5. Landestscherper der VBN Niedersachsen in Bad Grund

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250 Teilnehmer kamen zum 5. Niedersächsischen LandesTscherper der VBN – Minister Hartmut Möllring hielt die Festrede

Bad Grund (kip) Landesvorsitzender der VBN (Vereinigung der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine Niedersachsen) Rolf Sindram hatte zum 5. Niedersächsischen Landes-Tscherper nach Bad Grund eingeladen. Diese unter der Schiermherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen David McAllister stehende bergmännische Zusammenkunft stand unter dem Motto „Was wirklich trägt!“. Besonders herzlich begrüßte der Landesvorsitzende und Ehrenvorsitzende des örtlichen Knappenvereins Rolf Sindram den Niedersächsischen Finanzminister Hartmut Möllring als Festredner, den Leiter Inaktive Werke der K+S AG Dipl.-Ing. Klaus Rumphorst, vom Landesverband Nord IGBCE Dieter Schmidt, den Regionaldirektor Knappschaft Bahn-See Gerhard Strunz, Bürgermeister Manfred von Daak, Samtgemeindebürgermeister Harald Dietzmann, den Ehrenvorsitzenden der VBN Lutz Fründt und die Ehrenmitglieder Lutz Böhl, Wolfgang Graewe und Joachim Behling sowie Ralf Kröger von der Sparkasse Osterode. Die E.on-Kraftwerke-Bergkapelle Helmstedter Revier unter der Leitung von Dieter Heiser umrahmte dieses Landes-Tscherper besonders mit Musik des bergmännischer Berufsstandes. Zum von der Kapelle intonierten Steigerlied zogen alle Fahnenträger unter Vorantritt des VBN-Landesvorsitzenden Rolf Sindram und seines Stellvertreters Pape in den vom Knappenverein Bad Grund geschmückten Festsaal ein. Es war ein würdiger Beginn dieser bedeutenden Feierstunde.
In den Mittelpunkt seiner Begrüßungsrede stellte Landesvorsitzende Rolf Sindram die bergmännischen Tugenden „Aufrichtig, gottfürchtig und fleißig dabei!“ heraus. Diese Tugenden haben noch heute ihre Gültigkeit und geben Mut und Zuversicht. Rolf Sindram beendete seine mit zustimmenden Beifall belohnten nachdenklichen Worte mit dem Appell „Wenn wir so an die großen vor uns liegenden Aufgaben herangehen, dann können wir auch die Zukunft meistern.“
Bürgermeister Manfred von Daak erinnerte an die Jahrhunderte lange Verbundenheit der Bergstadt zum Bergbau und stellte die heutigen besonderen Anziehungspunkte wie die zahlreichen Tourismusangebote, HöhlenErlebnisZentrum Iberger Tropfsteinhöhle, Uhren- und Bergbaumuseum, Weltwald und Gesundheitszentrum heraus. Der „Umbau“ vom einstigen Industriestandort zum heutigen Ort für Urlaub und Erholung ist gelungen.
Dieter Schmidt, IGBCE, beschäftigte sich in seinem Grußwort mit dem umfassenden Thema Energiewende, Stillegung alter Kraftwerke, erneuerbarer Energie, Erhaltung der Arbeitsplätze in Niedersachsen. Er forderte von der Bundesregierung eine klare Aussage zur Energiewirtschaft und ein für alle Themen der Energiewende zuständiges Ministerium. Seine Ausführungen endeten mit der Aussage: „Was unsere Gesellschaft trägt sind die bergmännischen Vereinigungen und die bergmännischen Tugenden, die heute wieder mehr Gewicht und Bedeutung bekommen müssen!“
Gerhard Strunz zeigte in seinem Grußwort auf, dass Bergleute sich stets um den Nächsten kümmern und Verantwortung für den Nächsten tragen. Diese von Bergleuten getragenene Solidargemeinschaft gründete vor 750 Jahren in Goslar die Sozialversicherung der Knappschaft. Bergleute tun etwas für Veränderungen. Sie haben stets Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Klaus Rumphorst zeigte in seinem Grußwort die Bedeutung des Bergbaus besonders in Niedersachsen und den Spagat dieses Industriezweiges zu Natur und Umwelt auf.
In seiner herzerfrischenden Festrede stellte Finanzminister Hartmut Möllring die Bedeutung des Bergbaus und der Bodenschätze in Niedersachsen heraus. Niedersachsen ist ein großer Rohstofflieferant in Deutschland. Er erinnerte daran, dass seit mehr als 1000 Jahren der Bergbau im Harz begonnen hat und der Harz die erste Industrieregion in Deutschland war. Daraus sind die bedeutende Technische Universität Clausthal-Zellerfeld und das als UNESCO-Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft anerkannte Oberharzer Wasserregal hervorgegangen. In Niedersachsen wird mehr Erdgas gefördert als aus Russland geliefert wird, so der Minister weiter. In seiner Festrede sparte er nicht aus die seit mehreren Jahrzehnten in Niedersachsen bei der Erdgasförderung angewandte Fracking-Technologie, die vorhandenen Speicherkapazitäten für erneuerbare Energie und die Untersuchungen zum Pumpspeicherwerk Bad Grund. Mit den Hinweisen, dass der Bergbau über Jahrhunderte auch für Wohlstand gesorgt hat, dass das Land Niedersachsen eine Förderabgabe in 2011 von 680 Millionen Euro erhoben hat, die konkurrierende Situation des Abbaus der Standort bezogenen Lagerstätten mit Natur und Umwelt mit Landesraumordungsverfahren abgewogen werden und dem Dank an die vielen ehrenamtlich Tätigen in Niedersachsen –zu denen auch die über 250 anwesenden Festteilnehmer zählen- beendete Finanzminister Hartmut Möllring seine auch für den Bergbau zukunftsweisenden Ausführungen.
VBN-Landesvorsitzender Rolf Sindram dankte dem Festredner mit einem Steigerhäcker und für die „trockene Kehle“ mit einer Flasche „Harzer Grubenlicht“.
Der gesellschaftliche Teil begann mit dem mundenden Tscherper-Essen. Dabei und danach blieben die Gespräche und der Gedankenaustausch nicht aus.
Rolf Sindram: „ Wieder einmal zählt diese Landestreffen zu den zahlreichen gelungenen Veranstaltungen der VBN und seiner angehörenden Vereine. Traditionen werden damit gepflegt, fortentwickelt und weitergetragen. Der Bergbau gehört zu Deutschland und ist ein bedeutender Industriezweig, der das Markenzeichen „Deutschland“ einst mitgeprägt hat.“

Bürgerreporter:in:

Winfried Kippenberg aus Bad Grund (Harz)

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