Weihnachtszeit/Märchenzeit

In etwas mehr als zwei Wochen ist Weihnachten. Um Euch die Zeit bis zum Heiligen Abend etwas zu verkürzen, will ich die Märchenfee Namens Karin Lehmann ein Märchen erzählen, das Ihr gern "weitergeben" könnt...

Die Sternschnuppe im Kaminfeuer

Rosi, ein kleines Mädchen von 8 Jahren, lag in ihrem Bett. Es war schon sehr kalt draußen und die Schneeflocken fielen glitzernd vom Himmel.

Rosi überlegte angestrengt. Die Arme hinter den Kopf verschränkt, starrte sie an die Decke. „Bald ist Weihnachten, aber mein Papa hatte immer noch keinen Weihnachtsbaum besorgt“, dachte sie. Jeden Abend fragt Mama: „Hast du schon einen Baum gefunden?“ Papa schüttelt immer nur den Kopf und Mama schaut ganz traurig aus. „Ob ich noch mal mit Mama spreche, überlegte Rosi, oder doch besser mit Oma. Mama hat immer so viel zu tun. Ich gehe gleich mal zur Oma.“

Schnell zog sie ihre Sachen an und rannte los. Oma und Opa saßen am Frühstückstisch. „Oh Kleines! ,rief Oma erfreut komm nur herein, kannst gleich mit uns Frühstücken.“ „Och, ich hab gar keinen Hunger, aber ich muss ganz was Wichtiges mit dir besprechen, Omi.“ Rosi gab ihren Opa schnell noch einen Kuss und setzte sich an den Tisch. Aufgeregt wackelte sie mit ihren dünnen Beinen.

„Oma, Papa hat noch keinen Weihnachtsbaum und Mama macht sich auch schon große Sorgen.“ Oma ging langsam zu ihren bequemen Schaukelstuhl und nahm Rosi auf den Schoß. „Ja, was machen wir da? ,murmelte Oma. Du musst es dir einfach ganz fest wünschen und dann wir sich dein Wunsch auch erfüllen.“ Rosi schaute Oma mit ihren großen Kulleraugen an. „Wie, wie soll das denn gehen?“
Da fing Oma zu erzählen an.

„Früher, als ich so klein war wie du, sagte meine Oma: Kind, wenn du einmal einen Wunsch hast dann schau in das Kaminfeuer und wenn es einmal passieren sollte, dass sich dort eine kleine Sternschnuppe verirrt hat, dann erfüllt sie dir einen Wunsch. Du musst nur ganz fest daran glauben. Dann braust du nur deine Hände auf halten, damit die Sternschnuppe aus dem Feuer springen kann. Denn damit hast du die Sternschnuppe gerettet. Auf der Erde würde sie verglühen, aber im Feuer kann sie einige Tage überleben und dann wieder in den Himmel fliegen. Dafür ist sie dir dankbar und du kannst dir etwas wünschen.“

„Oh, ist das wirklich war? fragte Rosi erstaunt.“ „Ja, sagte Oma und lächelte.“
„So meine Kleine, Opa bringt dich jetzt nach Hause. Mama macht sich sicher schon Sorgen.“
„Danke Oma! ,flüsterte Rosi und schlang ihre kleinen Arme um ihren Hals.“ Oma streichelte Rosis Haar und lächelte geheimnisvoll.
Am nächsten Tag, beim Abendbrot, schaute Mama den Papa an und fragte wieder: „Hast du schon einen Weihnachtsbaum besorgt?“ Aber Papa schüttelte wie immer, traurig den Kopf. „Ich hab überall gesucht, aber es scheint keine Weihnachtsbäume mehr zu geben.“

„Jetzt kann uns nur noch ein Wunder helfen, flüsterte Mama.“ Rosi erschrak. Sie überlegte kurz und Fragte: „Darf ich heute bei Oma schlafen?“
„Na gut, du hast ja Ferien, sagte Mama.“ Rosi klatschte in die Hände und sprang vor Freude durch das Zimmer. Sie wusste Oma hatte einen alten Kamin und vielleicht könnte der ja ein Wunder vollbringen.
„Komm zieh dich an, ich bringe dich hin, sagte Papa.“ Als beide schweigend durch den Schnee gingen, der unter ihren Schuhen knisterte, fragte Papa: „Rosi was ist mit dir, du bist ja so still?“

„Ich bin sehr traurig, sagte Rosi, weil wir noch keinen Weihnachtsbaum haben.“ Sie fing plötzlich bitterlich an zu weinen. Papa nahm sie in den Arm und sagte: „Ich verspreche dir, dass ich einen Baum besorgen werde und wenn ich ihn vom Weihnachtsmann holen muss.“ Da musste Rosi lachen und so kamen sie bei Oma und Opa an.

