Verstärkung für den Osterhasen

Vor der Haustür auf dem Treppenvorbau stehen zwei Keramikosterhasen als Osterdekoration. Es ist ein Hasenpaar. Das Hasenfräulein heißt Hasili und der Hasenmann wird Hasele gerufen. Wir haben Karfreitag. Es geht auf Mitternacht zu. Als die große Turmuhr zwölf Uhr schlägt, erwachen die beiden Hasen aus ihrer Dekoration und bewegen sich. Sie strecken ihre Hasenläufe und machen vor Freude Häschensprünge, denn ihre innerliche Uhr hat sie geweckt. Wir müssen uns beim Oberosterhasen im Osterode melden, meint Hasili zu Hasele.
Nach einigen Streck- und Dehnübungen machen sie sich auf den Weg nach Osterode. Die Nacht ist kühl und leuchtend helle Sterne stehen am Himmel. Unterwegs treffen sie auf Hasenohr und Hasenöhrchen, sein Sohn, die sich ebenfalls auf den Weg nach Osterode begeben haben. Hasili und Hasele kennen Hasenohr schon vom vorigen Jahr. Hasenöhrchen, sein Sohn, ist das erste Mal dabei, er soll mit den Osterbräuchen der Menschen vertraut gemacht werden. Nun müssen alle vier Hasen durch einen dunklen Wald. Man kann gar nicht die Pfoten vor den Augen sehen, so finster ist es. Hasili geht vorn weg. Hasenohr und Hasenöhrchen hinterher. Der Letzte ist Hasele.
Plötzlich hören sie ein unheimliches Geräusch. Es hört sich an ob es ein Wolf ist. Haseli bleibt stehen und auch alle anderen Tiere. Sie stellen ihre langen Ohren senkrecht und hören in den Wald hinein. Da ist das Geräusch wieder. Es kommt näher. Unsere Häschen verstecken sich alle vier unter einen Busch.
Da sehen sie eine Gestalt. Sie atmen auf. Zum Glück ist es der Oberförster, er hat einen Jagdhund an der Leine. Es dauert nicht lange und schon ist der Grünrock rechts in den Hauptwaldweg abgebogen und die Hasenschar kann weiter laufen. Als die vier dann endlich die Lichtung erreichten, auf der sie sich mit Hoppel und seiner Familie verabredet hatten, glaubten sie nicht was sie dort sahen. Es war nicht nur Hoppel und seine Familie, sondern auch all die anderen Hasen und Häschen, von denen man das ganze Jahr hindurch nichts gehört hatte. Alle wollen sich nun wieder an der jährlichen Aktion (BUNTE EIER FÜR DIE MENSCHEN) beteiligen. Das war natürlich ein durcheinander, jeder wollte nun das Neuste erzählen, und auch hören. Aber die Zeit drängte ein bisschen, denn bis Ostern war es jetzt nicht mehr lang, also Pfiff Hasele auf seiner Pfote und augenblicklich war es still, "Es wird Zeit das wir uns weiter auf den Weg nach Osterode begeben, wenn wir rechtzeitig da sein wollen." ruft Hasele in die Runde. "Unterhalten können wir uns auch auf dem Weg dorthin. Auf geht es!"
Und so marschierte die ganze Hasenschar frohgemut und schnatternd Richtung Osterode. Die Zeit verging im Fluge und als der Morgen graute, waren sie schon in Osterode angekommen.
Der Oberosterhase und seine Frau standen mit strahlenden Gesichtern am Stadttor, begrüßten die fleißige Helfer und luden erst einmal alle zu einem stärkenden Frühstück zu sich nach Hause ein.
Alle stimmten zu, der lange Marsch in der Nacht hatte sie hungrig gemacht. Rosali, die Frau des Oberosterhasen bewirtete sie mit Möhren, Heu, frischen zarten Zweigen und Löwenzahnsalat. Frisch gestärkt konnte es jetzt an die Arbeit gehen.
Gleich machten sich nun einige der fleißigen Helfer daran, die Farbe und mehrere Pinsel aus dem Lager zu holen, wo sie am ende der vorjährigen Aktion eingelagert wurden. Der große Rest der Hasenschar, kümmerte sich um die vielen Eier, die hier in Osterode angekommen waren. Von überall kamen Autos, Eisenbahnen und andere Transportmittel, mit Eiern die dann entladen werden mussten. Die Malergruppe, zu denen auch Hasili und Hasele gehörten ,waren schon mit den ersten farbigen Ergebnissen fertig, als der Oberosterhase kam und sagte;
