Inflationsrate verharrt im Juni 2022 auf hohem Niveau

VERBRAUCHERPREISE
Inflationsrate verharrt auf hohem Niveau
Die Inflationsrate in Deutschland lag im Juni 2022 bei 7,6 Prozent. Die Inflationsrate hat sich damit nach den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes leicht abgeschwächt, verweilt aber weiterhin auf hohem Niveau.
Hannover (Kip) Die IHK Hannover teilt mit: kik Hauptursachen für die hohe Inflation sind nach wie vor Preiserhöhungen bei den Energieprodukten. Leicht dämpfend wirkten sich im Juni 2022 das 9-Euro-Ticket für den Personennahverkehr und der Tankrabatt auf die Gesamtteuerung aus.
Die auf drei Monate befristete Einführung des 9-Euro-Tickets zum 1. Juni 2022 wirkte sich preissenkend auf den öffentlichen Regional- und Personennahverkehr aus. Zudem dämpfte die Senkung der Mineralölsteuer („Tankrabatt“) die Kraftstoffpreise. Aufgrund der schwankenden Rohölpreise lässt sich die Auswirkung des Tankrabatts auf die Inflationsrate nicht exakt beziffern. Wären die Preise für Kraftstoffe und für den öffentlichen Personenverkehr im Juni 2022 unverändert geblieben, hätte sich der Verbraucherpreisindex im Vorjahresvergleich rein rechnerisch um 8,6 Prozent erhöht.
Die Inflationsrate wird jedoch nach wie vor erheblich vom Anstieg der Preise für alle Energieprodukte infolge der Kriegs- und Krisensituation bestimmt. Hinzu kommen weiterhin Lieferengpässe durch unterbrochene Lieferketten, auch aufgrund der Corona-Pandemie, sowie deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen, so das Statistische Bundesamt. Dadurch verteuerten sich nicht nur die Energieprodukte, sondern auch andere Waren und Dienstleistungen, insbesondere erneut viele Nahrungsmittel.
Die Preise für Energieprodukte lagen im Juni 2022 um 38,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Der Preisanstieg für die Haushaltsenergie zog im Juni 2022 erneut an und betrug 40,7 Prozent (Mai 2022: +36,8 %). Insbesondere haben sich Preise für leichtes Heizöl mit 108,5 Prozent mehr als verdoppelt. Auch die anderen Energieprodukte wie zum Beispiel Erdgas (+60,7 %), feste Brennstoffe (+36,5 %) und Strom (+22,0 %) verteuerten sich merklich binnen Jahresfrist. Die Preiserhöhung für Energieprodukte lag somit trotz der Entlastungsmaßnahme deutlich über der Gesamtteuerung, da sie von mehreren Faktoren beeinflusst wird (internationale Einkaufspreise, CO2-Abgabe, EEG-Umlage, etc.).
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Juni 2022 für die privaten Haushalte um 12,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit hat sich der Preisauftrieb erneut verstärkt (Mai: +11,1 %, April 2022: +8,6 %). Bei allen Nahrungsmittelgruppen wurden im Juni 2022 Preiserhöhungen beobachtet. Erheblich teurer wurden im Vorjahresvergleich Speisefette und Speiseöle (+43,1 %). Ebenso wurden für Fleisch und Fleischwaren (+18,9 %), Molkereiprodukte und Eier (+15,3 %) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+12,5 %) Teuerungsraten im zweistelligen Bereich ermittelt.
Die Preise für Waren insgesamt, die unter anderem Energieprodukte und Nahrungsmittel umfassen, erhöhten sich im Juni 2022 gegenüber dem Vorjahr erheblich (+ 14,0 %).
Im Juni 2022 lag die Inflationsrate ohne Energie bei 4,2 Prozent. Wie stark aktuell zudem die Nahrungsmittelpreise Einfluss auf die Gesamtteuerungsrate nehmen, zeigt sich an der Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln: Sie lag bei 3,2 Prozent und damit nicht einmal halb so hoch wie die Gesamtinflationsrate.
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im Juni 2022 um 2,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Mai 2022 hatte die Teuerung noch bei 2,9 Prozent gelegen. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang der Teuerung war die Einführung des 9-Euro-Tickets im Juni 2022. Dieses führte zu deutlichen Preisentlastungen im öffentlichen Personenverkehr. Wie bereits in den vergangenen Monaten waren zudem die Leistungen sozialer Einrichtungen (-2,7 %) sowie für Telekommunikation (-0,9 %) günstiger als ein Jahr zuvor. Hingegen verteuerten sich die Nettokaltmieten um 1,7 Prozent. Einige Dienstleistungspreise erhöhten sich hingegen deutlich, unter anderem die Wartung und Reparatur von Wohnungen und Wohnhäusern (+12,4 %) sowie von Fahrzeugen (+6,4 %).

Bürgerreporter:in:

Winfried Kippenberg aus Bad Grund (Harz)

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