Reif für die Insel Hvar in Kroatien (Reisebericht, vorletzter Teil)

21. September 2010
Hauptstadt, Hvar
Kathedrale St. Stefan in Hvar
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Dieser Tag ist günstig für eine Fahrt in die Hauptstadt der Insel, die wie diese Hvar heißt. Wir nehmen den Linienbus, der um 14.10 Uhr vom kleinen Busbahnhof in Jelsa abfährt.

Die Fahrt geht über Dörfer mit Namen wie Pitve, Vrisnik, Svirce, Vrbanj, Starigrad. Wir fahren durch Wein- und Lavendelfelder, vorbei an Feigen- und Olivenbaumplantagen - alle Felder durch natürliche Steinmauern getrennt. Die Straße wird kurviger, führt durch einen 2km langen Straßentunnel, dann durchs Gebirge dicht am Meer entlang. Unterwegs sehen wir in der Ferne den mit 626m höchsten Berg der Insel, den St. Nikola. Nach etwa 45 Minuten erreichen wir schließlich im südwestlichen Teil der Insel die Stadt Hvar.
Die gesamte Insel ist übrigens 68km lang und an der breitesten Stelle 25km breit.

Die Stadt Hvar, bereits vor mehr als 5000 Jahren besiedelt, zählt etwa 3600 Einwohner, die überwiegend vom Tourismus leben. Über der Stadt erhebt sich die mit Mauern umgebene Burg. Der Stadt schützend vorgelagert sind die etwa 20 unbewohnten "Teufelsinseln".

Wir bummeln durch die schöne Altstadt, erklimmen über Treppen die verschiedenen Ebenen, auf denen die Häuser aus verschiedenen Stilepochen (Gotik, Renaissance, Barock) gebaut sind. Besonders eindrucksvoll ist der große St. Stefan-Platz, der auf der Ostseite von der gleichnamigen Kathedrale und im Norden und Süden von zweistöckigen Steinhäusern umrahmt wird. Der Westteil des Platzes reicht bis ans Wasser des Hafenbeckens heran.
Im Hafen herrscht reges Treiben. Große Segelboote werden von Touristen mit Rucksäcken und anderer Ausrüstung bestiegen, eine riesige Jacht aus Australien legt gerade an, ein Katamaran aus Split kommt an und fährt wieder ab, Fischerboote dümpeln am Kai.

Wir gehen auf der Kaimauer entlang, um einen kleinen Strand mit Sonnenhungrigen herum und sind am Franziskanerkloster angekommen. Das Museum, worin das berühmte Gemälde "Das letzte Abendmahl" von Ingoli hängt, ist zwar schon geschlossen. Dafür besichtigen wir die hübsche Kapelle mit schönen Altarbildern und einen interessanten Kreuzgang. Im Innenhof sind ein Flügel und Stühle aufgestellt. Abends soll das Konzert eines portugiesischen Gitarristen stattfinden, lesen wir auf den Plakaten.

Auf dem St. Stefan-Platz zurück, wollen wir die Kathedrale von innen sehen, was leider nicht möglich ist. Offensichtlich fand dort gerade eine besondere Hochzeit statt. Die große Hochzeitsgesellschaft, die Damen in Abendgarderobe mit den verrücktesten Hüten, steht - wahrscheinlich auf das Brautpaar wartend - an der Eingangstür und auf dem Platz davor. Manche lecken an einer Eiswaffel, andere trinken aus Plastikflaschen, einige stimmen ein Lied an. Eine seltsame Versammlung!

Wir begeben uns also zur Busstation, um den Bus nach Jelsa um 16.45 Uhr zu erreichen. Fast alle Sitzplätze sind bereits besetzt, doch die Schlange vor uns ist noch lang. Wie befürchtet, müssen wir stehen, zusammen gepfercht mit anderen Fahrgästen, die auf der kurvigen Berg- und Talfahrt hin und her geschaukelt werden.
Zum Glück steigen die meisten in Starigrad an der Fährstation nach Split aus, so dass wir die restlichen 20 km bis Jelsa endlich sitzen können.

Bürgerreporter:in:

Irmgard Richter-Brown aus Springe

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