myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

BVVG verhöckert Land an Spekulanten - Wer Böses dabei denkt...... Maisanbau als Spekulationsgeschäft!!!!

Nicht nur in den Westdeutschen Ländern gehen die Preise für landwirtschaftliche genutzte Flächen immer höher (ob Pacht oder Kauf). In Ostdeutschland werden Äcker zu Renditeobjekten.

Die amtierende Regierung nutzt jede Möglichkeit, ihre Klientel zu begünstigen.

mehr dazu unter: http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,ksm569n4f8rrqrzu~cm.asp:

Kampf um Ackerboden
Wie nach der Finanzkrise Renditejäger jetzt Landwirte von ihren Äckern vertreiben

(NDR) Schwere Zeiten für Bauern in Ostdeutschland: Weil kapitalkräftige Investoren auf Einkaufstour sind, haben sich die Preise für Ackerland verzehnfacht. Klassische Landwirte können da oft nicht mehr mithalten. Es sind Aktionäre und branchenfremde Investoren, die nach Äckern, Wäldern und Weiden greifen.
Beispiel: Ein Möbelfabrikant als Investor

Neun agrargenossenschaftliche Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg gehören zum Beispiel mittlerweile der Firma Steinhoff, einem weltweit agierenden Möbelunternehmen aus Niedersachsen. Nicht nur der Möbelfabrikant Steinhoff steigt in die Landwirtschaft ein, auch das Abfallentsorgungsunternehmen Rethmann oder die Aktiengesellschaft KTG Agrar kaufen sich in Agrargenossenschaften im Osten ein.
Der Landverkauf des Bundes – ein "Ausverkauf"?

Die großen zusammenhängenden Flächen in Ostdeutschland sind für Investoren besonders attraktiv. Viele Ländereien gingen nach der Wende in den Besitz des Bundes über. Mit dem Land sollten Enteignete entschädigt werden, doch nur sehr Wenige profitierten von der Landvergabe des Bundes, kritisiert der Mecklenburger Landwirt und Dozent Jörg Gerke. Er hat über den Umgang mit Ackerland in Ostdeutschland ein Buch geschrieben. Viele Flächen wurden vom Bund zunächst verpachtet. Diese Pachtverträge laufen jetzt aus. Große, zusammenhängende Flächen kommen auf den Markt – die sind interessant für Investoren. Für Jörg Gerke ist der Landverkauf des Bundes ein Skandal. Obwohl die ostdeutsche Politik immer behaupte, sie würde alles gegen den Ausverkauf dieser Flächen unternehmen, organisiere sie genau diesen Ausverkauf.

Von Berlin aus verkauft die BVVG, die Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH, an den Meistbietenden. Und das ist häufig ein Konzern oder Investmentfonds. Wolfgang Horstmann, Sprecher der Geschäftsführung, bestätigt, dass große zusammenhängende Flächen inzwischen von Unternehmen bewirtschaftet werden, die in der Hand größerer Konzerne sind. Je höher die Bodenpreise - desto mehr verdient der Bund. Vier Milliarden Euro Überschuss hat die BVVG seit ihrem Bestehen 1992 erwirtschaftet. Früher ging Land zu subventionierten Preisen an nur wenige Marktteilnehmer. Die können ihr günstig erworbenes Land jetzt teuer weiterverkaufen. Jetzt beginnt der Bund selbst an den Meistbietenden zu verkaufen. Dadurch konzentriert sich immer mehr Land in den Händen von Aktiengesellschaften und Großinvestoren, die die höchsten Preise bieten können.
Immer weniger Land wird in Zukunft von bäuerlichen Betrieben bewirtschaftet werden. Die Politik nimmt das in Kauf. Die Folgen sind eine Monopolisierung und Industrialisierung der Landwirtschaft.
Energiepflanzenanbau statt bäuerlicher Landwirtschaft

Viele tausend Hektar Land gehören bereits dem Möbelunternehmen Steinhoff. Man halte sich an alle Gesetze und Verordnungen, so teilt das Unternehmen mit. Angebaut werden 115.000 Tonnen Mais im Jahr für Biogasanlagen. Industrielle Produktion von Energiepflanzen statt bäuerlicher Landwirtschaft. Politisch ist diese Amerikanisierung der Landwirtschaft gewollt. Den Menschen in der Region sind die Maismonokulturen nicht geheuer. Anwohner ziehen weg; Menschen, die in der Uckermark vom Tourismus leben, fürchten um ihre Existenz.

