Gittelde (kip) Bei vielen Einwohnern herrscht immer noch die Meinung vor, dass sich im Bereich der Brandbekämpfung seit Generationen nichts Wesentliches verändert. "Wir haben noch jedes Feuer aus bekommen", heißt es oft, wenn über effektiveres Löschen oder über neue Techniken zur Brandbekämpfung gesprochen wird. Gerade im Bereich der Brandbekämpfung hat jedoch in den letzten Jahren eine erhebliche Entwicklung stattgefunden. Schaum als Löschmittel gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die herkömmliche und in die Jahre gekommene Technik zum Zumischen von Schaummittel als Zusatz im Löschwasser stößt hier allerdings schnell an ihre Grenzen.
Diese Entwicklung hat der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Gittelde zum Anlass genommen, um die Sicherheit der aktiven Kameraden im Einsatz weiter zu verbessern und dass ein möglicher Sachschaden bei Brandeinsätzen verringert werden kann. Durch den Einsatz neuer Löschtechniken und -verfahren ist dies mit dem sogenannten Netzmittel möglich. Da die vorhandenen und von der Samtgemeinde dafür bereitgestellten Löschsysteme nicht vorhanden sind, kaufte der Förderverein das neue Druckzumischsystem FireDoss. Diese moderne Gerät stellte der Förderverein jüngst der Feuerwehr Gittelde in Anwesenheit zur Verfügung.
In Anwesenheit des Kommandos der Feuerwehr Gittelde, des Samtgemeindebrandmeisters Karsten Krügener, des Samtgemeindebürgermeisters Harald Dietzmann und des Bürgermeisters Helge Güttler übergab der Fördervereins-Vorsitzender Carsten Redecker diese neue tragbare FireDos-Zumischsystem. Das Gerät ist sehr einfach zu bedienen, was einen geringen Aus- und Fortbildungsaufwand zur Folge hat. Es kann von einer Person in Betrieb genommen und bedient werden und funktioniert ohne Fremdenergie, d. h. für den Antrieb ist nur der Löschwasserdurchfluss nötig. Es arbeitet im Gegensatz zu den herkömmlichen Zumischern druckunabhängig und mengenproportional. Dadurch wird das Schaummittel höchst genau dem Löschwasser zugemischt. Es wird somit erheblich weniger Schaummittel verbraucht als bisher. Dem einhergehend kann der Verbrauch des eingesetzten Wassers aus dem Versorgungsnetz auf das Nötigste reduziert werden.
Das Verfahren ermöglicht nun den Einsatzkräften der Gittelder Feuerwehr Brände deutlich effektiver zu bekämpfen. In einer Zeit, in der immer mehr auf Kosten und Nutzen geachtet wird, kommt das System aber nicht nur den Brandschützern zu Gute. In erster Linie profitieren die von einem Brand betroffenen Einwohner des Ortes, als auch die Samtgemeinde Bad Grund selbst, von den Vorteilen des neuen Zumischgerätes.
Moderne Schaummittel sind nicht nur umweltverträglich, der Schaummitteleinsatz führt auch zu einer drastischen Reduzierung der Menge des anfallenden, mit Schadstoffen belasteten, Löschwassers. "Die Zeiten, in denen man kostbares Trinkwasser über Stunden in eine Einsatzstelle spritzen kann und es dann als kontaminiertes Löschwasser einfach weglaufen lässt, sollten der Vergangenheit angehören", war zu hören. "Man kann schneller, billiger und besser löschen als bisher,“ sagte Vorsitzender Carsten Redeker.
Weiter war den Ausführungen zu entnehmen, dass die Freiwillige Feuerwehr Gittelde die erste Feuerwehr in Südniedersachsen ist, die diese zukunftsweisende Technik für das Wohl der Bevölkerung einsetzen kann. Die nächsten Feuerwehren, die ebenfalls ein FireDos-Gerät erfolgreich in Betrieb haben, befinden sich in Kassel und Hannover.
Bürgermeister Helge Güttler, selbst Mitglied des Fördervereins, zeigte sich überaus beeindruckt von den Möglichkeiten der neuen Gerätetechnik. Er ist hoch erfreut, dass die Feuerwehr Gittelde einen solchen Weitblick und Innovationsgeist, im vollen Gedenken an das Wohl der Bürgerinnen und Bürger im Ort, beweist. Er gratulierte der Wehr und dankte dem Förderverein für diese äußert sinnvolle Investition zum Wohle der Einwohner.
Das Foto zeigt Förderverein-Vorsitzender Carsten Redecker, Ortsbrandmeister Ralf-Peter Karl und Bürgermeister Helge Güttler.
Bürgerreporter:in:Winfried Kippenberg aus Bad Grund (Harz) |
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