Frühlings-Doppelheft der Heimatzeitschrift „Unser Harz“ erschienen

26. Mai 2010
Dörpmund, 37539 Bad Grund (Harz)

Frühlings-Doppelheft der Heimatzeitschrift „Unser Harz“ erschienen -
Lautenthal, Bergbaumuseen, Nordharzautobahn, Rammelburg und der Wolf -
die Vielfalt des Harzes in einem Heft

Clausthal-Zellerfeld (ein/kip) Wird das Kulturdenkmal Oberharzer Wasserwirtschaft
Weltkulturerbe der UNESCO? Dieser im Harz engagiert diskutierten Frage
ist das Editorial der Ausgabe gewidmet.

Günter Gebhardt aus Hannover ist im Niedersächsischen Hauptstaatsarchiv
einmal dem Thema „Pulvermühle und Salpetersiederei in Lautenthal von
1660 bis 1859“ nachgegangen, wobei er mit den damaligen Methoden der
Herstellung des Sprengpulvers für den Harzer Bergbau bekannt macht.
Kalisalpeter, Schwefel und Holzkohle wurden in Stampfwerken und
Kollergängen mit Hilfe von Wasserkraft zerkleinert und gemahlen. Auf
die Geschichte der Lautenthaler Pulvermühle wird eingegangen, oftmals
zwangen Explosionen und Brände zu Neubauten und Reparaturen.
Produktions- und Personaldaten werden mitgeteilt. In die Zeit nach dem
Zweiten Weltkrieg im Westharz führt die Arbeit des Göttinger Diplomanden
Timo Sievers und von Dr. Friedhart Knolle vom Nationalpark Harz zu den
damaligen erheblichen Reparationshieben der Engländer in unseren
Wäldern, deren Folgen auch heute noch nicht ‚verwachsen‘ sind, eine
bemerkenswerte Rückschau zu harten Kriegsfolgen in unserer Landschaft.
Dr. Peter Artelt aus Goslar gewährt in seinem anschließenden Beitrag
einen Einblick in ein Bergbaumuseum besonderer Art in Schneeberg im
Erzgebirge, dem dortigen Museum für erzgebirgische Volkskunst, das sich
in einem Schwerpunkt auch der heimischen Klöppel- und Schnitzkunst
widmet. Bergmännische Paradeuniformen und Bergwerksmodelle sind weitere
museale Schwerpunkte in Schneeberg.

Der vielseitige Chronist des nördlichen Harzvorlandes, Gerhard Rockstedt
aus Rieder, berichtet dann über Historisches und Aktuelles beim Bau der
„Nordharzautobahn“ B6n entlang des Nordost-Harzes. In den Jahren 2003/05
hat ein großes und aufwändiges Archäologenteam zwischen Blankenburg und
Quedlinburg beim Überbauen der wüsten Siedlung Harsleben reiche Schätze
und Erkenntnisse zum Leben unserer Altvorderen dieses Raumes geborgen
und gewonnen. Sein besonderes Interesse findet der „grüne“ Autor
natürlich bei der Anlage von Wildbrücken, damit Wildtiere die
Zerschneidung auch ihres Lebensraumes durch die ‚neue‘ (n) B6-Autobahn
gefahrlos überwinden können. Der Mann aus Rieder bleibt in seiner Heimat
und schildert anschließend die Geschichte des einstigen Blumendorfes
Rieder, die die Geschichte einer Familie Hesse ist, die hier in vier
Generationen Blumen züchtete, insbesondere Stiefmütterchen, und
europaweit ihre Samenzuchtprodukte vertrieb, bis im Krieg die
Anbauflächen auf die „Volksernährung“ umgestellt werden mussten.

Das Heft hält noch einen Bericht zur historischen Rammelburg an der B
242 westlich von Hettstedt bereit sowie zahlreiche Hinweise auf
Harz-relevante Bücher und Nachrichten. Im Fokus des Nationalpark-Forums
steht sicher aus aktuellem Anlass der Lupus oder Wolf und sein
Lebensraum und seine ökologische Stellung. Also wieder reichlich
Lesestoff in unserer Heimatzeitschrift.

„Unser Harz“ ist im Buchhandel und über die Oberharzer Druckerei in Clausthal-Zellerfeld,
Tel. 05323/2533, Fax 2534, EMail fischerthielbar.clausthal@t-online.de,
zu beziehen: Einzelheft 2,10 € + Versandkosten, Abopreis (12 Hefte)
27,00 € inkl. Mwst. u. Vkst.

Foto: Der Wolf verbreitet sich langsam auch wieder in unserer Region.
Foto NABU/S. Zibolsky.

Bürgerreporter:in:

Winfried Kippenberg aus Bad Grund (Harz)

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