"So meine Lieben, hört mir mal einen Moment zu: Dies hier ist Hasenöhrchen, der Sohn vom Hasenohr. Einigen von euch haben ihn unterwegs schon kennen gelernt und er ist nun alt genug um auch in die Geheimnisse des Osterfestes eingeweiht zu werden und so unser Team zu verstärken. Ich möchte gerne, dass ihr Hasenöhrchen freundlich in eure Mitte aufnehmt und ihm erklärt was es in der Malergruppe zu tun gibt."
Hasenöhrchen bekam Pinsel, Farbe und einige unbemalte Eier. Er war schon ganz aufgeregt ob er es wohl schaffen würde. Einige Zeit war vergangen, als Hasili und Hasele nach ihm schauten staunten sie und riefen alle herbei. Hasenöhrchen war sehr geschickt und hatte die weißen Eier mit verschieden Farben und unterschiedlichen kleinen Tupfen bemalt. Der herbeigeeilte Oberosterhase freute sich sehr über die bunt betupften Eier. Er sagte zu Hasenöhrchen „ als Auszeichnung für deine gute Arbeit wirst du in die Gruppe der Hasen eingeteilt die bei den Menschen die bunten Eier und das Naschwerk am Ostermorgen verstecken dürfen“ Aber nun genug der Worte, jetzt müssen wir uns sputen, damit wir auch wirklich alles schaffen. Nun fingen alle an, ihre Arbeit zu tun, die sie ja schon aus den anderen Jahren kannten. Da mussten Eier herbei geholt, Farbe angerührt, Eier bemalt, verpackt und verladen werden. Pünktlich am Vorabend zu Ostern, war dann auch alles gemeinsam geschafft. Die Osterhasen der ,Ostereierversteckergruppe, war schon gleich nach der Arbeit zur Ruhe gegangen, denn auf diese Gruppe wartet ja nun am Morgen noch die Arbeit des Ostereier Versteckens. Der Ostermorgen war nun da und die Hasen der Ostereierversteckergruppe, auch Hasenöhrchen, standen pünktlich an der Ostereierausgabestelle. Jeder der Hasen bekam hier seinen Ort genannt, wo er die Bunten Eier verstecken sollte. So auch Hasenöhrchen, aber da er in Gedanken schon am verstecken war, kam es das er nicht zuhörte, an welchem Ort er die Eier verstecken sollte.
So kam es also, dass Hasenöhrchen seinen Korb schnappte und los lief, ohne zu wissen wohin. Er war so aufgeregt und merkte nicht, dass er ganz allein unterwegs war. Endlich sah er ein kleines Häuschen, mit einem wunderschönen Garten. Hasenöhrchen verteilte seine Eier unter Sträucher, hinter Hecken, im Gras, sogar ins Vogelhäuschen legte er zwei Eier. So geschafft, strahlte er und seine Hasenohren waren ganz rot angelaufen. Das war ganz schön anstrengend, dachte er. Wo blieben denn bloß die Anderen? Muss ich denn hier die ganze Arbeit allein machen?
Na dann will ich mal nach Hause gehen und flink hüpfte er zurück. Es war noch niemand zu sehen. Ich werde mich etwas ausruhen, von der schweren Arbeit und so schlief er zufrieden ein.
Plötzlich erwachte er und vor ihm stand die ganze Hasenschaar. Hasenöhrchen, fragte der Oberosterhase, wer hat den bei Oma und Opa Hase die Eier versteckt? Entsetzt sah Hasenöhrchen in die Runde. Alle fingen an zu lachen. Beim nächsten Mal passt du besser auf, sagte der Oberosterhase. Hasenöhrchen nickte, ich verspreche es.
Und so geschah es, dass auch Osterhasen zu Ostern Eier suchen konnten. Oma und Opa Hase freuten sich sehr, denn das war das erst Mal, dass sie selber Eier suchen durften und nicht nur anmalen und verstecken müssen. Es wurde ein schönes Osterfest.

Lehmann

Bürgerreporter:in:

Karin Wagner-Lehmann aus Nachterstedt

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