"Frau Hölle" (Buch & Hörbuch) - Interview mit Autorin Luci Van Org

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Luci Van Org (Meystersinger) wurde in den 90er Jahren zusammen mit Ralf Goldkind als Lucilectric und dem Hit “Mädchen” berühmt. Mittlerweile hat sich Luci Van Org vom Mädchen zur Mutter weiterentwickelt und schreibt Bücher (“Der Tod wohnt nebenan”, “Notaufnahmen”), Drehbücher “Lollipop Monster”, Theaterstücke (“Die 7 Todessünden”) und natürlich weiterhin erfolgreich Musik. Ihr 390-Seiten umfassendes Roman-Debüt “Frau Hölle” thematisiert nordische Göttergeschlechter, Gottheiten in Berlin-Tempelhof, Ragnarök (Das Schicksal der Götter)… “Frau Hölle” wurde mit viel Witz und pfiffigen Schreibstil erschaffen. Das 10-Stündige-Hörbuch erscheint Ende September auf Stick. Martin Döringer interviewte Luci Van Org während ihrer Mittagspause zu den Aufnahmen vom "Frau Hölle"-Hörbuch.

Interview mit Luci Van Org zu “Frau Hölle” (Buch & Hörbuch)

Martin Döringer: Dein Buch „Frau Hölle“ beschäftigt sich unter anderem
mit „Gottheiten im Alltag“ - begegnen dir solche auch persönlich im
Alltag?

Luci van Org: “Götter- ja, Gott- nein… vor einigen Jahren habe ich mich
schließlich ganz bewusst von Christentum wegbewegt. Lustigerweise
während der Arbeiten zum ersten “Üebermutter”-Album. Ich saß mit
Michael Schmidt-Salomon (Deutschlands Ober-Atheist) zusammen am
Lagerfeuer bei ihm im Haus. Er schrieb Teile des Albums mit. Als ich
ihm erzählte, woran ich so glaube, guckte er mich an und sagte, ich sei
gar keine Christin, sondern bestenfalls eine Hedonistin, die Jesus ganz
gut findet.“

Martin Döringer: Was findest du an Jesus gut?

Luci van Org: „Nein, nein. Ich bin längst ausgetreten aus der Kirche, weil
ich Michael Schmidt-Salomon irgendwann Recht geben musste. An
und für sich ist Christentum für mich mittlerweile nur noch eine Herrschaftsform – von der herrschenden Klasse über die folgen - müssende Klasse. Selbiges geschickt eingerichtet über die Spiritualität der Menschen. Das Christentum kam ja nach Deutschland über den König Chlodwig. Dieser behauptete, er hätte den alten Göttern abgeschworen und er wäre jetzt Christ, weil er in einer Schlacht gewonnen hat. Das alte System, was damals hierzulande üblich war, sah
vor, dass man seine Könige demokratisch wählte. Und wenn du als König Scheiße gebaut hast, warst du nicht mehr König. Als König von Christengottes Gnaden konntest du aber nicht mehr abgewählt werden. Das ganze System des Monotheismus ist für mich ein sehr perfides Unterdrückungssystem von Menschen für Menschen. Mit Spiritualität – die aber nun einmal trotzdem im Menschen an sich irgendwie vorhanden ist – hat das nicht viel zu tun. Als ich selbiges erkannt hatte, war ich ganz schön gefrustet, weil ich ein sehr spiritueller Mensch bin. Ich habe das Gefühl, dass es unzählige Dinge zu erforschen gibt, die ich nicht mit normalen rationalen Ansätzen beschreiben kann. Schon allein deswegen, weil meine Sinnesorgane nicht dazu taugen, denn ich kann ja beispielsweise nicht mal Infrarotlicht sehen, kein ultraviolettes Licht,
keinen Infraschall hören. Insofern gibt es noch wahnsinnig viel, das man anders erklären und suchen muss. Auf der Suche nach einem neuen Zuhause für meine Spiritualität bin ich dann darauf gestoßen, woher die vielen Rituale, die mir im Christentum etwas bedeuteten, wirklich kommen - aus dem vorchristlichen, heidnischen Volksglauben nämlich. Fast nichts, was du heute unter christlichen Ritualen verstehst, steht schließlich irgendwo in der Bibel: nirgendwo was von Weihnachten, Ostern oder Totensonntag, noch haben Engel Flügel. Die Christen haben all das nach und nach übernommen, weil sie merkten, dass sie es nicht
loswurden, weil es so tief in den Menschen verwurzelt war. Erstaunlicherweise passte eigentlich alles, woran ich je geglaubt habe und was mir spirituell etwas bedeutet hatte, sofort in den heidnischen Glauben. Von selbst und selbstverständlich. “

