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8. Mai 2014

Wieder ein 8. Mai.

Langsam verschwinden die Erinnerungen, sie werden schön geredet oder vergessen!
Doch wenige Wochen vor Gründonnerstag 1945 wurden noch folgende Aufrufe im ganzen Land angeschlagen:
„Der Kampf gegen den ins Reich eingedrungenen Feind ist überall mit aller Unnachsichtigkeit und Unerbittlichkeit zu führen … Gau- und Kreisleiter, sonstige politische Leiter und Gliederungsführer kämpfen in ihrem Gau und Kreis, siegen oder fallen. Ein Hundsfott, wer seinen vom Feind angegriffenen Gau ohne ausdrücklichen Befehl des Führers verläßt, wer nicht bis zum letzten Atemzug kämpft. Er wird als Fahnenflüchtiger geächtet und behandelt. Reißt hoch die Herzen und überwindet alle Schwachen. Jetzt gilt die Parole: Siegen oder fallen…“
„Siegen oder fallen“, so paradox der Aufruf in den letzten „Atemzügen“ des „Deutschen Reiches“ uns heute in den Ohren klingt, viel zu viele waren bis zum letzten Tag vom Sieg überzeugt, stellten ihr Leben für die Nazi-Idee auch jetzt noch zur Verfügung, waren kurz vor Schluss noch bereit, für den „Führer und das „Vaterland“ zu sterben, sie waren besessen von der Hitler-Manie. Jeder in seiner Gemeinde kannte die Namen der Gefallenen, die in den letzten Jahren in ihren Särgen - wenn überhaupt zurück kamen - jeder litt mit den trauernden Familien, die plötzlich ohne den Vater, ohne den Bruder weiter leben mussten. Nicht selten waren mehrere Gefallene in einer Familie zu beklagen.
Nach dem Kriege wurden dann landein-landaus in der Mitte der Gemeinden die Kriegerdenkmale errichtet, jährlich an diesen Denkmälern die „Ehrung der GEFALLENEN HELDEN“ begangen, Kränze niedergelegt.
In meiner Heimatgemeinde wurden in der Kirchen große Tafeln aufgehängt mit allen Namen der Gefallenen des ersten und zweiten Weltkrieges.
Wir fragen uns heute: für welche Idee sind diese sehr jungen Männer in der Krieg gezogen, für welches Vaterland sind sie so unnütz gefallen?
Nach 1989, dem Verfall der Nachkriegsordnung, waren wir überzeugt, dass Europa aus der Vergangenheit gelernt hat, dass niemals wieder Hass und Gewalt in Europa eine Chance haben.
Welche Träume hatten wir doch und wurden schnell eines Besseren belehrt:
im ehemaligen Jugoslawien führten Unabhängigkeitsbestrebungen zu neuen, nie mehr für möglich gehaltenen und hasserfüllten Kämpfen der Nachbarn gegen Nachbarn.
In diesen Tagen erleben wir, wie in der Ukraine sich zuvor gute Nachbarn gegenseitig bis aufs Messer bekämpfen.
Wird das nie ein Ende nehmen? Lernen wir Europäer nicht aus unserer Geschichte?
Heute, am 8. Mai 2014 feiern wird diesen Tag als den Tage der „Befreiung“, wie Weizsäcker in seiner berühmten Rede 1985 sagte.
Denken wir in diesem Jahr an unsere Nachbarn, die noch heute vermisst sind und an die, die in Särgen nach Hause kamen.
Ich denke besonders an meine gefallenen Nachbarn Riehl in Gemünden. Drei Söhne der Familie Riehl / Gemünden sind im zweiten Weltkrieg gefallen.

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2 Kommentare

"Lernen wir Europäer nicht aus unserer Geschichte?"

Europa und die Welt hatte gelernt. Aber niemand ahnte damals, dass schon keine 50 Jahre später das Vergessen einsetzte. Denn immer wieder gelingt es Diktaturen, Menschen um sich zu scharen, die bedingungslos und voller Nationalstolz an sie glauben. Wir erleben es gerade in Russland.

Doch ich kenne keine Diktatur, die nicht früher oder später im Chaos endete. Daran erkennt man, wie wichtig Kenntnisse der Geschichte für nachfolgende Generationen sind. Auch wenn es für manche abgedroschen oder antiquiert klingen mag: Nur aus der Vergangenheit lässt sich für die Zukunft lernen.

Das stimmt Karl-Heinz! Sagen wir es also unseren Kindern, wenn unsere Eltern sich schon mit Schweigen aus der Vergangenheit und auch "habe ich nicht gewusst" herausgeredet haben!

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