Folgen für die Gesellschaft

Heiner Flassbeck, UN-Chefvolkswirt, kritisiert, dass der Staat an den Meistbietenden verkauft. Richtiger sei es, das Land an denjenigen zu verkaufen, von dem sich der Staat am meisten für die Gesellschaft erwarte - und das sei nicht immer der Meistbietende. In Zeiten, in denen es erhebliche Machtkonzentrationen in Form von Geld- und Vermögenskonzentration gäbe, müsse man ein Auge darauf haben, was der Meistbietende mit dem Land mache. Land sei zu wertvoll für die Gesellschaft als Ganzes, als das man es einfach einem Investoren überlassen könne.
Schneller Strukturwandel

Außerlandwirtschaftliche Investoren boten auch in der Uckermark Spitzenpreise. Stefan Palme, der dort 240 Hektar Pachtland ökologisch bewirtschaftet, sieht das mit großer Sorge. Bei der Geschwindigkeit, mit der sich diese Wandlung in den letzten Jahren vollziehe, könne man davon ausgehen, dass es in zehn bis zwanzig Jahren kaum noch landwirtschaftliche Betriebe im herkömmlichen Sinne in Brandenburg gebe, sondern dass das Land aufgeteilt werde zwischen einer Handvoll Investoren, Aktiengesellschaften und Eigentümern von Industriebetrieben. Stefan Palme sieht keine Tendenz, dass sich dieser Prozess verlangsamt – eher, dass er sich beschleunigt.

Autorin: Alexa Höber
Adressen & Links

Die Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) privatisiert im Auftrag des Bundes provisionsfrei in den ostdeutschen Ländern ehemals volkseigene land- und forstwirtschaftliche Flächen und andere Vermögenswerte:

BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH
Schönhauser Allee 120
10437 Berlin
Telefon: (0 30) 44-32 0
Fax: (0 30) 44 32-12 15

Internet:
www.bvvg.de

Weitere Beiträge zu den Themen

DeutschlandSpekulantenBerlinÄckerVerbraucherinformation

4 Kommentare

Es wollen doch alle Ökostrom.
Insofern sollten doch alle jubeln.
Und unter den Politikern/Parteien besonders die Grünen.
Ist doch alles ok.

Oder? };-)

Danke für Deinen interessanten Artikel, Beate!
Wieder einmal regiert das Geld die Politik - kurzsichtig, wie eh und jeh!

Andreas, Ökostrom ist nicht gleich Biogasanlagenstrom - zumindest ist das die, meiner Meinung nach, allerschlechteste Alternative! Genau aus den hier genannten Gründen.

LG Heidi

> "Ökostrom ist nicht gleich Biogasanlagenstrom - zumindest ist das die, meiner Meinung nach, allerschlechteste Alternative!"

Doch, ist er. Und Biogas ist die brauchbarste Alternative, was Technik, Verfügbarkeit, Netzsicherheit, etc. betrifft.

Dass auch Biogas Nachteile hat, sollte niemanden überraschen, denn JEDE Energieerzeugungsart hat Nachteile.

> "Genau aus den hier genannten Gründen"

Hier wird Land verkauft. Und?
Ich persönlich finde, dass der Bürger als Bund, Land oder Kommune möglichst kein Tafelsilber verkaufen, sondern allenfalls verpachten sollte, aber das ist generell meine Ansicht und hat mit dem speziellen Fall nichts zu tun.

Es sind halt zusammenhängende Flächen, die sich gut für die Massenproduktion von Biomasse (ob nun für die Lebensmittelindustrie oder Ökoindustrie, ist ja erstmal wurscht) eignen.
Danach lecken sich alle Investoren ihre Finger - warum also nicht auch die Öko- und Bioindustrie - die "Ökos" und "Bios" wollen auch nur Profit machen ;)

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite

Themen der Woche

KinderKircheArbeitskultur im 21. JahrhundertHilfeBerlinNaturSportSozialesKrankenhausWeltfriedenVersicherungGesundheit

Meistgelesene Beiträge