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Brockengranit und Plattentektonik – 500 Mio. Jahre Harzgeschichte

Brockengranit und Plattentektonik – 500 Mio. Jahre Harzgeschichte
 
Rainer Müller und Hans Joachim Franzke (2014): Oberharz. Tiefe Gruben und hohe Rücken. Streifzüge durch die Erdgeschichte.
144 S., edition Goldschneck im Quelle und Meier Verlag, Wiebelsheim

 
Clausthal-Zellerfeld (ein/kip) Die Autoren, Dr. Rainer Müller und Dr. Hans Joachim Franzke, sind zwei ausgewiesene Experten im Hinblick auf die Erdgeschichte des Oberharzes. Nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Bergbaugeschichte gelten der Harz und speziell der Oberharz als geologisch gut erforscht, wofür eine kaum noch zu übersehende Fachliteratur spricht. Dass diese dem geologisch interessierten Laien in der Regel nur schwer zugänglich ist, ist verständlich. Umso anerkennenswerter ist die von Müller und Franzke didaktisch gut aufbereitete Darstellung eines komplexen Sachverhalts – und dies ohne Konzession im Hinblick auf die fachwissenschaftliche Exaktheit.
 
Selbstverständlich wird auch der neueste Forschungsstand referiert, ein z.B. für die bisherige Theorie über die Entstehung der Oberharzer Erzgänge aufregendes Thema. Der Brocken ist eben nicht an allem „Schuld“! Und auch die moderne Plattentektonik wird erläutert – ohne sie ist die Harzgeologie gar nicht zu verstehen.
 
Um „Streifzüge“ durch die Oberharzer Erdgeschichte unternehmen zu können, greift man in Zukunft am besten zu dieser handlichen Veröffentlichung in Form eines Taschenbuchs. Dies ist auch ein Verdienst des Herausgebers dieser Reihe, Dr. Gunnar Meyenburg.
Den gesamten Harz kennzeichnet „Landschaftliche Vielfalt auf engstem Raum“, was, wie im einleitenden Kapitel dargestellt, auf die besonderen geologischen Strukturen zurückzuführen ist. Klar werden vier Bereiche benannt und voneinander abgegrenzt: Oberharz, Hochharz, Mittelharz und Unterharz. Im nördlich gelegenen Mittelgebirge unterscheiden sich die klimatischen Verhältnisse und daraus folgend auch Flora und Fauna deutlich von seinem Umland, und die Autoren wecken im Wanderer die Neugier auf zum Teil seltene und vorwiegend im Ober- und Hochharz vorkommende Pflanzengesellschaften.
 
Der Leser spürt das Anliegen der Autoren, klarzumachen, dass die Oberflächengestalt, aber auch die heutige Kulturlandschaft Oberharz geologisch und klimatisch bedingt sind. Schließlich ist die durch den jahrhundertelangen Bergbau geprägte Kulturlandschaft einschließlich des Oberharzer Wasserwirtschaftssystems, der markanten Zeugen des Bergbaus, der Behörden, der Technischen Universität, ja der Bergstädte selbst eine direkte Folge von „500 Millionen Jahre Erdgeschichte“.
 
Diese wird in einem anschaulichen Überblick dargestellt, bevor die Autoren den Leser auf die „Streifzüge durch die Regionen des Oberharzes“ führen – wiederum orientiert an den geologischen Einheiten – Oberharzer Devonsattel, Clausthaler Zone, Iberg-Winterberger Riff, Oberharzer Diabaszug, Acker-Bruchberg-Zug, Brockenpluton mit Granit und Gabbro und westlicher Harzrand bei Seesen.
 
Es gibt schon viele Bücher und Broschüren zur Harzgeologie, doch sie sind teilweise überholt. Die Plattentektonik hat auch die Harzgeologie revolutioniert. Ein solches modernes „Wanderbuch“ auf der Basis des neuesten geologischen Wissens ist bisher nicht auf dem Markt.
 
Besonders erwähnenswert sind die in sehr guter Wiedergabequalität illustrierenden Fotos, geologischen Profile, Blockdiagramme und geologischen Schnitte und farblich abgesetzten Erläuterungen von Oberharzer Spezifika. Im Inneren des vorderen Einbanddeckels auf einer Karte des Oberharzes verzeichnete „Aufschlüsse und Zeugnisse des Altbergbaus“, die auf den Seiten 133 ff. näher beschrieben werden, belegen die Vielfalt der Oberharzer Natur- und Kulturlandschaft.
 
Also: Den Führer in die Tasche stecken und loswandern! Es lohnt sich. Rezension: Helmut Radday und Friedhart Knolle

NPH1433
 

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1 Kommentar

…wenn ich endlich wieder richtig laufen kann….
es zieht mich mit 1000 Fäden zum Harz und ganz speziell zum Brocken - !!!

Eigentlich brauche ich den Führer nicht ;-))))) denn ich kenne dort jeden Stein . . .

Trotzdem: Ein ganz herzliches Dankeschön – ich setze das Buch auf meinen Wunschzettel.

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