Martin Döringer: In deiner Christenzeit – kam es dir bewusst nicht pervers vor, jemanden ans Kreuz genageltes anzubeten?

Luci van Org: „Ich hatte mich immer eher auf die Person des lebenden
Jesus konzentriert. Der war bestimmt ein sehr interessanter, radikaler,
lustiger Typ. Auch der Gott Jehova hat bestimmt seine Berechtigung- als
ein Naturgott unter vielen… Als Heide hat man ein ganz anderes Gottesverständnis. Meine Götter, an die ich glaube, sind Naturkräfte und
Ahnen und haben keinen Absolutheitsanspruch.“

Martin Döringer: Wie findest du es, dass die Transe Nina Queer eine 10-
Jahre-alte „Coming out“- Geschichte über dich als neu im Radio erzählt
und es als „offenes Geheimnis“ in der Szene darstellt, obwohl es das seit
mindestens einem Jahrzehnt nicht mehr ist, spätestens seitdem du es mir
für ein Radiointerview erzähltest, dass später auch online veröffentlicht
wurde – vor einem Jahrzehnt?

Luci van Org: „Gegen eine Zeile des BILD- Interviews, auf das Nina
sich bezogen hat, bin ich sogar mit dem Anwalt vorgegangen, weil ich
sie nie gesagt hatte. Ist jetzt zumindest bei BILD- Online auch geändert.
Sowieso ärgerlich, wenn man ein zweistündiges Interview zu einem
neuen Buch gibt und dann schreiben sie nix zum Buch, sondern nur was
über meine sexuellen Präferenzen. Aber was soll ich machen- wenn ich
gefragt werde, ob ich bisexuell bin und ich darauf antworte, dass das
niemanden was angeht, dann heißt es, ich hätte ein Problem damit und
stehe nicht zu mir. Und wenn meine Antwort lautet- ja, ich bin
bisexuell, dann heißt es, ich mache mich wichtig. Insofern kann man das
nur falsch machen. Aber als bisexueller Mensch stehst du sowieso
zwischen vielen Fronten.“

Martin Döringer: Ich sehe das ja ganz anders: Es ist eine unverschämte
Frage. Dieses Thema ist so dermaßen privat, dass es einfach niemanden
etwas angeht, was man für sexuelle Vorlieben hat – außer man ist an
jemanden privat interessiert – dann wird man es herausfinden, ohne so
plump fragen zu müssen.

Luci van Org: „Das finde ich toll wenn du das mal schreibst. Ich finde es
ja eigentlich nur schade, dass Nina Queer, die ich eigentlich sehr schätze
mit dem, was sie macht, einfach so einer BILD- Schlagzeile glaubt, ohne
vielleicht wenigstens mal nachzuhaken. Aber aus taktischen oder
kommerziellen Gründen von jetzt an über etwas schweigen, was zu mir
gehört, werde ich trotzdem nicht. Genauso wenig, wie jemals ein
vermeintliches „Outing“ meiner sexuellen Präferenz dazu zu benutzen,
irgendwas zu verkaufen. Wie denn auch? Ich war ja nie nicht- out. Ich
habe mich schon als 15jährige offen für Mädels interessiert und das war
nie ein Problem, weil ich nie eins daraus gemacht habe. Wenn
irgendwelche Boulevard- Heinis das trotzdem Sommerloch für
Sommerloch anders behaupten müssen- sei’s drum. Aber… ein „offenes
Geheimnis“? Ey, meine Band „Meystersinger“ hat in diesem Jahr den
offiziellen CSD-Song gemacht!“

Martin Döringer: Dieses missgünstige „knallharte Lesbe“ - Was soll man
sich denn darunter eigentlich vorstellen?

