Ein „Waldschrat“ – Exkursionsbericht: Gefährliches (Libellen)Wetter. Eine Rettungsmission

Close - Up eines frisch geschlüpften Männchens der   Herbst - Mosaikjungfer, (Aeshna mixta).
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  • Close - Up eines frisch geschlüpften Männchens der Herbst - Mosaikjungfer, (Aeshna mixta).
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Liebe Natur- und Libellenfreunde, liebe Leser auf „myHeimat“,

in der diesjährigen Libellensaison findet gegen Ende Juli eine Zeitenwende statt.

Während die „frühen“ Arten langsam aus den Habitaten verschwinden, tauchen nun vermehrt die „späten“ Arten an den Gewässern auf. Dies sind in der Regel die großen Edellibellen, die man auch „Mosaikjungfern“ nennt. Diesen Namen verdanken die Tiere der mosaikartigen bunten Zeichnungen auf ihrem Körper. Hierzu später mehr.

Zunächst die Exkursionsdaten:

Termin: Samstag, 28. Juli 2012.
Exkursion: Auffinden von Jungtieren diverser Edellibellen (Aeshniden) beim Schlupf (Emergenz).
Habitat: Fischteiche zu Siegburg – Stallberg, Rhein-Sieg-Kreis, NRW.
Koordinaten: 50° 49’02.06“ N – 7° 13’53.84“O.
Zeitraum: 08.00 – 14.00 Uhr
Wetter: Regnerisch, teilweise Schauern, schwül. Extrem hohe Luftfeuchte, 95% relativ. Windstill.

Edellibellen, zu denen auch die Mosaikjungfern zählen, sind extreme Dauerflieger und werden nur selten sitzend angetroffen. Man hat jedoch eine reelle Chance sie sitzend zu sehen, und zwar dann, wenn sie gerade schlüpfen. Nun haben die Edellibellen der Gattung „Aeshna“ die Angewohnheit, dies in der Nacht zu „erledigen“.

Eine solche Metamorphose, die Umwandlung in ein Fluginsekt (Imago), dauert bei diesen Tieren unter optimalen Bedingungen etwa 4 Stunden. Am frühen Morgen findet dann der Jungfernflug statt. Bei Regen kann es doppelt so lange dauern, sodass man die Tiere am Tage noch sitzend finden kann.

Bei einer Begehung des oben genannten Habitats, während der letzten Woche bei schönem Wetter, fanden wir mehrere Exuvien (leere Larvenhüllen) einiger solcher Edellibellen. Daraufhin beschlossen wir, beim nächsten Regentag zum Morgen wieder vor Ort zu sein, um die Tiere zu dokumentieren.

Der Schlupf einer Libelle ist ihr gefährlichster Lebensabschnitt. Ihr Körper ist dann extrem weich und ihre Flügel können sie noch nicht tragen. Regen bildet für schlüpfende Libellen eine zusätzliche Gefahr. Die Flügel können durch das Wasser verkleben und sich elektrostatisch aufladen, sodass sie nicht entfaltet werden können. Die Tiere müssen dann qualvoll zu Grunde gehen.

So machte sich das „Team Waldschrat“ unter widrigen Bedingungen auf den Weg um Euch, liebe Libellenfreunde, Bilder zu zeigen, die man ansonsten wohl nicht zu sehen bekommt.

Dass es darüber hinaus wieder ein paar Libellenleben retten musste, bzw. konnte, ahnte es zur Zeit des Aufbruches noch nicht. (Siehe Fotos.)

Somit konnte die Exkursion zum Thema "Auffinden von Jungtieren diverser Edellibellen (Aeshniden) beim Schlupf (Emergenz)" als 100%iger Erfolg in die Statistik einfließen.

Wir werden die Exkursion wiederholen.

Die direkten Informationen könnt Ihr, wie gewohnt, den Bildüberschriften entnehmen. Ausführliche und weitere Infos mit Wort- und zahlreichem Bildmaterial im XXL – Format findet Ihr auf unserer mehrfach ausgezeichneten Homepage:http://waldschrat-online.de/GrosslibellenII.html

Auch heute danken wir wieder im Voraus für Eure Lieben (Bild)Kommentare und hoffen, dass Euch dieser kleine Exkursionsbericht in die Welt der Edellibellen wieder einmal gefallen hat.

Mit naturfreundschaftlichen Grüßen

Euer „Team Waldschrat“

Heide & Willi

Bürgerreporter:in:

H. - Willi Wünsch aus Bergheim

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