Reif für die Insel Hvar in Kroatien (Reisebericht, letzter Teil)

26. September 2010
Rundgang, Jelsa
St. Johannes Platz mit Kirche
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Ehe wir uns schweren Herzens von Hvar verabschieden, machen wir einen Sonntagsspaziergang durch unser Städtchen Jelsa.
Der Name ist aus dem Wort "jelha, joha" (deutsch Erle), einer Weißerlenart, die auf morastigen Feldern gedeiht, abgeleitet.
"Jelsa hat etwa 1650 Einwohner, verfügt mit mehreren Hotels, zwei Campingplätzen, einer Diskothek, mehreren Reisebüros, ca. vierzig Restaurants und Cafes, genügend Einkaufsmöglichkeiten und einem Marktplatz sowie mehreren Dienstleistungsunternehmen und Serviceagenturen über alle Merkmale eines mondänen Ferienortes. Die Stadt besitzt einen Kindergarten, eine Grundschule und eine weiterführende Schule, eine Bücherei, einen Internetclub, einen Weinkeller u.a.; sie ist Sitz der Hvarer Wasserwerke, zweier namhafter kroatischer Banken und der Post". (entnommen der Tourismusmonographie der Gemeinde Jelsa)

Von einem "mondänen Ferienort" ist Jelsa u.E. aber zum Glück weit entfernt. Vielleicht auf dem großen Marktplatz am Hafen, der auch "Platz der kroatischen nationalen Wiedergeburt" heißt! Hier reiht sich ein Cafe an das andere und Touristen und Einheimische genießen bei Eis und Kaffee die schöne, frische Luft und Sonne. Wenn die Ausflugsboote vom Festland - von Split und Makarska - oder von den anderen Inseln in den Hafen einlaufen, ergießen sich schon mal Menschenmassen in die engen Gassen und auf die Plätze. Dann bleibt man besser "zu Hause".

Heute am Sonntag ist es ruhig. Wir wenden uns den verwinkelten Gassen der Altstadt zu, die z.T. höchstens mit dem Motorroller zu befahren sind. Im Zentrum auf dem schönen St. Johannes Platz steht die kleine, achteckige Kirche desselben Namens aus dem 17. Jh., ein Kleinod und beliebtes Fotomotiv. Wir stellen fest, dass die Pforte offen ist, gehen hinein und genießen die Stille und Kühle.
Auch die große Burgkirche Hl. Maria, die wir über Treppen erreichen, ist heute geöffnet. Die ursprünglich frühgotische Kirche von 1331 wurde wegen der ständigen Gefahr vor den Türken im Jahre 1535 erweitert und zur Burg umgebaut. 1885 bekam sie einen neuen Kirchturm, dessen Uhr bis heute die Zeit anzeigt.

Einige interessante Häuser in der Altstadt stammen noch aus dem 17. Jh., sind aber größtenteils ziemlich verwahrlost; Pflanzen wachsen aus den Mauern. Aber auch das gehört dazu und macht den Charme dieser kleinen Stadt aus. Man fühlt sich in eine andere Zeit versetzt, wenn man durch die Gassen schlendert.

Über der Stadt erreichen wir auf vielen steinernen Treppen oben auf dem Hügel Racic die Maria-Heil-Kirche, die 1535 als Wallfahrtsort zum Schutz gegen die Cholera erbaut wurde. Sie ist geschlossen und wird jedes Jahr nur am 21. November - am Ehrentag der Schutzpatronin - für eine Messe geöffnet.

Unser Rundgang endet, nachdem wir wieder "unten" sind, am hübschen Hafen mit den Fischerbooten und Jachten. Als Abschluss gehen wir durch die am Hafen liegende, 1870 errichtete Parkanlage, durch die ein Bach fließt. Die Anlage wurde aus angeschwemmter Erde geschaffen. Hier wachsen Pappeln, Tannen, Palmen, Akazien, Oleander, Lorbeer u.a. Im Schatten der Bäume setzen wir uns auf eine der vielen Bänke und ruhen aus.

Was wir leider vergeblich in Jelsa gesucht haben, sind öffentliche Toiletten. Zwar wird auf Schildern darauf hingewiesen, aber die Anlage ist nicht mehr zu benutzen.
Auch daran ist zu erkennen, dass zu einem "mondänen" Ferienort doch noch ein wenig mehr gehört!

Nach drei Wochen Urlaub verlassen wir Jelsa und unsere liebe Margita mit Wehmut im Herzen und Tränen in den Augen. Auf Wiedersehen bis zum nächsten Jahr. Hoffentlich!

Bürgerreporter:in:

Irmgard Richter-Brown aus Springe

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