Himmlische Liebe!

Copyright: Foto-Werner Jung Bad Ems, Malerei in einer Kirche in Rom, Maler mir unbekannt
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Vorwort:
Als Werner und Elfi sich im Jahr 1966 das erste Mal begegneten, ahnten sie nicht, dass dieses Kennen lernen von einer höheren Instanz initiiert worden war.
Eine geheimnisvolle Kraft lag über Ihnen und ließ sie nicht mehr los.

Das jährliche Schutzengeltreffen1965 fand wie immer im riesigen Himmelsgewölbe statt. Tausende Engel und Engelfrauen hatten an den unendlich lang erscheinenden Tischreihen Platz genommen und lauschten andächtig den Strategieplänen der Erzengel. Nur an einem Tisch war die Aufmerksamkeit gestört. Ein kleiner, aber sehr junger Engel mit blauen Augen und mit etwas zu kurz geratenen Flügeln lauschte gebannt den Erzählungen seiner Nachbarin, einem wunderschönen Engelmädchen mit Namen Ezechiale. Sie offenbarte ihm ihren ersten Auftrag, ein Mädchen namens Elfi zu schützen. Elfi ward als zweites Kind der Familie Geobert in Koblenz geboren. Die Enttäuschung des Vaters war groß; er hatte sich einen Sohn erwünscht und nun erblickte eine Tochter, die nach anstrengender Geburt auch nicht schön aussah, das Licht der Welt. Dieses kleine Etwas entwickelte sich aber schnell und stellte große Sorgfaltspflichten an ihre himmlische Beschützerin. Ihr Bewegungsdrang war so außerordentlich und ihre Freizeitbeschäftigungen glichen denen eines Lausbuben. Innerhalb der nächsten Jahre erblühte sie zu einer Schönheit, die das Interesse vieler junger Männer aus Koblenz und Umgebung fesselte.
Der Engel Andromachos war fasziniert über die kokette Erzählung seiner Nachbarin. Er wagte kaum, Ihr seine unendliche und tiefe Freundschaft an zu bieten, da sie viele Verehrer hatte und auch haben konnte, von denen einige sogar eine höhere Position in der Himmelshierarchie einnahmen. Trotzdem schlug er vor, einen kleinen gemeinsamen Spaziergang im Paradies zu unternehmen. Sein Herz schlug in höchster Aufregung, als sie freudig einwilligte und er unter einem Feigenbaum die Geschichte seines Zöglings Werner erzählte. Dieser Kleine wurde 1945- der schreckliche Krieg war soeben vorbei, aber ganz
Europa lag in Schutt und Asche, geboren. Trotz aller Schwierigkeiten wuchs er als fröhlicher und erzählfreudiger Junge heran. Er war ein kleiner Träumer, der aus Ermangelung von Spielsachen sich seine eigene Fantasiewelt aufbaute.
Holzstücke wurden im Wassertümpel zu großen Ozeanriesen, Pusteblumen zu Flugobjekten, die ihn, Werner, schon tragen konnten… Träume vom Fliegen, vom Eintauchen in eine heile Welt, in der er immer die Hauptrolle spielen durfte.
Als er 1952 mit 78 Klassenkameraden in einer Einklassigen Volksschule  in der Nähe von Unna eingeschult wurde, konnte und wollte er nicht diesen notwendigen Schulbesuch in seiner Welt unterbringen. Die Zeitmaschine hatte in fortan ganz fest im Griff. Er hatte keine Vorstellung von Zeit und Regeln. Er lebte in seiner Welt der Fantasie. Die Wege der Schule waren gradlinig und ohne Schnörkel. Es gab keine Feentempel und keine Zauberer… Ein reales Tuch mit Wissen wurde über ihn gestülpt, in dem er seinen Weg finden sollte. Er musste suchen, fühlen, vergleichen, um sich ein eigenes Urteil zu bilden. Die Zeitreise war Schöpfungsauftrag, die Persönlichkeit in sich zu entdecken….
Andromachos erzählte feinfühlig und mit einer Herzenswärme, die ansteckend war. Ezechiale hing an seinen Lippen, wie ein vor Durst geplagtes Mädchen. Ihr Herz schlug schnell. Und immer wenn sie in seine Augen sah, flog ein Erröten über ihre Wangen und ließ die Nasenflügel des Erzählers erbeben. Er streckte vorsichtig seine Hand nach der Ihren aus und erlebte ein wahnsinniges Gefühl des Glücks, als er einen Gegendruck verspürte. Als er dann tief in ihre leuchtenden Augen sah, war es um ihn geschehen. Er hauchte einen zarten Kuss auf ihre Wangen und gestand ihr seine große Liebe. Auch sie legte ihre zarten Schultern an seine Brust und genoss das unbeschreibliche Glück des Verliebt seins. Er konnte nicht mehr weitererzählen. Sie schauten sich lange und leidenschaftlich in ihre unendlich blau erscheinenden Augen und gaben sich zart einen Kuss. Danach schworen sie, für ewige Zeiten zusammen zu bleiben. Aber das war nur möglich, wenn ihre Zöglinge zusammen finden konnten. So entwickelten sie einen genialen Plan. Sie arrangierten ein Zusammentreffen ihrer Anvertrauten.

Als Werner das junge und betörende Mädchen Elfi das erste Mal sah, war es um ihn geschehen.
Er hatte Schmetterlinge im Bauch und glaubte, zu fliegen… „Über den Wolken musste die Freiheit wohl grenzenlos sein“ (Reinhard May). Er gab seinen Erinnerungen freien Lauf: “Ein Sturmwind erfasste mich, und ich wurde zum Ball meiner Gefühle. Ich konnte mich nicht mehr steuern, sondern ließ mich fallen in ein Paradies, das mir grenzenlos erschien. Zeit und Raum verschmolzen miteinander und die Zeitmaschine war mir nicht mehr bewusst. Ich wurde ein Opfer der Liebe- was konnte es Schöneres geben?”

Copyright: Märchen-  Werner Jung Bad Ems- Zeitmaschine Buchprojekt

Bürgerreporter:in:

Werner Jung aus Bad Ems

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