Die Johannisfeier am 24. Juni hat alte Tradition

24. Juni 2012
Adles Eck, 37539 Bad Grund

Die Johannisfeier am 24. Juni hat alte Tradition

Bad Grund (kip) Die Johannisfeier wurde einst von den Bergleuten aus dem Erzgebirge eingeführt. An diesem Ehrentage wurde keine Schicht verfahren. Am Morgen des Johannistages fand in der St. Antoniuskirche in Bad Grund ein Gottesdienst statt. Nachmittags begann für die Kinder der Tanz um den bunt geschmückten Johannisbaum, eine große Harzer Fichte, die mit Girlanden, Kränzen von ausgeblasenen Eiern und bunten Bändern geschmückt war. Die verschiedenen Stadtteile, besonders in den Stadtteilen, in denen vorwiegend Bergleute wohnten, hatten ihre eigenen Bäume. Der Höhepunkt der Feier war am Abend erreicht. Froh gestimmt bewegte sich die Bevölkerung durch die von qualmenden Grubenlichtern erhellten Straßen. Unter den Johannisbäumen erklangen Harzzither, Triangel und Geige und zuweilen auch ein Bergmannshorn.
Um diese alte Tradition in der Bergstadt zu erhalten und zu pflegen, hatte der Geheime Sanitätsrat Helmkampff eine Stiftung für das Grundner Johannisfest in seinem Testament festgelegt und für das Johannisfest ein Programm entworfen. Nach diesem Programm feierte man in Bad Grund in den Jahren 1914 – 1921. Im Laufe der Jahre gingen jedoch die Johannisfeiern zurück. Lehrer Friedrich Herrnkind griff mit Lehrer Otto Heizmann diese alte Tradition nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf. Während Lehrer Friedrich Herrnkind im Gesang- und Musikunterricht die Johannislieder wieder mit der Schuljugend übte, fertigte Lehrer Otto Heizmann mit den Schülerinnen und Schülern im Werkunterricht den Schmuck für die Johannisbäume. Bis etwa Mitte der 1950er Jahre beteiligte sich die Schuljugend mit großem Eifer aktiv an den Johannisfeiern.
Im Kalender steht unter dem 24. Juni „Johannes der Täufer“. Der 24. Juni war in früheren Jahrhunderten ein besonders wichtiges Datum, denn es bedeutete einst das christliche Fest der Sommersonnenwende. Es ist ein Gedenktag an Johannes des Täufers, der auf Veranlassung von Herodes Antipas den Märtyrertod erlitt. Es ist der einzige Heilige, dessen Geburtstag und nicht den Todestag gefeiert wurde.
In früheren Jahren trugen die Mädchen Blumenkränze im Haar, die Jungen hatten sich ein Sträußchen angesteckt. So könnte es auch in diesem Jahre wiederum sein.
In der Bergstadt Bad Grund wird an Adeles Eck mit einem bunt geschmückten Baum am 24. Juni das Johannisfest mit Musik und Tanz gefeiert. Die Johannigemeinde Adeles Eck, die dieses Fest veranstaltet, ist eine Nachbarschaftsgemeinschaft, die seit mehreren Jahrzehnten dieses Fest ausrichtet. Die Vorbereitungen zu diesem Fest laufen seit Wochen auf Hochtouren, um die bunt gefärbten Eierschalen zu einer bunten Kette zusammenzufügen. Rechtzeitig vor dem Fest wird die Harzer Fichte aufgestellt, die mit einer aus Eichenlaub und mit Sommerblumen gebundene Krone geschmückt wird. Hoffentlich singen unsere Kleinen auch in diesem Jahr wieder aus voller Kehle das alte Johannislied „Tripp, trapp, Käsenapp! Heute ist Johannistag!
Auch auf dem Taubenborn wird rund um einen buntgeschmückten Baum am Johannistag fröhlich gefeiert werden.
Unser Foto zeigt einen bunt geschmückten Johannisbaum aus Vorjahren.

Bürgerreporter:in:

Winfried Kippenberg aus Bad Grund (Harz)

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