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Exkursionsplanung Sommer 2011: „Geisterjagd“ an der Örtze

Liebe Leser von „myHeimat“, liebe Naturfreunde aus Burgdorf und Umgebung,

da uns mittlerweile einige User dieses Portals aus Burgdorf, Burgwedel, Edemissen und der weiteren Umgebung von Celle „bekannt“ sind, ist dieser Bericht für Euch vielleicht nicht ganz uninteressant:

Warum? Dazu diese Vorgeschichte:

Im Spätsommer 2010, kurz nach dem Ende einer unserer ausgiebigen Exkursion in der Lüneburger Heide, erreichte uns eine E-Mail eines befreundeten Experten, dass an dem Flüsschen „Örtze“ die für Deutschland 82. Libellenart gesichtet worden ist. Diese Nachricht kam leider für uns etwas zu spät, denn unser Urlaub war aufgebraucht und wir konnten somit nicht in die Gegend zurück, aus der wir gerade gekommen waren.

Bei dieser Entdeckung handelt es sich um die etwa neun Zentimeter große Edellibelle, der „Westlichen Geisterlibelle“ (Boyeria irene.) (Siehe Bilder Nr. 1 und 2) Von dieser Art waren bislang nur ganz vereinzelte Funde aus Süddeutschland bekannt, die als „Einfluggäste“ beschrieben wurden. Ein Reproduktionsnachweis fehlte bis dato komplett. Die Tiere, die normalerweise in Marokko, Tunesien, Spanien, Südfrankreich und Italien heimisch sind, tauchten plötzlich in Niedersachsen, an der Örtze auf. Die Beobachtung dieser Großinsekten wurde in Fachkreisen dezent als „sehr überraschend“ bezeichnet. Was man damals noch nicht ahnte, entpuppte sich schlechthin als „eine Sensation“!

Denn:
Nach dieser ersten Sichtung trafen sich Experten um der Sache im Auftrag des Niedersächsischen Landesamtes für Wasserwirtschaft, Küstenschutz und Naturschutz auf den Grund zu gehen. Dabei stellte man - ausgerüstet mit einem Kanu und Wathosen - anhand von Exuvienfunden (Larvenhäuten) fest, dass sich die Art bereits seit 2008 an der Örtze erfolgreich fortpflanzt. Es hatte sie nur noch niemand gesehen. Die Entwicklungszeit der Larven benötigt etwa 2 Jahre. Somit waren die leeren (Larven)Häute der beste Beweis der Bodenständigkeit.

Es wurden weit über 30 Tiere dokumentiert, die auf einer groben Skizze angedeutet wurden.

Zu dieser Lageskizze (Bild Nr. 3) nun einige Erläuterungen, womit ortskundige unter Euch vielleicht zu recht kommen:

„F“ markieren die jeweiligen Fundorte.

F 1: Brücke über die Örtze vor Beutzen. Eine kleine Holzbrücke, nicht für Autos befahrbar. Das Ostufer ist dicht bewaldet.

F2: Brücke nach Lindhorst, nördlich von Eversen. Kleine Brücke mit sehr wenig Verkehr. Auch hier Bäume am Ufer.

F3: Brücke nach Diesten, ruhiger Abschnitt der Örtze, ähnlich F 1.

F4: Kleine Brücke nördlich von Feuerschützenbostel. Hier ebenfalls Wald am Ufer und schattige Bereiche. Erst am Nachmittag mehr Sonne.

F 5: Brücke südlich von Feuerschützenbostel. Hinter der Brücke ein sandiger Bereich, Totholz am Ufer und Wald in der Umgebung.

Schattige Bereiche, wie Brücken und bewaldete Ufer bilden die optimalen Habitate für die Art. So sind auch die Fundorte zu erklären.

Exkursionsplanung:
Die Tiere tauchen ab der zweiten Julihälfte auf. Sie scheinen zu Beginn des Juli zu schlüpfen und verbringen ihre Jungend mit der Jagd nach Insekten weit vom Gewässer entfernt. Danach kehren sie zum Gewässer zurück, um sich fortzupflanzen.

Wir planen zwischen der zweiten Juli- und der ersten Augusthälfte – auschlaggebend sind stabile Witterungsbedingungen - eine generalstabsmäßige Exkursion an einem verlängerten Wochenende mit einem mindestens 6 – köpfigen Team von Experten an den angegebenen Fundorten um unsererseits eine Lebensform zu dokumentieren, die wir nie zuvor gesehen haben. Da diese Edellibelle eine sehr scheue und extreme Dauerfliegerin ist, gestaltet sich ein Fund und eine zweifelsfreie Dokumentation der Geschlechter innerhalb des geplanten Zeitfensters mehr als schwierig.

Zur Durchführung dieser Exkursion benötigen wir, zumindest für uns beide, eine Übernachtungsmöglichkeit. Über Hinweise eurerseits auf eine Pension, Ferienwohnung oder einen Gasthof in der Umgebung von Burgdorf, Hermansburg oder Eversen die wir in diesem Zeitraum kurzfristig nutzen könnten, wären wir sehr dankbar.

Wie immer werden wir uns auch im Rahmen dieser Exkursion an sämtliche Naturschutzbestimmungen halten, indem wir die Tiere auf die nur denkbar schonendste Weise in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten und dokumentieren. Nebenbei gilt unser Interesse weiteren streng geschützten Arten, wie den Prachtlibellen und der Grünen Flußjungfer (Siehe folgende Bilder) die im gleichen Lebensraum vorkommen sowie dem, was wir sonst noch finden.

Unter bestimmten Voraussetzungen, im Besonderen einem offenkundigen Interesse, Inkaufnahme körperlicher Strapazen, tageszeitlich sehr frühem Erscheinen am vorher festgelegten Ausgangspunkt und der Einhaltung aller örtlichen Naturschutzrichtlinien, besteht für eine kleine begrenzte Anzahl von vorzugweise ortskundigen Naturfreunden die Möglichkeit, an der Exkursion teilzunehmen.

Bitte bekundet Euer ernstgemeintes Interesse in Form von persönlichen Nachrichten oder besser noch an die e - Mail Adresse unter folgendem Link:

http://waldschrat-online.de/ImpressumundKontakt.ht...

Alle in Frage kommenden Teilnehmer werden dann bei Zeiten über die weitere Planung bzw. Durchführung kurzfristig informiert. Eventuelle Änderungen oder gar die Absage der Exkursion müssen uns, da unser gesamtes Team gemeinsam entscheidet, vorbehalten bleiben. Wir bitten hierfür um Verständnis.

Mit lieben Grüßen,
Team „Waldschrat-online.de“
Heide & Willi

Quellhinweise:
Bilder Nr. 1 + 2: Public Domains of Wikipedia Foundation.
Bild Nr. 3: Mit freundlicher Unterstützung der GdO e.V. (Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen).

  • Westliche Geisterlibelle (Boyeria irene), Männchen.
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  • Langwieriger "Ansitz" im Wasser. Ein Geduldsspiel.
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  • Blauflügel Prachtlibelle (Calopteryx virgo) Paarungsrad.
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  • Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens) Weibchen.
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  • Grüne Flußjungfer (Ophiogomphus cecilia) Männchen.
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2 Kommentare

Hallo Willi,werde mich mal umhören wegen Übernachtunsmöglichkeiten im Raum Celle !
Gruß Reinhold

Ich wünsche Euch viel Erfolg.
Gruß Norbert

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