Luci van Org: „Du bist als bisexuelle Frau nun mal noch immer oft der
Arsch, weil du zwischen vielen Stühlen sitzt. Glücklicherweise gibt es
aber immer mehr Menschen, ganz egal welcher sexuellen Präferenz, die
Leuten wie mir ganz unbefangen gegenübertreten.“
Martin Döringer: Ich vermute ja, dass viele, die das von dir damals
wissen wollten, es über sich selber nie erfahren möchten. Sie brauchten
eine, die sie stigmatisieren können. Nina Queer sagte, dass dein
„Mädchen“-Lied nun eine ganz andere Bedeutung erhalten hat, was ja
auch völliger Blödsinn ist (Lied-Text: „Was ist denn das für ein wundervoller Hintern / Der da nebenan am Tresen steht / Und der Typ,
der an dem Hintern noch mit dran ist / Hat sich gerade zu mir umgedreht
/ Und ich lache ihm zu, oh prima / Den nehm’ ich nach Hause mit / Und
lass den Mann den ersten Schritt…”)

Luci van Org: „In einem anderen Lucilectric- Lied habe ich gesungen:
„Ich hab ne schöne Frau geküsst, als mir der Film gerissen ist“.“ Ach,
was soll’ s, ist halt immer viel einfacher, andere schlecht zu machen, als
wirklich lustig zu sein. Ich mag Nina Queer trotzdem.“

Martin Döringer: In deinem Buch „Frau Hölle“ geht es auch um das
Thema „Weltuntergang“. Kannst du dir vorstellen, dass dies mal
passieren wird. Was sind deine ganz privaten Gedanken dazu?

Luci van Org: „Ich finds lustig, dass jede Form von Religion ihre
unterschiedliche, meist sehr angstbesetzte Auffassung davon hat. Da ich
mich aber immer bemühe, dem Tod eher versöhnlich gegenüberzustehen,
glaube ich lieber an den ewigen Kreislauf der Natur. Wenn ich heute
sterbe, werde ich von der Erde verdaut und gehe in irgendeinen Vogel
über. Und wenn die Erde mal explodiert, wandern meine Bestandteile ins
All. Es ist eigentlich müßig, sich darüber Gedanken zu machen. Diese
ganzen Mythen, die es gibt, übertrage ich persönlich lieber auf das
Heute. Indem ich mich frage: Was kann ich daraus ziehen, um ein
besseres Leben zu haben. Mir hilft mein Heiden- Dasein, mein Leben für
mich und meine Umwelt lebenswerter zu gestalten. Was genau das war,
wonach ich in meinem nach- christlichen Vakuum gesucht habe. Da
haben die Götter mich dann glücklicherweise gefunden.“

Martin Döringer: Beschreibe das Heidnische doch bitte für die Leser, die
nichts darüber wissen.

Luci van Org: „Heidentum bedeutet, dass du Göttern und Naturgewalten
opferst, die hier teilweise bereits in der Bronze-Zeit verehrt wurden.
Diese Götter sind keine überirdischen Wesen, sondern eher so etwas wie
Ahnen. Familienmitglieder aus weit entfernter Zeit. Wenn ich ihnen
opfere, erinnere ich mich meiner Wurzeln. Auch in unserer Sprache gibt
es ganz viele Relikte dieser Wurzeln. Zum Wort „Wissensdurst“ zum
Beispiel, das ja auch in meinem Buch vorkommt, gibt es eine nordische
Sage, in der Odin sich als Opfergabe ein Auge ausreißt, weil er einen
Schluck aus der Quelle der Weisheit trinken möchte. Viele Götter stehen
auch für Wesenszüge und Sehnsüchte der Menschen – Wichtiges wie
Fruchtbarkeit, sich geborgen fühlen, wenn man stirbt oder der Schutz,
den man braucht, wenn man ein Kind groß zieht, werden von Göttern
verkörpert. Weil der Mensch ein inneres Bedürfnis hat, Dinge zu
personifizieren, die ihm wichtig sind. Meiner Meinung nach sind
Superhelden beispielsweise nichts anderes als moderne Götterfiguren.
Die haben mehr Kräfte als Menschen, sind aber trotzdem sterblich und
dienen als Vorbilder. So, wie die alten Götter auch. Jemand, der nie
aufgibt, wie Wotan, eine Frau, die alles weiß und trotzdem schweigen
kann, wie Frija. Jemand von unglaublichem Mut wie Tiwaz und so
weiter. Durch das Ehren der Götter kannst du Dich annähern an das, was
sie symbolisieren. Andererseits geht es auch ganz konkret um die
eigenen Ahnen. Um die Frage, woher ich eigentlich komme und um das
Ehren der Verstorbenen. Darum, Frieden zu schließen, mit dem, was
nicht gut gelaufen ist – oder mit Leuten, mit denen du echt ein Problem
hattest. Du stammst ja trotzdem immer noch von denen ab, deinen Genen
kannst du ja nicht entfliehen.“