Papa verabschiedete sich und ging wieder nach Hause. Rosi brachte Papa noch zur Tür und winkte ihm lange hinterher. Als sie ins Haus gehen wollte, schaute sie kurz zum Himmel. Was war das heute für ein schöner Sternenhimmel. Alles glitzerte und leuchtete. „Oh ist das schön, dachte Rosi und blinzelte mit den Augen.“

Plötzlich sah sie wie ein kleiner Stern vom Himmel fiel. Er zog einen goldenen Schweif hinter sich her und kahm direkt auf Omas Haus zugeflogen. „Wow“ war das schön anzusehen. Kurz über Omas Haus fing er an zu trudeln. Rosi knetete aufgeregt ihre kleinen Hände. „Bitte, bitte liebe Sternenschnuppe nicht auf die Erde fallen.“ Voller Bangen kniete sie sich in den kalten Schnee und betete. Schwupps, da war die Sternschnuppe im Schornstein verschwunden. Rosi bekam kugelrunde Augen. Schnell lief sie ins Haus und stürzte zu Kamin. Nichts, es war nichts zu sehen.

„Rosilein, was ist mit dir?, fragte der Opa.“ „Och, nichts stotterte Rosi enttäuscht.“ „Na komm zu uns und wärme dich erst mal auf, du bist ja ganz erfroren. Hoffentlich wirst du nicht noch krank, sagte Oma.“
Oma, Opa und Rosi verbrachten den Abend vor dem Kamin und Oma erzählte Rosi ein Märchen. „So Rosi nun ab ins Bett, deine Augen sind schon ganz klein“, sagte Oma.“ „Guten Nacht mein Kind,“ Oma gab ihr einen Kuss.

Rosi konnte nicht einschlafen. Als alles ganz still war im Haus, schlich sie sich zum Kamin. Das Feuer brannte noch ein wenig. Schnell legte sie ein paar Scheite Holz hinein und wartete. Es wurde warm im Zimmer, aber nichts geschah. Sie kniete sich vor den Kamin, nahm ihren Teddy in den Arm und starrte in das flackernde Feuer. Plötzlich fing alles an zu knistern und zu knacken. Rosi erschrak. Sie drückte ihren Teddy ganz fest an ihre Brust und fing leise an zu weinen.

„Hallo wer weint denn da? ,hörte sie eine sanfte Stimme.“ „Ich, ich jammerte Rosi.“ „ Wer ist ich?“ „Na ich, die Rosi, flüsterte Rosi erschrocken.“

„Rosi..du brauchst doch keine Angst zu haben. Wer bist du denn, fragte Rosi? „Ich bin eine Sternschnuppe und heiße Blinki. Ich kann dich nicht sehen Blinki. Wo bist du? Schau nur hier bin ich.“ Rosi starrte in das Feuer. Mitten in den Flammen sah sie einen wunderschönen Stern, es glitzerte im ganzen Raum. „Oh, bist du schön, staunte Rosi.“

„Komm hilf mir hier raus, rief Bilki.“ Rosi erinnerte sie daran was Oma ihr erzählt hatte. Sie stellte sich vor den Kamin und öffnete ihre kleinen Hände. Plötzlich wurde es ganz warm und auf ihrer Hand saß ein kleiner Stern. Er sagte: „Rosi du hast mir das Leben gerettet, du darfst dir jetzt etwas wünschen.“ Rosi überlegte nicht lange und sagte: „Weißt du Binki, wir haben noch keinen Weihnachtsbaum und Mama ist ganz traurig.“

„Ich werde dir deinen Wunsch erfüllen, antwortete Blinki und nun bring mich bitte vor die Tür.“ Leise öffnete Rosi die Tür.
„Geh morgen nach Hause, dein Wunsch wird sich erfüllen, sagte Blinki und schon flog er in den Himmel. Danke! ,rief er noch und winkte Rosi zu.“
Rosi rieb ihre Augen, ganz oben am Himmel blinkte ein heller Stern und schickte einen goldenen Strahl auf die Erde.
„Rosi was machst du denn hier in der Kälte? Oma stand plötzlich neben ihr. Erschrocken stotterte Rosi, ich,ich……
„Schnell komm rein, sonst wirst du noch krank.“! Oma brachte Rosi ins Bett. „Nun schlaf schön, sagte Oma und blinzelte ihr geheimnisvoll zu.“
Am anderen Morgen lief Rosi schnell nach Hause. Sie traute ihren Augen nicht, mitten im Zimmer stand ein wunderschöner Weihnachtsbaum. Papa sagte: „Stell dir vor, mitten in der Nacht klingelte es. Vor der Tür stand niemand nur der Weihnachtsbaum.“
„Ich glaube er ist vom Himmel gefallen, lachte Mama.“ Rosi lief vor die Tür, schaute in den Himmel und rief: „Danke Blinki, jetzt können wir Weihnachten feiern.“

Karin Lehmann

Im Buch: "Die verhexte Märchenwelt"
Fantasie- und Kindergeschichten
Engelsdorfer Verlag

Bürgerreporter:in:

Karin Wagner-Lehmann aus Nachterstedt

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