werden konnte. Bis dahin waren ja nur noch ca. 5 km. Das waren aber für diesen Tag die letzten Radkilometer. Nun wurden die Bahn- und Radfahrkarten gekauft, ein wenig frisch gemacht und Getränke für die Rückfahrt geholt.
Und was war denn das. Beim Hinterrad von Friedhelm war keine Luft mehr im Reifen; der erste Platten das Tages. Das war jetzt aber egal. Mit 7 Leuten wurde die Zugfahrt um 20:17 Uhr angetreten. Wolfgang fuhr mit seinem Neffen Ingo, der das Begleitfahrzeug fuhr, mit dem Auto zurückgefahren.
Im Zug waren doch alle recht geschafft, und der eine oder andere gönnte seinen Augen auch eine Ruhepause. Der Zug war pünktlich in Hannover, so dass die Otzer noch den letzten Nahschnellverkehrszug nach Haus erreichten.
So ging ein langer, aber richtig toller und erlebnisrteicher Tag zu Ende.
Die nächste Tour in größerer Runde sollte bald folgen.

  • Das war die Zeitungsmeldung in der damaligen Ausgabe vom Anzeiger für Burgdorf und Lehrte
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  • Im August 1994 war ein längerer Bericht von der Radtour im Hertha Kurier.
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  • Die Strecke ging lange an der B 188 entlang, über Wolfsburg, Oebisfelde, Stendal, Gardelegen bis berlin.
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  • Eine Fahrt, die nach 20 Jahren immre noch präsent ist.
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  • Viele Erinnerung wenn man den Bericht noch einmal durchliest.
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  • Leider war der Hertha Kurier damals noch in sw.
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  • Zeitungsmeldungen aus dem Marktspiegel und der Neuen Woche.
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