Martin Döringer: Letztendlich stammen wir alle vom Affen ab. Also
müsste man die Affen ja eigentlich am meisten verehren, oder nicht?

Luci van Org: „Genau das hätten die alten Germanen - wobei das ja nur
so ein Kunstbegriff für unzählige Kleinstvölker ist, aber egal.., genau das
hätten die alten Germanen bestimmt getan, hätten sie damals schon
etwas von Darwin gewusst. Die waren da ganz pragmatisch. Was man
auch daran sehen kann, dass die heidnischen Götter alle Welten entfernt
von perfekt sind. Im Gegenteil- die sind alle behindert. Wotan hat nur ein
Auge, Tiwaz nur einen Arm, Mimir der Riese sogar nur einen Kopf. Nur
Baldur, der Sonnengott wird als absolut vollkommen beschrieben – aber
leider isser schon tot…“

Martin Döringer: In dein Leben involvierst du als Gläubige die
Gottheiten und erhältst Zeichen von ihnen?

Luci van Org: „Zeichen sind nicht wichtig. Als Heide dienst du keinen
Göttern, du opferst Göttern. Indem du dich bestimmten Göttern oder
deren Eigenheiten verschreibst, stärkst du sie. Wenn ich mich dem
Beschützer-Gott verschreibe, beschütze ich selbst. Wenn ich mich der
Weisheit verschreibe, vergrößere ich sie. Als rituelles Fest nennt man das
Opfern „Blot“. Das Wort „aufplustern“ ist damit verwandt. Ich
„plustere“ also gewissermaßen die Gottheit oder Kraft auf, der ich mich
verschreibe. Göttern opfern ist wie Freunde einladen. Du beschäftigst
dich mit Wesen und Kräften, die dir was bedeuten. Das wars. Es gibt
keine Regeln, keine Verbote, keine Kirche, keine Bibel. Heidentum heißt
einfach, auf die Natur und auf deine Umgebung zu hören. Genauso gibt
es im Heidentum kein dualistisches Gut und Böse wie im Christentum.
Schließlich hat jedes Ding ja auch immer zwei Seiten. Kein Licht macht
Sinn ohne Schatten. Kein Schatten macht Sinn ohne Licht. Keine
Ordnung macht Sinn ohne Chaos. Kein Chaos macht Sinn ohne
Ordnung. Schädlich wird es immer nur dann, wenn eine Seite zu sehr die
Oberhand gewinnt. Es geht um Gleichgewicht, nicht darum etwas zu
bewerten. Und meinetwegen soll auch jeder glauben, was er will, so
lange er niemand anders damit verletzt oder einengt. Leider ist das
Christentum aber eben in vielen Fällen eine Herrschafts- und
Geldmaschine. Ich find es pervers, wenn christliche Einrichtungen zu
hundert Prozent vom Staat, also auch meinen Steuergeldern bezahlt
werden, sie sich beispielsweise aber trotzdem weigern dürfen
Homosexuelle oder Andersgläubige einzustellen.

Martin Döringer: In deinem Buch steht, unter der Erde leben Dämonen.
Wie hast du das erfahren?

