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Der Widerspenstigen Zähmung oder „Wie geht so etwas“ mit den Libellen? Und eine kleine Danksagung

  • Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum), Männchen.
  • hochgeladen von H. - Willi Wünsch

Liebe Freunde und Leser von „myHeimat“,

es ist mir ein Anliegen, mich für Eure netten und zahlreichen Kommentare zu meinen Bildern und Berichten über die Welt der Libellen und Schmetterlinge herzlich zu bedanken.
Anhand Eurer Stellungnahmen stelle ich mit Freude fest, dass Euch meine Stories und Profile nicht langweilen. Ganz im Gegenteil; es scheint gelungen zu sein, neue Freunde und Bewunderer dieser schönen Kleinlebewesen gewonnen zu haben. Auch hierfür schulde ich Euch großen Dank.

Eine der am häufigsten gestellten Fragen bei Euren Kommentaren war die der „Zähmung“ von Libellen. „Wie kriegst Du die so zahm, dass sie dir auf den Händen sitzen?“

Nun, liebe Naturfreunde, möchte ich hierzu einmal kurz Stellung nehmen:

Da ist als erstes ein Bundesgesetz:

Gemäß diesem stehen ALLE Libellen unter mehr oder weniger strengem Naturschutz. Sie zu stören oder gar in ihrem Lebensraum zu belästigen ist demnach verboten, was im Grunde das Fotografieren mit einbezieht. Doch Institutionen wie der B.U.N.D. , der NABU, der WWF (World Wide Fund for Nature), die Nacional Geographic Society, Bundesforstämter und kleine ortsansässige Dachverbände, die anliegende Naturschutzgebiete betreuen, bis hin zur lokalen Presse, profitieren von unserer Arbeit. So kommt es, dass man über das ein oder andere „Betretungsverbot“ hinweg sieht, und uns unsere Arbeit machen lässt. Vorher bedurfte es jedoch einiger Überzeugungsarbeit, was sicher nicht immer einfach war.

Zu unserer Arbeitsweise ist zu sagen, dass wir niemals ein Fangnetz, oder gar Eisspray (so etwas wird tatsächlich von manchen „Möchtegernforschern“ eingesetzt), benutzen. Der Einsatz eines Fangnetzes bedarf einer ausdrücklichen behördlichen Genehmigung, die uns nie in den Sinn kam, zu beantragen.
Unsere Vorgehensweise beschränkt sich ausschließlich auf das Studieren der Verhaltensweisen der verschiedenen Libellenarten. Die daraus gezogenen Schlüsse und ein übervorsichtiges Bewegen in den Habitaten unserer Schützlinge, führen schließlich zum Erfolg.

Geduld ist dabei die oberste Tugend. Nicht jede unserer Exkursionen ist von Erfolg gekrönt. Manche Suchen nach speziellen Arten nahmen Jahre in Anspruch, bis sie zum gewünschten Ergebnis führten.

Wenn wir in die Habitate dieser Tiere eindringen, sind wir uns bewusst, dort eigentlich fehl am Platze zu sein. Wir verspüren die für den „Homo sapiens“ lebensfeindliche Umgebung und zollen ihr unseren Respekt. Dieses umsichtige Verhalten im Einklang mit den Verhaltensstudien der Tiere trägt dazu bei, Eure Fragen in puncto „Zähmung“ zu beantworten.

Nach einigen Stunden oder wiederholten Besuchen unsererseits in ihren Arealen, merken diese bunt gefärbten Insekten, dass von uns keinerlei Gefahr ausgeht.
Dann kommen sie einfach. Ungeachtet der Art, ob häufig oder selten, ob als scheu geltend oder nicht.
Sie setzen sich auf unsere Schultern, Köpfe und Extremitäten. Manche Tiere trugen wir über eine halbe Stunde mit uns herum, ohne dass sie einmal aufflogen. Eine ausgestreckte Hand wird gerne als Landeplatz angenommen. Einmal gelandet, verliert das aufmerksame Insekt nie seinen „Gast“ aus den Augen. Gleich eines Hundes legen sie manchmal den Kopf schief, als wollten sie eine Art Konversation betreiben.

Wissenschaftliche Studien im Bezug auf Geruchssinn oder unspezifische Instinktleistungen der Libellen, was den Störfaktor Mensch angeht, sind uns bisher völlig unbekannt. Dafür haben wir unseren eigenen Erfahrungsschatz mit diesen „Kobolden der Lüfte“ sammeln können, worüber wir nicht traurig sind.
Überhaupt müssten einige Bücher aufgrund unserer Erkenntnisse neu geschrieben werden. Doch das ist eine andere Geschichte.

Die beigefügten Bilddokumentationen zeigen eine kleine Auswahl von verschiedenen Großlibellen auf ungewöhnlichen Landeplätzen; eben auf uns. Dass es sich mit den Kleinlibellen ähnlich verhält, braucht hier, so glaube ich, nicht sonderlich erwähnt zu werden.

Zu guter Letzt noch eine dringende Bitte: Dies alles ist nicht zur Nachahmung empfohlen! Sollte sich eine Libelle Euch als Landeplatz aussuchen, bitte nicht hastig, scheu oder gar abwehrend reagieren. Sie sind vollkommen harmlos und können nicht stechen, da sie gar keinen Stachel besitzen. Sie sind sehr leicht, extrem filigran und überempfindlich. Erfreut Euch an solch einem Erlebnis und erzählt Euren Freunden davon. Herzlichen Dank für Euer Verständnis.

Wie immer hoffe ich, dass Euch dieser kleine Bericht gefallen hat und danke Euch vorab für Eure netten Kommentare. Weitere Infos und viel wissenswertes über die Libellen unserer Heimat könnt Ihr auf einer virtuellen Exkursion durch ihre Welt auf www.waldschrat-online.de erfahren.

Herzliche Grüße, auch im Namen meiner Partnerin Heide,

Euer Willi

  • Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum), Männchen.
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  • Früher Schilfjäger, Edellibelle, (Brachytron patrense), Männchen.
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  • Gefleckte Heidelibelle (Sympetrum flaveolum), Weibchen.
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  • Gemeine Smaragdlibelle (Cordulia aenea), Falkenlibelle, Männchen.
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  • Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum), Weibchen.
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  • Große Königslibelle (Anax imperator), Männchen.
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  • Große Königslibelle (Anax imperator), Männchen.
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  • Große Königslibelle (Anay imperator) Weibchen, Jungtier.
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  • Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum) Weibchen, Alttier.
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  • Grüne Flußjungfer (Ophiogomphus cecilia), Männchen.
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  • Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia), Weibchen.
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  • Kleine Zangenlibelle (Onychogomphus forcipatus), Männchen.
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  • Kleiner Blaupfeil (Orthetrum coerolescens), junges Männchen.
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  • Östliche Moosjungfer (Leucorrhinia albifrons), junges Männchen.
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  • Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae), Männchen.
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  • Torf - Mosaikjungfer (aeshna juncea), Edellibelle, Weibchen.
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  • Vierfleck (Libellula quadrimaculata), Männchen.
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  • Bild 17 / 19
  • Doppelpack: Vierfleck und Großer Blaupfeil, erwachsene Weibchen.
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  • Bild 18 / 19
  • Westliche Keiljungfer (Gomphus pulchellus), Männchen.
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