Luci van Org: (Lacht). „Das habe ich mir
ausgedacht. Die symbolisieren bei mir quasi die Absurdität des
menschlichen schlechten Gewissens. Es gibt eine unglaublich absurde
Moral- Industrie, die aus jedem schlechten Gewissen Kapital schlägt
(Yoga-Lehrer, Essensberater). Die so tun, als wäre es das wichtigste im
Leben, dass du trainierte Bauchmuskeln hast – und das nur gegen Geld.“

Martin Döringer: Wie kam die Idee auf den Buchtitel „Frau Hölle“?

Luci van Org: „Die Totengöttin Hel ist ja tatsächlich die Frau Holle aus
dem Märchen. Das ist ja eine der letzten heidnischen Sagen, die sich aus
dem Volksglauben in die Neuzeit gerettet hat. In der Hel – also im
Totenreich – da soll es kühl sein, schattig und golden. Also schön – es
gibt keine Strafen – sondern es ist einfach ein Ort wo du dich zwischen
den Leben ausruhst bevor du wiedergeboren wirst. Hel findet man heute
noch in dem Wort „verhehlen“. Das also, was verborgen ist, worüber
man nichts weiß, das ist die Welt der Toten. Erst die Christen haben
daraus dann die „Hölle“ gemacht. Den fiesen Strafort, in dem man
angeblich schmort, wenn man sich dem neuen System nicht unterordnet.
Die heidnischen Götter drohen nicht. Ich muss sie auch nicht um
Vergebung bitte. Stattdessen muss ich selbst denken und selbst dafür
sorgen, dass mein Leben möglichst im Gleichgewicht ist.“

Martin Döringer: So wie bei den Schamanen?

Luci van Org: „Schamanen gab es in vorchristlicher Zeit hierzulande
selbstverständlich genauso, wie überall sonst auf der Welt. Und
witzigerweise ähnelt das, was Schamanen tun, sich auch bis heute überall
auf der Welt. Ganz egal, ob der Schamane in Amerika oder der Mongolei
praktiziert. Spiritualität, Kontakt mit den Kräften der Natur ist etwas
Urmenschliches. Ein Teil des Natürlichseins. So wie Tanzen oder
Lachen – zum Überleben auf den ersten Blick möglicherweise nicht
unbedingt notwendig, aber uns allen eigen. Die Menschen haben
hierzulande diese Natürkräfte eben Götter genannt. Man könnte sie aber
auch Rombo-Rombo nennen. Völlig egal.“

Martin Döringer: Du warst ja selbst auch mal Göttin in den Charts und
Vorbild für ganz viele Girlies; da wusstest du doch schon selbst, wie es
ist, Göttin zu sein und angehimmelt zu werden.

Luci van Org: „Ja, aber ich bin ja keine Naturkraft. Und Heidnische
Götter haben ja auch nichts mit anhimmeln zu tun.

Martin Döringer: Wer ist denn die Frau auf dem „Frau Hölle“-Cover?

Luci van Org: „Die Frau vor den Bäumen symbolisiert den Wahnsinn
des Buches. Das Foto haben wir im Netz gefunden und gekauft. Ich
dachte, das ist so irre, das muss ich haben.“

Martin Döringer: Facebook kommt auch oft in deinem Buch vor. Was
hältst du selbst von Facebook und Datenschutz?

Luci van Org: „Ich schreibe niemals was wirklich Privates auf Facebook.
Würde zum Beispiel auch nie ein Foto von meinem Sohn auf Facebook
posten.“

Martin Döringer: „Wie lange hast du an deinem Buch geschrieben, und
woher kam die Idee?“

Luci van Org: „Ich hab zweieinhalb Jahre an meinem Buch geschrieben.
Die Idee kam mir, als ich, nachdem mich das Heidentum gefunden hatte,
damit begonnen habe, heilige Orte des Heidentums zu suchen. Weil die
alten Germanen ihre Götter ja in der Natur verehrt haben. Ganz viele
dieser Orte sind heute mit Kirchen bestellt. Die Christen haben die
heiligen Bäume gefällt und haben oft sogar ihre Kirchen daraus gebaut.
Bei meiner Suche fiel mir dann auch die Geschichte der „Blanken
Hellen“ in Tempelhof in die Hände. Eines kleinen Sees, der Sage nach
der Eingang ins Totenreich, in die Hel. Und Kultort der gleichnamigen
Totengöttin. Tollerweise konnte man dort keine Kirche hinbauen, da war
ja nur Wasser. Ich bin dann da hin und hab mich dort inspirieren lassen.
Jedes Jahr einen holt sich einen die Helle- so heißt eine Sage, die sich
um den See rankt. 80 Meter tief soll er sein - davon 30 Meter Schlamm
am Grund. Keine Ahnung, ob das wirklich stimmt – aber was du in
diesen See hineinwirfst, findest du zumindest nie wieder.“

Martin Döringer: Was bedeutet Ragnarök?

Luci van Org: „Schicksal der Götter“. „Wiederauferstehung“… Die
heidnische Endzeitgeschichte eben – und wie man dort lesen kann, ist
sogar die Auferstehungs- Story keine christliche Eigenerfindung…

Martin Döringer: Du hast „Frau Hölle“ auch als Hörbuch aufgenommen.
Wann wird das veröffentlicht?

Luci van Org: „Eingesprochen habe ich es 2 Wochen. Am Ende sind 11
Stunden Hörbuch dabei heraus gekommen! Die Sonder-Edition besteht
aus T-Shirt und Mp3-Stick – die kann man jetzt schon vorbestellen auf
der Webseite meines Verlages und dann am 30. September bekommen.
Das ganz normale Hörbuch erscheint dann im Oktober. Wer schon mal
reinhören möchte, kann dies gern auch auf meinem Youtube- Channel
tun, wo ich einige Schnipsel hochgeladen habe. (http://www.youtube.com/channel/UCFBiP8JugMxoqFVjeetd4fA) Und auf Lese- Tour gehe ich dann natürlich auch. Alle Daten gibt’s dazu aufmeiner Webseite: www.lucivanorg.de
Ich mach dich Weltuntergang, Alter!”

"Frau Hölle"-Live-Lesetermine:

12.10. 2013
Hamburg- Zum Tanzenden Einhorn
(mit Unterstützung feinster, irischer Musikkapellen)

08. 11. 2013
Berlin - TheArter Gallery
(garniert mit unplugged- Luci- Songs aus anderthalb Jahrzehnten)

14. 11. 2013
Krefeld - AStA- Keller
(garniert mit unplugged- Luci- Songs aus anderthalb Jahrzehnten)

15. 11. 2013
Aalen - Frapé
(garniert mit unplugged- Luci- Songs aus anderthalb Jahrzehnten)

16. 11. 2013
Blaubeueren- Café zum Nix
(garniert mit unplugged- Luci- Songs aus anderthalb Jahrzehnten)

21.11.2013
Hamburg - Catonium
(Mit MEYSTERSINGER- Gastauftritt)
ACHTUNG! Im Rahmen des "Havanna- Pain- Clubs" - Spezielle Veranstaltung mit Dresscode!

01.12. 2013
Hamburg - Restaurant "Olles"
(garniert mit unplugged- Luci- Songs aus anderthalb Jahrzehnten und inclusive eines extra dazu kreierten "Nordische- Götter"- Menüs- ein echtes Highlight! Mehr Infos hier: https://www.facebook.com/events/518002264942792/ )

08.12.2013
Mülheim a.d. Ruhr - T.I.C.- Club
(garniert mit unplugged- Luci- Songs aus anderthalb Jahrzehnten)
ACHTUNG: Beginn schon um 15:00 Uhr (im Rahmen eines schwarzromantischen Weihnachtsmarktes)

10.12.2013
Dresden - Chemiefabrik
(garniert mit unplugged- Luci- Songs aus anderthalb Jahrzehnten)

24.01.2014
Braunschweig - Das KULT
(garniert mit unplugged- Luci- Songs aus anderthalb Jahrzehnten)

11.01.2014
Leipzig - Absintheria Sixtina
(garniert mit unplugged- Luci- Songs aus anderthalb Jahrzehnten)

22.02.2014
Duisburg - Mode Wichtig
(garniert mit unplugged- Luci- Songs aus anderthalb Jahrzehnten)

Bürgerreporter:in:

Martin Egon Döringer aus Berlin

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